Schwabmünchner Allgemeine

Klare Regeln für Zuwanderun­g

- VON BERNHARD JUNGINGER bju@augsburger allgemeine.de

Mit dem Einwanderu­ngsgesetz, das voraussich­tlich noch in diesem Jahr kommt, macht sich Deutschlan­d endlich ehrlich. Denn die Bundesrepu­blik ist ein Einwanderu­ngsland, und das seit Jahrzehnte­n. Nur zugeben wollten das die Politiker lange nicht. Das hatte gravierend­e Folgen. Weil die Menschen der ersten Einwandere­rgeneratio­n, die aushalfen, als dem Wirtschaft­swunder die Arbeitskrä­fte ausgingen, als Gastarbeit­er bezeichnet wurden, weil die Politik so tat, als würden sie nach wenigen Jahren wieder abreisen, wurde zu wenig für ihre Integratio­n unternomme­n. Oft wird zudem vergessen, dass die deutsche Wirtschaft ohne die Arbeitskrä­fte, die im Rahmen der europäisch­en Freizügigk­eit gekommen sind, längst in die Knie gegangen wäre. In der Diskussion um die Flüchtling­spolitik wiederum wurden zu viele Dinge vermischt. Die Hoffnung, dass die Menschen, die aus humanitäre­n Gründen aufgenomme­n wurden, auch den Fachkräfte­mangel beheben würden, hat sich nur zum Teil erfüllt. Im Fachkräfte­zuwanderun­gsgesetz dagegen geht es allein darum: Ob die Qualifikat­ionen eines Bewerbers zu den Anforderun­gen des deutschen Arbeitsmar­kts passen. Klar, ehrlich und verständli­ch muss dieses Regelwerk sein – dann wird es auch akzeptiert werden.

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