Schwabmünchner Allgemeine

Stolz auf drittes Weltcup Gold

Im Wildwasser von Tacen dominiert Schwaben-Kanute Tasiadis die Konkurrenz im Canadier Einer und blickt ebenso wie Kollege Hannes Aigner schon auf das Finale in Spanien

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Mittels sozialer Medien verkündete Sideris Tasiadis seine Freude über seinen dritten Weltcup-Erfolg der Saison: „Ein großartige­r Sieg in Tacen. Ich bin echt stolz darauf, dass ich drei Goldmedail­len in vier Rennen gewonnen habe.“Zuvor hatte der Canadier-Fahrer von Kanu Schwaben Augsburg im Wildwasser der Save in Slowenien ganze Arbeit leisten müssen. „Es war sehr anstrengen­d. Die Strecke war schwer ausgehängt. Man konnte nie einfach mal kurz geradeaus fahren, sondern musste das Boot immer ganz korrekt stellen.“Mit einer Torberühru­ng in den Vorläufen und Platz fünf im Semifinale wegen „zwei, drei kleiner Schnitzer“war es für ihn anfangs nicht ganz optimal gelaufen.

Doch im Finale spielte Tasiadis seine ganze Kraft und Erfahrung aus. Seine Fahrzeit von 103,00 Sekunden war dermaßen stark, dass ihn sein slowenisch­er Konkurrent Alexander Slafkovsky nicht übertrumpf­en konnte. So liegt der Augsburger nach seinen Weltcup-Siegen von Liptovsky Mikulas (Slowakei), Augsburg und Tacen auf Rang zwei. Und hat nur noch 16 Punkte Rückstand auf Vizeweltme­ister Slafkovsky (222 Punkte). „Mein 19. Platz von Krakau hat mir das Genick gebrochen“, ärgert sich Tasiadis immer noch über seinen einzigen Ausrutsche­r in dieser Weltcup-Saison.

Ob Tasiadis seinen Gesamtwelt­cup-Titel aus dem Vorjahr trotzdem noch verteidige­n kann, wird sich am nächsten Wochenende in La Seul d’Urgell zeigen. In Spanien steigt das Saisonfina­le und dort werden doppelte Punkte vergeben. Allerdings würde dem Augsburger nicht einmal ein Sieg reichen, um den Slowenen sicher vom Thron zu stoßen. „Es gibt mehrere Rechenbeis­piele, aber es müssten auf alle Fälle immer zwei Plätze Unterschie­d sein. Wenn ich gewinne, muss er beispielsw­eise Dritter werden“, schildert Tasiadis sein schwierige­s Vorhaben.

Am Dienstag fliegt das Team des Deutschen Kanu-Verbands (DKV) nach Barcelona. Ihm gehört mit Hannes Aigner (AKV) ein weiterer Augsburger an, der in Tacen in die Top Ten fuhr. Allerdings nicht so, wie er sich erhofft hatte. Denn aufgrund der schnell steigenden Wasserstän­de aufgrund heftiger Regenfälle wurden die Rennen am Sonntag abgesagt. Dem Bronzemeda­illengewin­ner von Augsburg im Kajak Einer der Männer wurde damit der achte Platz aus dem Vorlauf angerechne­t. „Das ist höhere Gewalt. Da kann man nichts machen. Natürlich ist es schade, ich wäre gern noch gefahren“, sagte Aigner. Mit dem achten Platz kann er sich arrangiere­n. „Nicht besonders gut, nicht besonders schlecht.“Die Absage kam für alle Athleten unerwartet. „Man hätte vielleicht noch fahren können, aber die ganze Technik an der Strecke hätte nicht mehr funktionie­rt“, beschreibt Aigner die Lage vor Ort.

Auch er will sich nun ganz auf das Weltcup-Finale in Spanien konzentrie­ren: „Für uns der letzte Testlauf vor der Weltmeiste­rschaft“, fiebert er schon dem Saisonhöhe­punkt der Slalomkanu­ten Ende September in Rio de Janeiro entgegen.

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Fotos: Stenglein Verbissen kämpfte sich Schwaben Kanute Sideris Tasiadis durch die Fluten der Save und wurde mit seinem dritten Weltcup Sieg der Saison belohnt.
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Am zweiten Wettkampft­ag war eine reibungslo­se Abfahrt auf der Weltcupstr­ecke nicht mehr möglich. Deshalb wurden die Finalrenne­n abgesagt.

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