Streit um Sitzplatz stoppt Regiozug
Bahnlinie war am Morgen eine halbe Stunde lang blockiert
Zwei treue Stammkunden der Bahn haben am Dienstag gegen 7 Uhr den Zugverkehr zwischen Bobingen und Lagerlechfeld lahmgelegt und einen Einsatz der Bundespolizei sowie das organisatorische Eingreifen des zuständigen Streckenagenten der Bahn in Nürnberg ausgelöst.
Um 6.48 Uhr setzte der Zugführer laut Auskunft des Polizeipräsidiums in Augsburg eine Störungsmeldung ab und hielt die Regionalbahn im Bahnhof Oberottmarshausen bis zum Eintreffen der Polizei an. Ursache für diese Vorsichtsmaßnahme war ein heftiger Streit unter zwei Fahrgästen. Wie sich herausstellte, sind beide langjährige Bahnpendler und besetzen jeden Morgen den gleichen Platz, allerdings zu unterschiedlichen Zeiten. An diesem Tag benutzen jedoch beide den selben Zug gleichzeitig. Damit begann ihr Streit um den Stammplatz.
Wie die Polizei ferner herausfand, kam es bei ihrem Wortgefecht zu keiner Straftat, jedoch hatte ihre lautstarke Auseinandersetzung große Folgen, weil Ursache und Dauer der Störung zunächst nicht abzusehen waren. Auf der eingleisigen Verbindung übers Lechfeld wurde der Zugverkehr sofort unterbrochen. Die nächste Bahnverbindung aus Augsburg wurde in Bobingen gestoppt, der Verkehr aus Kaufering sollte in Lagerlechfeld enden – so die ersten Maßnahmen. Zugleich wurde vom Streckenmanagement versucht, einen Schienenersatzverkehr mit Bussen einzurichten.
Als eine Streife der Bahnpolizei aus Augsburg eintraf, konnte sie schnell Entwarnung gaben. Nach einer halben Stunde wurde die Strecke wieder freigegeben. Ob den beiden nun von der Bahn eine Schadensersatzforderung droht, steht laut Polizei noch nicht fest und dürfte von den Berichten des Zugführers und der Bundespolizei abhängen.(pit) SCHWABMÜNCHNER ALLGEMEINE