Schwabmünchner Allgemeine

Der Linienbus fährt wieder zum Bahnhof

Mit der „neuen“Linie 712 wird der ursprüngli­che Wunsch vieler Klosterlec­hfelder verwirklic­ht

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER Klosterlec­hfeld/Untermeiti­ngen

Obwohl der Gemeindera­t wegen berufsund urlaubsbed­ingter Abwesenhei­ten nur mit neun Räten einschließ­lich des Bürgermeis­ters Rudolf Schneider besetzt war, musste eine unaufschie­bbare Entscheidu­ng gefällt werden. Es geht um die Buslinie 712, die ab dem Fahrplanwe­chsel am 9. Dezember mit einem erweiterte­n Angebot den Modellvers­uch des Rufbusses ersetzen wird.

An der großen Linienführ­ung über Obermeitin­gen, Untermeiti­ngen, Schwabmünc­hen, Graben und Lagerlechf­eld nach Klosterlec­hfeld wurde nicht mehr gerüttelt. Darüber bestand in den Gemeinden des Lechfelds bereits weitgehend Einigkeit (wir berichtete­n am 6. August darüber). In der jüngsten Gemeindera­tssitzung ging es aber um die Linienführ­ung und die Haltestell­en innerhalb Klosterlec­hfelds. Ausgangspu­nkt der Beratung war ein Gemeindera­tsbeschlus­s vom 23. April dieses Jahres, wonach der Linienbus von Obermeitin­gen über die Lechfelder Straße außen herum zum Sportgelän­de an der Schwabstad­ler Straße fahren soll, um dann im Ort die Haltestell­e am Franziskan­erplatz anzufahren.

Der Grund für die Auslassung des Bahnhofs waren die für große Busse sehr engen Straßen im Wohngebiet. Gleichwohl wurde in diesem Beschluss zum Ausdruck gebracht, dass die Anbindung des Bahnhofs in Zukunft eventuell mit kleineren Bussen angestrebt wird. Vom Augsburger Verkehrsve­rbund (AVV) kam für diese Streckenfü­hrung um den Bahnhof herum keine Zustimmung. Bernd Wagner vom AVV erläuterte im Gemeindera­t die Bedeutung der Anbindung des Bahnhofs mit einer Bushaltest­elle und schlug drei innerörtli­che Varianten vor. Ein Einsatz kleinerer Busse sei nicht wirtschaft­lich, da diese für die Hauptverke­hrszeiten nicht ausreichen.

In der Diskussion wurden die Varianten über die Otto-Wanner-Straße und die Elias-Holl-Straße bald verworfen. Als beste Lösung blieb die Anfahrt von Obermeitin­gen am Wasserwerk vorbei über die Wiesenstra­ße übrig, weil dort die niedrigen Bordsteine ein seitliches Ausweichen zulassen und ein günstigere­r Kurvenradi­us bestehe. Der Gemeindera­t entschied sich mit acht Stimmen bei einer Gegenstimm­e für diese Linienführ­ung mit Einrichtun­g von zwei neuen Haltestell­en am Wasserwerk und am Bahnhof. Der Beschluss vom April wurde aufgehoben. Damit ist die gewünschte Anbindung an die Lechfeldba­hn gewährleis­tet.

Der neue Fahrplan der Linie 712 sieht täglich 16 beziehungs­weise 13 Fahrten je Richtung vor, die Fahrtzeit vom Bahnhof Klosterlec­hfeld zum Bahnhof Schwabmünc­hen beträgt 15 Minuten.

Auch bei der Nachbargem­einde Untermeiti­ngen stößt dieser Vorschlag auf Zustimmung. „Wir gehen bei dieser Lösung mit“, sagt Bürgermeis­ter Simon Schropp. Der Untermeiti­nger Gemeindera­t spreche sich für diese Variante aus, da sie direkt durch Klosterlec­hfeld führe und die Bahnhöfe auf dem Lechfeld verbinde. Außerdem ermögliche die etwas geringere Anzahl an Haltestell­en, die der Entwurf vorsieht, eine schnelle Busverbind­ung.

Landratsam­t und AVV werden Mitte September besprechen, wie es weitergeht und sich mit den Meinungen und Vorschläge­n aus den Lechfeldge­meinden befassen.

 ?? Foto: Hieronymus Schneider ?? Der Klosterlec­hfelder Bahnhof soll schon bald wieder regelmäßig von Bussen ange fahren werden.
Foto: Hieronymus Schneider Der Klosterlec­hfelder Bahnhof soll schon bald wieder regelmäßig von Bussen ange fahren werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany