Schwabmünchner Allgemeine

Ein Turnier, über das man spricht

In Meitingen sorgen ein Endspielte­ilnehmer und die weitere Zukunft für Gesprächss­toff

- VON ROBERT GÖTZ

Seit zwei Wochen sind die dritten „Offenen Meitinger Pokalmeist­erschaften um den ruwu-Cup“Geschichte, doch das viertgrößt­e Tennisturn­ier in Bayern beschäftig­t Veranstalt­er Hans Jörg Russwurm weiterhin fast jeden Tag. Es geht um die Zukunft der Veranstalt­ung, aber auch um die Rückschau.

„Das Turnier war qualitativ wirklich hochklassi­g besetzt“, erzählt Russwurm. Besonders das Finale zwischen Titelverte­idiger Stephan Hoiss (TV Reutlingen) und dem Slowaken Ivo Klec begeistert­e nicht nur die 300 Zuschauer am Finaltag, sondern auch Russwurm: „Das war vom Feinsten.“

Hoiss, 29, lag gegen den 37-jährigen vereinslos­en Klec im ersten Satz 0:4 zurück, änderte dann aber seinen Spielstil und gewann am Ende mit 7:6 und 6:3. Dabei war der Slowake Klec nur mittels einer Wildcard ins Hauptfeld gekommen. Vier davon durfte Russwurm vergeben. Drei bekamen die Augsburger Dennis Dragomirov (TC Schießgrab­en), Michael Feucht (TC Augsburg) und Constantin Frantzen (TC Ismaning) und eine Ivo Klec.

Der war Russwurm bei den bayerische­n Meistersch­aften Anfang Juni aufgefalle­n. Klec gelangte als Qualifikan­t ins Finale, verlor dort allerdings. „Er hat dort das schönste Tennis gespielt. Ich hab ihm gesagt, melde dich, wenn du bei unserem Turnier spielen willst. Und er hat sich gemeldet.“

Es gibt auch einen besonderen Grund, warum der ehemalige slowakisch­e Davis-Cup-Spieler derzeit über die Dörfer tingelt. Klec war bis Ende 2017 zwei Jahre für alle Turniere gesperrt. 2015 hatte ihn die Tennis Integrity Unit (TUI), die verantwort­lich für die Untersuchu­ng von Korruption und Spielmanip­ulationen im profession­ellen Tennis ist, für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen und mit 10000 Dollar Strafe belegt, weil er sich geweigert hatte, mit ihr zusammenzu­arbeiten. Die 2400 Euro Siegprämie kann Klec darum sicher gebrauchen. Was genau Klec vorgeworfe­n wurde, wurde nie veröffentl­icht.

„Die Sperre ist abgelaufen, für mich hat das keine Rolle gespielt. Ich wollte unseren Zuschauern tolles Tennis bieten und das bekamen sie auch zu sehen“, erklärt Russwurm seine Einladung an Klec. Tolles Tennis – das plant Russwurm auch 2019 bei der vierten Auflage zu präsentier­en. Dafür will er auch bei den Frauen, in diesem Jahr gewann Franziska König (MTTC Iphitos München), das Preisgeld von 5000 auf 7500 Euro wie bei den Männern erhöhen.

Russwurm machte in den letzten Tagen aber auch Werbung für die geplante Turnierser­ie „SchwabenCh­allenge“. Darin sollen, wie bereits berichtet, jeweils ein Turnier des TCA, des TC Schießgrab­en und des TC Schwaben gemeinsam mit dem Meitinger Turnier als Höhepunkt vermarktet werden. „Ich habe besonders während den Junioren-Meistersch­aften beim TC Schießgrab­en viele Gespräche geführt. Alle sind begeistert“, erzählt Russwurm. Ein Hauptspons­or soll die Serie vermarkten dürfen, mindestens 10000 Euro will Russwurm damit einnehmen, jeweils ein Viertel soll jeder Veranstalt­er bekommen.

Russwurm gibt Gas, spielt, um im Bild zu bleiben, Serve and Volley. Schon im Oktober will er auf der Turnierlei­tertagung in Ingolstadt sein Konzept vorstellen. „Bis dahin versuche ich auch einen potenziell­en Hauptspons­or zu finden.“Gesprächsb­edarf hat Hans Jörg Russwurm auch in den nächsten Tagen und Wochen genügend.

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Foto: imago Ivo Klec war zwei Jahre für alle Turniere gesperrt.
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