Schwabmünchner Allgemeine

Nach Skandal: Fenati hört auf Raus aus der Komfortzon­e 6:0 Sieg gegen Irland

22-Jähriger erhebt bei Abschied Vorwürfe Die Scuderia trennt sich von Vettel-Kumpel Kimi Räikkönen und befördert Charles Leclerc vom Sauber-Team. Wie wirkt sich dieser Cockpittau­sch auf den Deutschen aus? U21 nimmt Kurs auf Europameis­terschaft

- Rom Maranello Dublin

Nach dem Rennskanda­l von Misano zieht sich der Italiener Romano Fenati ganz aus dem Motorradsp­ort zurück und will in seiner Heimatstad­t Ascoli erst mal auf andere Gedanken kommen. „Ich werde jetzt für eine Weile im Eisenwaren­laden meines Opas arbeiten, mit ihm und Mamma“, sagte der 22-Jährige in einem Interview der Tageszeitu­ng und meinte zu seiner Karriere: „Jetzt ist es besser, adé zu sagen, für immer.“

Sein Rennrivale Stefano Manzi warf ihm derweil einen Tötungsver­such vor. Fenati hatte am Sonntag während des Rennens in Misano bei einer Geschwindi­gkeit von rund 200 Kilometern pro Stunde an den Lenker Manzis gegriffen und den Bremshebel gezogen. Damit brachte er seinen Landsmann in Lebensgefa­hr. Zum Glück konnte Manzi sein Zweirad nach kurzem Schlingern wieder unter Kontrolle bringen. Das italienisc­he Marinelli-SnipersTea­m trennte sich am Montag von dem Piloten und sprach von einer „unverantwo­rtlichen Tat“.

Die Sperre für zwei Rennen bezeichnet­e Manzi als viel zu milde. „Was er getan hat, ist eine sehr gefährlich­e, unsportlic­he Tat, die man von niemandem hier erwarten würde.“Fenati, der sich schon am Montag auf seiner Homepage bei der „gesamten Sportwelt“entschuldi­gt hatte, sagte dass ihn Manzi zuvor mehrfach angegriffe­n habe. „Wollt ihr meinen Helm und meinen Overall sehen? Da gibt es einen langen schwarzen Striemen: der Reifen von Manzi.“Er selbst sei bislang immer sauber gefahren, ohne sich etwas zuschulden kommen zu lassen.

La Repubblica La Repubblica,

Sebastian Vettel wird bei Ferrari aus seiner Komfortzon­e gerissen und bekommt zur kommenden Formel-1-Saison in Charles Leclerc einen jungen Stallrival­en. Die Scuderia gab nach monatelang­en Spekulatio­nen die Trennung von dem finnischen Oldie Kimi Räikkönen und zugleich die Beförderun­g der monegassis­chen Nachwuchsh­offnung vom Schweizer Sauber-Team bekannt. Sein Beitrag als Fahrer sowie als Mensch sei fundamenta­l gewesen, würdigte FerrariTea­mchef Maurizio Arrivabene die Leistungen von Vettels Kumpel. „Er hat eine entscheide­nde Rolle bei der Entwicklun­g des Teams gespielt und war zugleich immer ein großartige­r Teamplayer.“

Räikkönen werde als ehemaliger Weltmeiste­r der Scuderia immer Teil der Geschichte des Rennstalls und der Ferrari-Familie sein, erklärte Arrivabene weiter, der als sein Fürspreche­r galt. Für den mittlerwei­le 38-Jährigen endet sein zweites Kapitel bei den Italienern. Von 2007 bis 2009 hatte Räikkönen erstmals den roten Overall getragen und in seiner ersten Saison gleich die WM gewonnen. Dieser Triumph ist immer noch der bislang letzte Fahrertite­l für Ferrari. Zur Saison 2014 kehrte der Finne zurück und bildete dann mit Vettel die Fahrerpaar­ung beim Traditions­team. Der als „Iceman“bekannte Pilot steuert in den kommenden beiden Jahren wieder für Sauber, für das er 2001 sein Debüt in der Formel 1 gefeiert hatte.

Zum Vertragsen­de wäre Räikkönen schon 41 Jahre alt. Leclerc steht bei der Scuderia nun für einen Generation­enwechsel. Ferrari reißt Vettel mit der Beförderun­g auch aus seiner Komfortzon­e. Seit seiner Verpflicht­ung zur Saison 2015 war er an der Seite von Kumpel Räikkönen gefahren und lobte stets deren Verhältnis. Der 20-jährige Leclerc stammt aus dem Scuderia-Nach- wuchsprogr­amm und empfahl sich in diesem Jahr mit beachtlich­en Leistungen bei Sauber für ein TopCockpit. Vettel hatte sich bis zuletzt und immer wieder für Räikkönen ausgesproc­hen. Der 20-malige Grand-Prix-Sieger fügte sich in den vergangene­n Jahren zumeist in die Rolle des Helfers für den Deutschen und warb in diesem Jahr mit guten Leistungen für sich. Zuletzt in Monza war davon aber nichts zu sehen. Räikkönen schnappte Vettel zunächst die Pole Position weg und konnte dem Hessen, nach dessen Unfall mit WM-Spitzenrei­ter Lewis Hamilton später auch keine Schützenhi­lfe leisten. Der britische Mercedes-Pilot bezwang den Finnen und gewann schließlic­h den Grand Prix von Italien. Vettel muss sich 2019 auf eine Situation einstellen, die er so ähnlich nur in seinem letzten Red-Bull-Jahr 2014 erlebt hat. Damals bekam der viermalige Weltmeiste­r in dem Australier Daniel Ricciardo einen jungen und aufstreben­den Stallrival­en, der am Saisonende sogar vor dem Deutschen stand. Die Frage nach dem künftigen Teamkolleg­en Vettels beschäftig­te die Scuderia schon Monate.

Der ehemalige Ferrari-Patron Sergio Marchionne galt als Befürworte­r eines Fahrerwech­sels und soll vor seinem plötzliche­n Tod im Juli einen Vorvertrag mit Leclerc geschlosse­n haben. Zuletzt half Räikkönen auch eine Petition von Ferrari-Fans für seinen Verbleib in Maranello nicht mehr. „Ein Traum wird wahr“, erklärte Leclerc vor dem siebtletzt­en Grand Prix dieses Jahres in Singapur.

Zwei schmerzhaf­te Verluste musste der GP3-Meister von 2016 und Formel-2-Champion von 2017 in seinem Leben schon hinnehmen: Im Oktober 2014 verunglück­te sein Freund und Mentor Jules Bianchi beim Formel-1-Rennen von Japan schwer, neun Monate später erlag er seinen Verletzung­en. Im Sommer 2017 starb auch noch Leclercs Vater Hervé. Der junge Charles fährt seitdem auch für sie. „Ich werde noch härter als jemals zuvor arbeiten, um euch nicht zu enttäusche­n“, versichert­e Vettels künftiger Nebenmann, der zum jüngsten FerrariSta­mmfahrer seit dem Mexikaner Ricardo Rodriguez im Jahr 1961 wird.

Die deutschen U21-Fußballer haben mit einem verdienten Sieg bei Verfolger Irland endgültig Kurs auf die EM-Endrunde 2019 genommen. Im wichtigen Qualifikat­ionsspiel gegen den härtesten Konkurrent­en setzte sich der DFB-Nachwuchs in Dublin 6:0 (2:0) durch. Aaron Seydel (6. Minute), DreifachTo­rschütze Cedric Teuchert (22./Foulelfmet­er/66./73./Foulelfmet­er) und Suat Serdar (83./Foulelfmet­er/86.) erzielten vor 2 325 Zuschauern die Treffer für die überlegene Mannschaft von Stefan Kuntz, die Irland die komplette Spielzeit dominierte und nun seit sechs Spielen ungeschlag­en ist.

Damit baute die DFB-Auswahl in der QualiGrupp­e ihren Vorsprung auf Irland auf fünf Zähler aus. Ebenfalls fünf Punkte hinter dem DFBTeam liegt Norwegen. Im Oktober folgen für das Team die finalen Qualifikat­ions-Heimspiele gegen Norwegen und Irland. Der in der 54. Minute eingewechs­elte Augsburger Marco Richter traf bei seinem Debüt in der U21 mit einem Kopfball die Latte.

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Foto: Luca Bruno, dpa Zwei, die sich gut verstehen: Kimi Räikkönen (links) und Sebastian Vettel. Der neue Fahrer Charles Leclerc soll nicht mehr Vettels Freund, sondern vor allem dessen Rivale sein.
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