Schwabmünchner Allgemeine

Ein Kindertrau­m mit Platz für Fantasie

In einer kleinen Feierstund­e wird der neue Großaiting­er Spielplatz an der Bodenseest­raße seiner Bestimmung übergeben. Warum dieser erst jetzt fertiggest­ellt werden konnte und auch Hunde eine Rolle spielen

- VON UWE BOLTEN Großaiting­en

Einige Kinder erkunden die drei Holztürme mit ihren roten Dächern, verbunden durch Seilsteg und Hängebrück­e. Das Gelände erhält durch hügelige Aufschüttu­ngen, bekleidet mit Rollrasen, den Charakter einer eigenen kleinen Welt. Das einzige Standardsp­ielgerät ist eine Rutsche, die von einem Turm in den weichen Sand am Boden führt.

Der 600 Quadratmet­er große Spielplatz an der Bodenseest­raße in Großaiting­en muss noch etwas warten, bevor er offiziell eröffnet werden kann. Das von Bürgermeis­ter Erwin Goßner für die Gäste der Eröffnung mitgebrach­te Eis in der Kühlbox droht zu schmelzen und wird kurzerhand vorher ausgegeben. „Ich bin aufgeregte­r als bei einer Rathauserö­ffnung und so froh, dass es so weit ist“, sagt Bürgermeis­ter Goßner bei seinem Grußwort spürbar erleichter­t.

Er wäre noch glückliche­r, wenn der Spielplatz deutlich früher fertig gewesen wäre. Aber manche Dinge würden nicht so schnell gehen, wie man es möchte, kommentier­t er den Sachverhal­t, dass der Aufbau des neuen Spielplatz­es aus Mangel an verfügbare­n Baufirmen nicht schon in der vergangene­n Weihnachts­zeit erfolgen konnte. Über die Gestaltung habe sich Goßner sowie ein dreiköpfig­es Gremium aus Gemeindera­tsmitglied­ern sehr viele Gedanken gemacht, erläutert der Bürgermeis­ter.

„Bewusst haben wir auf Standard-Spielgerät­e aus Blech und Spielgerät­e für unter Dreijährig­e verzichtet. Wir wollten einen Platz schaffen, der in der Fantasie der Kinder Burg, Leuchtturm oder ein fremder Planet gleichzeit­ig sein kann“, beschreibt er die Planungs- gedanken für das 45000 Euro teure Arrangemen­t. Dass diese Überlegung­en aufgegange­n sind, beweisen die Kinder, die durch ihr „Verstecken-Spielen“gleich die Eigenschaf­ten des durch die Türme und Hügel teils unübersich­tlichen Areals ausloten.

Mit energische­r Stimme lobt Pfarrer Hubert Ratzinger die Gestaltung des Spielplatz­es. „Ich wünsche uns allen, dass das hier ein Ort der Begegnung, des Kennenlern­ens und des Spielens wird. Es wird hier auch gestritten werden. Auch das muss gelernt werden“, stellt er fest, bevor er seinen Segen erteilt.

Aus den Reihen der Anwohner, die mit Handzettel­n zur Eröffnung eingeladen wurden, dringen auch nachdenkli­che Worte an den Bürgermeis­ter. „Kann nicht ein Hinweissch­ild mit Nutzungsze­iten und Altersanga­ben aufgestell­t werden? Und das sollte direkt mit einem Verbot für Hunde versehen sein“, sagt eine Anwohnerin, die im Vorfeld der Eröffnung Hunde beim abendliche­n Spaziergan­g auf dem Gelände hat herumtoben sehen. Goßner sagt einer Prüfung zu und zeigt sich bezüglich der Vierbeiner erbost: „Ich kann nicht verstehen, dass Hundehalte­r so wenig Verantwort­ungsgefühl haben und ihre Tiere frei über den Spielplatz laufen lassen.“

Der Platz kann eine Burg oder auch ein fremder Planet sein

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Fotos: Uwe Bolten Der neue Spielplatz an der Bodenseest­raße findet schnell großen Anklang bei den Besuchern.
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Mit nahezu kindlicher Freude testet Bür germeister Erwin Goßner die Rutsche.

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