Ziemlich hoher Kuschelfaktor
Was genau ist eigentlich Nähe? Momentan kann man das sehr gut erkunden.
Im Freibad etwa, wo man an besonders heißen Tagen durchaus über die Wasserfläche laufen könnte, so dicht an dicht planscht man da. Oder am Badesee, wo das Ufer aus der Vogelperspektive wohl wie ein eng gewebter Flickenteppich aus Handtüchern und Picknickdecken aussehen muss. Zwischenbilanz der Ferienzeit: Egal wohin, alle sind schon da. Fahrgeschäfte, Eisdielen, Hütten, Sehenswürdigkeiten, voll. Auch die Kinder der anderen Familien wollen halt beschäftigt werden. Spitzenreiter bisher: das Ulmer Münster. Wer sich gemeinsam mit allen anderen schon mal auf die Turmspitze gequetscht hat, weiß, dass die Steigerungsform näher längst nicht reicht, so hoch ist dort der Kuschelfaktor.
Das Lustige dabei ist: Wo näher nicht mehr näher geht, beginnt die Verbrüderung. Dann wird aus Stress ganz schnell Spaß, werden aus Fremden am Ende des Tages Bekannte, manchmal sogar Freunde. Das ist das Schöne am Sommer und an den Sommerferien – gut, dass sie noch eine Weile dauern.