Ein oft unterschätzter Einser Schüler
Jeffrey Gouweleeuw ist kein Mann der spektakulären Aktionen, aber er spielt gegen Gladbach so gut wie fehlerlos
Michael Gregoritsch ist der spektakulärste Spieler des FC Augsburg beim 1:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach. Die Bestnote verdient sich aber einer, der nicht so im Brennpunkt arbeitet.
● Der Keeper hatte gegen eine der besten Offensiv-Abteilungen gar nicht viel zu tun. Beim 1:1 war er ohne Chancen. Viel öfter musste er sich als Passgeber betätigen. Das tat er gut.
● Seine besten Phasen hatte er, wenn er weit vorne im Gegenpressing mit viel Aggressivität agierte. Er zeigte aber auch Schwächen, so kam er bei der Ecke beim 1:1 zu spät. Und auch in der ersten Minute war er bei der Gladbacher Großchance nicht im Bilde.
● Was für ein Spiel des Niederländers. Mit einem unglaublich guten Stellungsspiel und viel Zweikampfgeschick war er der Kopf des guten FCA-Abwehrverbundes, der sich aber auch selbst nicht vor der Drecksarbeit scheute. Sagenhaft die Zweikampfquote von 90 Prozent. ● Er und Gouweleeuw ergänzen sich glänzend. Der Österreicher blüht an der Seite des Niederländers auf und wird nach seiner OP in der Sommerpause immer stärker. Wird auch beim Passspiel immer sicherer.
● Spielte sich den Frust der Nichtnominierung von der Seele. Und wie? Mit einer Torvorlage, den meisten Flanken und einem strammen Torschuss. Auch in der Defensive gegenüber dem FortunaSpiel stark verbessert.
● Er gilt als der flexibelste FCA-Spieler, was er gegen die Borussia bewies. Er spielte mal in der Innenverteidigung, wenige Momente später agierte er als Abräumer im defensiven Mittelfeld. Khedira gewann die meisten Zweikämpfe (15) aller Spieler auf dem Platz und erledigte seine Aufgabe mit nur kleinen Mäkeln.
● Bei seinem ersten Einsatz von Beginn an in dieser Saison war Koo der etwas offensivere Abräumer neben Daniel Baier. Spielte mit enormem Einsatz, aber manchmal auch zu übereifrig mit zu vielen Fouls.
● Der Kapitän spielte unauffällig, verlor auch mal einen Zweikampf, aber die wichtigen gewann er. Ging immer wieder weite Wege, um die aufgehenden Räume zu schließen. Machte als Spieleröffner einen wichtigen Job.
● Gegen seinen ExKlub bei der Heimpremiere nach seiner Rückkehr besonders motiviert, lief Hahn, was seine Füße hergaben. Bei allen Laufwerten markierte er die Top-Werte der Augsburger. Allerdings litt unter seinem Einsatz des Öfteren die Qualität seiner Ausführungen. Trotzdem, er ist das Kämpferherz des FCA. ● Der Mann für die wichtigen Tore. Es war das achte 1:0 für den FCA seit seinem Wechsel. Gregoritsch war der Unruheherd Nummer eins mit sieben Torabschlüssen. Hatte das 2:0 auf dem Fuß. Enorm wichtig auch seine Kopfballstärke in der Abwehr. War so erledigt, dass er mit Schwindel und Übelkeit keine Interviews mehr geben konnte.
● Wirkte nach seiner erstmaligen Nominierung für die U21-Nationalmannschaft etwas übermotiviert und verpasste das eine oder andere Mal den richtigen Zeitpunkt zum Abspiel. Enorm sein Einsatz beim Pressing.
● Der Brasilianer kam für Richter (72.). Ist ein gutes Stück von seiner Normalform entfernt.
● Der 19-Jährige feierte seine Bundesliga-Premiere. Ersetzte in der 75. Minute Koo. Erstaunlich clever und cool in der Defensivzentrale. Das macht Lust auf mehr.
● Durfte in der Nachspielzeit noch ran, um die Uhr runterlaufen zu lassen.
Es werden nur Spieler bewertet, die mehr als 30 Minuten im Einsatz waren.