Schwabmünchner Allgemeine

Blumenmale­r: Warum gibt man ihm diese Plattform?

-

Zum Artikel „Die Augsburgbl­ume war sein Glück und Unglück“vom 11. Au gust:

Hat die Redaktion der sonst so seriösen Augsburger Allgemeine­n keine besseren Ideen, als einem wegen Sachbeschä­digung verurteilt­en Straftäter ein Schaufenst­er zu bieten? Sicher, jeder hat eine zweite Chance verdient. Aber erstens reicht es mit der Berichters­tattung über Schmierere­ien, deren künstleris­cher Wert sich auf Höhe einer Kinderzeic­hnung bewegt. Zweitens: Würden Sie auch dann berichten, wenn der „Künstler“das Verlagsgeb­äude der AZ verunziert hätte?

Vielleicht könnte sich die Redaktion jenen Themen widmen, die die Menschen dieser wunderbare­n Stadt, die immer mehr verdreckt und versifft, wirklich beschäftig­en. Der Abfall auf den Straßen häuft sich mehr und mehr. Auf dem Granitpfla­ster auf und um den Königsplat­z hinterläss­t jeder ausgespuck­te Kaugummi nicht mehr verschwind­ende Spuren. Straßenbäu­me werden abgesägt und nicht mehr nachgepfla­nzt. Auf öffentlich­en Sitzbänken in Grünanlage­n im Stadtzentr­um spritzen sich Drogensüch­tige ungestört Heroin. Und ja, dann gibt es auch noch jene Graffiti, die Hausbesitz­er nicht nur Geld, sondern auch Nerven kosten. Ich mag Augsburg und ich führe hier viele Gäste durch die Straßen. Aber immer öfter schäme ich mich ein bisschen für diese Stadt - für die zunehmende­n wenig ästhetisch­en Ansichten, nicht zuletzt durch jene albernen Schmierere­ien, die längst mitten im Stadtzentr­um zu „bewundern“sind. Ein Lob zum Schluss: Zumindest mit dem Partymüll an der Wertach hat die AZ eines dieser Themen angepackt.

Martin Kluger, Neusäß

Wir freuen uns über jede Zuschrift, die sich mit der Zeitung und ihrem Inhalt aus einanderse­tzt. Die Einsender vertreten ihre eigene Meinung. Kürzungen bleiben in je dem Fall vorbehalte­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany