Gestreifte Polizei
Wespen nerven uns manchmal. Doch die Natur braucht diese Tiere
Dsss, dsss! Da fliegt ein Insekt mit schwarzen und gelben Streifen heran. Eine Biene? Nein, hat ja keinen Pelz. Es ist eine Wespe! Bienen gelten als wichtig, weil sie Blüten bestäuben. Wespen dagegen haben keinen so guten Ruf. Viele Menschen finden sie lästig und aggressiv. Und in diesem Jahr schwirren besonders viele Wespen herum. Aber die Tiere sind nützlich!
„Wespen jagen andere Insekten“, erklärt
Birgit Königs. Sie ist Biologin und arbeitet beim Naturschutzbund. „Sie jagen zum Beispiel viele Fliegen, aber auch Mücken und kleinere Spinnen. Sie sind also nützlich, weil sie uns von anderen Insekten befreien.“
Wespen werden deshalb manchmal auch Gesundheitspolizei genannt. Mit den gejagten Insekten füttern die Wespen dann ihren Nachwuchs. Denn der braucht Eiweiß. Das steckt zum Beispiel im Fleisch. Selber fressen die Tiere gern Süßes. „Deswegen setzen sie sich sowohl auf den Kuchen als auch auf das Stück Fleisch“, sagt Birgit Königs.
Weil sie Süßes mögen, helfen auch Wespen dabei, Blüten zu bestäuben. „Die erwachsenen Wespen brauchen für ihre Ernährung Nektar. Bei der Gelegenheit bestäuben sie auch die Pflanzen, die sie besuchen.“So fleißig wie die Bienen sind sie dabei aber nicht. Außerdem sind Wespen nützlich, weil sie selbst als Futter für andere Tiere dienen. „Hornissen gehen auf Wespenjagd“, erklärt die Expertin. „Und es gibt Vogelarten, wie zum Beispiel den Wespenbussard, der hat sich richtig auf Wespen spezialisiert.“Wespen sind also nicht einfach Störenfriede, für die sie viele halten. Sie haben wichtige Aufgaben in der Natur. Denk einfach daran, wenn das nächste Mal eine um dich herumschwirrt, vielleicht bist du dann weniger von ihr genervt. Schließlich ist da gerade ein Polizist im Einsatz. (dpa, lea)