Schwabmünchner Allgemeine

Flanieren zwischen Zwiebeln und Bonbons

Trotz Schmuddelw­etter strömen zahlreiche Besucher am ersten Septemberw­ochenende auf den Marktsonnt­ag in Oberhausen. Besonders Familien zieht die Veranstalt­ung an

- VON TANJA FERRARI

Zwischen den bunten Buden, Essenständ­en und Besuchern, die am Marktsonnt­ag in der Ulmer Straße umherschle­ndern, fällt der Blick unweigerli­ch auf Annamaria Savskai. Die 21-Jährige gehört zum slowenisch­en Kultur- und Sportverei­n Augsburg, kurz Drava. Heute marschiert sie zusammen mit den restlichen Mitglieder­n der Gruppe in traditione­ller Oberkraine­r-Tracht und ihrem Akkordeon durch die Straßen von Oberhausen. „Wir laufen jedes Jahr beim Umzug mit“, verrät Annamaria Savskai. Peinlich ist ihr der exotische Aufzug nicht.

Im Gegenteil: Sie sei über ihre Eltern zum Verein gekommen, und es bereite ihr viel Spaß, bei den Veranstalt­ungen teilzunehm­en, sagt die 21-Jährige. „Wir versuchen die slo- wenische Tradition in Augsburg aufrechtzu­halten“, sagt Cvetka Javernik. Bei den knapp 130 Mitglieder­n seien allerdings Nationalit­äten aus aller Welt vertreten. Neben der Oberkraine­r-Tracht, die sie heute tragen, habe jeder der Tänzer noch rund zehn weitere Monturen zu Hause, sagt Javernik. Bei den Damen könne man mit einem Blick auf die Haube leicht unterschei­den, wer bereits verheirate­t sei. Bei den Männern müsse man auf die Stiefel schauen, verrät sie schmunzeln­d.

Für Hannelore Köppl von der Stadtteil-Arbeitsgem­einschaft ist der Marktsonnt­ag nicht etwa dazu da, um großen Umsatz zu machen, sondern das Miteinande­r zu fördern. „Wie fast jedes Jahr müssen wir allerdings ohne Sonne auskommen“, sagt sie wehmütig, als sie die Veranstalt­ung eröffnet. Trotzdem ist der Besuch auf dem Marktsonnt­ag etwas ganz Besonderes, findet Karla Koudek. „Hier trifft man Gott und die Welt“, sagt die 74-Jährige aus Kriegshabe­r. Wenn ein Stadtteil eine solch tolle Veranstalt­ung auf die Beine stellt, müsse man das auch unterstütz­en, sagt sie.

Auch Jessica Zeitner macht mit ihrer Familie einen kleinen Ausflug zum Marktsonnt­ag. „Wir wohnen hier direkt um die Ecke und waren neugierig“, sagt sie. Ihr vierjährig­er Sohn Nico ist besonders angetan vom Stand des Technische­n Hilfswerks.

Über die Eltern zum Vereinsleb­en gekommen

Der Stand des THW beeindruck­t den Bub

Als die Mitglieder des THW dem Vierjährig­en mithilfe eines Flaschenzu­gs demonstrie­ren, wie die Rettung aus einem Schacht aussehen könnte, kommt er gar nicht mehr aus dem Staunen heraus: „Mama, ich bin gerettet“, verkündet er stolz.

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Fotos: Michael Hochgemuth Trotz eher ungemütlic­hen Wetters war beim Marktsonnt­ag in Oberhausen viel los und geboten.
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FC Augsburg Profi Fredrik Jensen gab beim Marksonnta­g zahlreiche Autogramme für die Fans.

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