Dieser Plärrer wird historisch
Zum 140. Geburtstag gibt es auf dem Gelände zum zweiten Mal einen großen Bereich, der an alte Zeiten erinnert. Daneben werden Besucher aber auch viele Neuerungen erleben können. Wir geben einen Überblick zu den wichtigsten Fakten
● Eine der größten Neuerungen des Herbstplärrers ist die „Doppelbock-Alm“, eine Almhütte, die von Helmut Wiedemann als Festwirt betrieben wird. Die „Doppelbock-Alm“soll auf zwei Etagen für etwa 550 Menschen Platz bieten. Nachdem die Wirtsleute Monika und Edmund Diebold 2017 ihre „Sterndl-Alm“aufgegeben hatten, bewarb sich Wiedemann um die Nachfolge des dritten, kleineren Festzeltes neben den beiden großen Festzelten – das Schaller-Zelt von Festwirt Dieter Held und das Binswanger-Zelt der Familie Kempter. Die Doppelbock-Alm ist kein klassisches Festzelt, sondern ein massiver Bau aus Holz. Vom Balkon aus sollen Besucher einen schönen Ausblick auf das Festgeschehen haben. ● Zum Osterplärrer war er weiter nach oben gegangen; erstmals hatte der Preis für die Maß Bier die Marke von neun Euro geknackt, und zwar in beiden Festzelten: Im Binswanger-Zelt kostete der Liter Bier exakt neun Euro, im SchallerZelt 9,10 Euro. Daran hat sich nun zum Herbstplärrer nichts geändert. In der neuen Doppelbock-Alm kostet die Maß 9,20 Euro.
● Zum zweiten Mal wird es auf dem Plärrer einen historischen Teil geben. Vor vier Jahren hatten Stadt und Schausteller auf dem Gelände erstmals ein kleines historisches Volksfest auf die Beine gestellt, mit älteren Fahrgeschäften und einer Ausstellung zur Plärrergeschichte. Dass der historische Plärrer nun wiederkommt, liegt an einem Jubiläum: Das Volksfest gibt es seit 140 Jahren. Von der Langenmantelstraße kommend, soll das rechtsliegende Areal der Plärrerge- schichte gewidmet sein, wo sonst oft kleine Achterbahnen wie die „Wilde Maus“stehen. Dort finden nun drei „Nostalgiegeschäfte“ihren Platz: das Karussell „Walzerfahrt“mit sich drehenden Gondeln ist seit dem Jahr 1936 im Einsatz.
Ein 17 Meter hohes Riesenrad ist sogar fast 100 Jahre alt. Erbaut wur- de es im Jahr 1921 vom Leipziger Karussellbauer Richard Ludwig, seit einigen Jahren ist es im Besitz der Dillinger Schaustellerfamilie Hörmann.
Auf der Gokart-Bahn „Monte Carlo“sollen kleine Rennautos mit Benzinmotor über eine mit Holzbohlen ausgelegte Strecke fahren. 1959 stand die Bahn erstmals auf einem Volksfest. Daneben wird ein Zelt mit einer Ausstellung zur Plärrer-Geschichte aufgebaut.
● Die Stadt wird an den drei Eingängen Barrieren aufstellen, die Anschläge mit Lastwagen oder anderen Fahrzeugen verhindern sollen. Es sind die Poller, die bereits zu den „Sommernächten“verwendet wurden. Damals hatte die Stadt die Sperren gemietet, mittlerweile hat sie die verschiebbaren Poller für etwa 100 000 Euro gekauft.
Wie bereits in den vergangenen Jahren wird die Spur der Langenmantelstraße für den Verkehr stadteinwärts gesperrt werden, die direkt am Festplatz entlang führt. Wie beim Frühjahrsplärrer wird die Spur mit Betonsteinen abgesichert sein. Ein Sicherheitsdienst wird an den Eingängen wieder die Taschen der Besucher kontrollieren.
● Der Herbstplärrer geht von Freitag, 24. August, bis Sonntag, 9. September. Was zu den Höhepunkten des Volksfestes gehört, ist natürlich Geschmacksfrage. Zu den größten Fahrgeschäften gehört dieses Mal der „Mondlift“, ein 22 Meter hohes Looping-Karussell. Noch einmal deutlich höher, dafür auch entspannter geht es wieder mit dem Riesenrad „Roue Parisienne“in die Luft. Den Ausblick auf 48 Metern Höhe lassen sich viele Besucher seit Jahren nicht entgehen. Im Laufgeschäft „Crazy Outback“kann man auf zwei Etagen die Welt von Australien entdecken – mit allerlei Spaßeffekten. Der Plärrerumzug, der am Samstag, 25. August, um 12.30 Uhr startet, umfasst dieses Mal 99 Gruppen mit 2360 Teilnehmern. Dazu hat sich politische Prominenz angekündigt: Ministerpräsident Markus Söder wird ebenso vor Ort sein wie sein CSU-Parteikollege Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer sowie die SPD-Spitzenkandidatin zur Landtagswahl, Natascha Kohnen. Noch ein echtes Highlight: An allen drei Freitagen wird es um 22.30 Uhr ein Feuerwerk über dem Festplatz geben.
● Geld sparen können Besucher nicht nur zu den Familientagen, die jeweils am Mittwoch stattfinden, sondern auch am Eröffnungstag. Am Freitag, 24. August, sind die Fahrgeschäfte zwischen 16 und 18 Uhr besonders günstig. Jede Fahrt kostet in dem Zeitraum nur 1,40 Euro, unabhängig von der Größe der Attraktion.