Ein neues Geschäft und einige Bauarbeiten
Bei „Ideenreich“gibt es ein breites Sortiment: von Kulinarischem zu Uhren und Kleidung. Der Laden ist nun neu auf dem Stadtmarkt. In der Zukunft soll es dort weitere Veränderungen geben
Neueröffnung auf dem Stadtmarkt: Milana Reitmayer hat eine Flasche Prosecco und einen Blumenstrauß im Arm und scheint viele der Besucher bereits zu kennen: Sie begrüßt viele von ihnen gleich mit Vornamen. An diesem Samstag hat ihr „Ideenreich“eröffnet, ein Modeund Trend-Laden, den es damit an zwei Standorten in Augsburg gibt.
Ein Leerstand weniger für den Stadtmarkt, der allerdings ohnehin gut läuft. Derzeit sind lediglich zwei Stände unbelegt, von 84 insgesamt. Neue Läden kommen auf ganz unterschiedliche Wege dazu, erzählt Marktamtsleiter Werner Kaufmann. „Jeder Leerstand wird bei der Stadt Augsburg ausgeschrieben“, sagt er. „Manche Leute laufen aber auch einfach vorbei, sehen, dass etwas leer steht, und bewerben sich.“Oder die dritte Variante: Ein Inhaber möchte aufhören und stellt jemanden vor, der übernehmen könnte. Die letzte Entscheidung liegt dann beim Marktamt. Die Kriterien? „Es muss in die Gasse passen“, sagt Kaufmann, „Wenn ein Obstladen frei wird, kann da kein Metzger rein.“Die strikten Vorschriften seien aber inzwischen etwas weicher geworden, da sich auch der Stadtmarkt im Wandel befinde. Am wichtigsten sei ein stimmiges Konzept. Insgesamt halte sich die Fluktuation in Grenzen, in manchen Jahren höre niemand auf, dann wieder fünf bis sechs auf einmal.
Milana Reitmayer ist über ihre Vorgängerin Anne Wyszengrad zu dem Geschäft gekommen, in dem diese zuvor „Schöner Leben“betrieben hatte. Sie musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören und stellte den Kontakt zum Marktamt her. Reitmayer, 36, sagt, damit sei für sie ein Traum wahr geworden. „Meinen Angestellten haben schon die Ohren geblutet“, erzählt sie, „immer habe ich gesagt, dass ich unbedingt einen Laden auf dem Stadtmarkt möchte“. Noch im Gespräch mit dem Marktamt habe sie dann die Zusage erhalten.
Im kommenden Jahr soll sich einiges tun auf dem Stadtmarkt. Die Bäckergasse – nicht die Straße in der Stadt, sondern der Teil des Stadtmarktes, an dem die Bäckereien ihre Geschäfte haben – soll saniert werden. Der Belag wird ausgetauscht, dann folgt das Pflaster. Zudem soll die Fassade hin zum Viktualienmarkt verschönert werden, auch eine neue Beleuchtung ist geplant. Wie genau beides aussehen soll, kann Werner Kaufmann allerdings noch nicht sagen: „Es gibt bislang nur Skizzen, die habe ich selbst noch nicht gesehen.“Vor den Bauarbeiten sind archäologische Untersuchungen geplant. „Die Archäologen rechnen aber nicht damit, dass sie hier viel finden.“Bis spätestens 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, damit das 90. Jubiläum des Stadtmarktes ohne Baustelle gefeiert werden kann.
Für „Ideenreich“geht es auf dem Stadtmarkt jetzt erst los. Das Sortiment ist ähnlich zu dem des Ladens am Judenberg. „Es gibt Überschneidungen“, sagt Reitmayer. „Auf dem Stadtmarkt ist aber mehr ein Fokus auf Essen.“Und zu allem, was dazu gehört: Feinkost, Geschirr und Nudelholz genauso wie Keksausstecher. Aber auch Schmuck, Uhren und Kleidung.
Sie kaufe ein, was ihr selbst gefalle, sagt Reitmayer. „Früher hätte man wohl gesagt: Gemischtwarenladen.“Das Angebot des Ladens solle sich dabei je nach Saison ändern. Wegen des Herbstwetters gibt es jetzt aber erst mal Regenschirme zu kaufen.
Reitmayer schwärmte schon länger vom Stadtmarkt