Eine wichtige Verkehrsachse
Im Gräbinger Rathaus eröffnet die Wanderausstellung „140 Jahre Lechfeldbahn“. Sie gibt Einblicke in die Geschichte und Eigenarten dieser 23 Kilometer langen Bahnstrecke
Graben Als am 15. Mai 1877 die sogenannte „Lechfeldbahn“in Betrieb genommen wurde, konnte wohl keiner ahnen, welche Bedeutung diese 23 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Bobingen und Landsberg für die Region haben würde. Die einst aus Versorgungsgründen für den Militärstandort Lagerlechfeld gebaute Bahntrasse stellt bis heute eine wichtige Verkehrsader im Personen- und Güterverkehr für die Region dar.
Der Historiker Werner Bischler von der Militärgeschichtlichen Sammlung Lechfeld (MGS) hat die dieser Bahnstrecke akribisch aufgearbeitet. Erstmals war die Schau auf dem Bürgerfest 2017 in der Lechfeldkaserne zum 140-jährigen Bestehen der Bahn auf 14 großformatigen Tafeln zu sehen. „Diese, sowie andere Ausstellungen, sind zu schade für den Lagerraum“, sagte Jürgen Jacobs, Ansprechpartner für das Museum der MGS bei der Eröffnung der Wanderausstellung „140 Jahre Lechfeldbahn“im Foyer des Gräbinger Rathauses. Mit dabei waren auch Zweiter Bürgermeister Ulrich Knoller, Stabshauptmann Peter Dörnach, der militärische Leiter der MGS sowie Werner Bischler.
Durch die guten Kontakte zwischen der Gemeinde und Jacobs sei es zu dieser Zusammenarbeit gekommen, verlautete es aus Teilnehmerkreisen. Nach Graben wird Untermeitingen die nächste Station der Ausstellung sein. „Mit den anderen Gemeinden laufen Gespräche“, sagte Jacobs, der interessierten Gemeinden auch die anderen vorhandenen Ausstellungen wie „100 Jahre Luftfahrt in Bayern“oder „60 Jahre Bundeswehr auf dem Lechfeld“zur Verfügung stellen kann.
Zu den Öffnungszeiten des Rathauses ist auf den Schautafeln viel über die Planungsstadien sowie den Betrieb dieser Bahnstrecke zu erfahGeschichte ren. Auf alten Landkarten, Fotos und Dokumenten können sich die Besucher ein intensives Bild über diese Verkehrsader machen. „Wir freuen uns, dieser Ausstellung einen Platz geben zu können. Viele unserer Bürger werden auf den Fotos Gegebenheiten aus ihrer Jugend wiedererkennen, gehörten doch der Standort und die Bahnstrecke zu unserem unmittelbaren Leben“, zeigte sich Knoller erfreut über die Ausstellung.
Noch während des Aufbaus schmiedeten Knoller und Jacobs weitere Pläne – wie die spätere Verlegung der Schau in das Kulturzentrum sowie der Möglichkeit, für Schulkinder Vorträge zu ermöglichen. „Dazu sind aber noch weitere Absprachen notwendig“, sagte Knoller angetan von den Ideen.
Die heutige Bedeutung der Bahnlinie, die seit Dezember 2007 von der DB Regio als „Kneipp-Lechfeld-Bahn“sowie im Güterverkehr durch die Augsburger Localbahn genutzt wird, hebt Knoller hervor. „Mit der Lechfeldbahn verfügen die Lechfeldgemeinden im öffentlichen Personennahverkehr über eine sehr gute Anbindung in der Nord-SüdAchse. Die ist gerade in Zeiten des steigenden Umweltbewusstseins ein schlagkräftiges Argument für das Lechfeld“, stellte er fest.