Stadt gegen Unterkünfte im Industriegebiet
Zweiter Vorstoß abgewiesen
Der Bauausschuss des Bobinger Stadtrates will nicht, dass im Industriegebiet östlich der Gutenbergstraße Unterkünfte für Arbeiter errichtet werden. Mit einem entsprechenden Antrag beschäftigten sich die Mitglieder in ihrer jüngsten Sitzung, nachdem sie bereits vor einigen Wochen einen ähnlichen Wunsch für eine Anlage von Wohncontainern in der Peter-HenleinStraße abgelehnt hatten.
Im aktuellen Fall war für eine Immobilie in der Hans Sachs-Straße die Umnutzung bestehender Räume zu Büros und Unterkünften beantragt worden, unter anderem für die Arbeiter bei Amazon und DHL in Graben. Unter Hinweis auf ein Gerichtsurteil sagte Barbara Tugemann von der Bauverwaltung, eine wohnähnliche Nutzung lasse sich mit dem Charakter eines Gewerbegebiets auch nicht ausnahmsweise vereinbaren. Außerdem liegen drei Stellplätze außerhalb der Baugrenze. Die Ausschussmitglieder verweigerten das gemeindliche Einvernehmen daher ohne Diskussion.
Keine Einwände gab es in der Sitzung gegen die Errichtung einer Mauer auf einem Grundstück an der Lindauer Straße. Dort wollen die Eigentümer eines denkmalgeschützten Anwesens den Vorbereich umgestalten und einen Garten mit heimischen Gewächsen anlegen. Eine niedrige Mauer soll als Böschungsstütze für den neuen Garten dienen. Weil es im Bereich der Lindauer Straße bereits eine Mauer gibt, wurde der Antrag ohne lange Debatten genehmigt.
Über die Ablöse von Parkplätzen gibt es unterschiedliche Ansichten zwischen dem Landratsamt und der Stadtverwaltung Bobingen. Hintergrund ist der Antrag eines Gewerbebetriebs für eine Nutzungsänderung in der Hochstraße, die der Ausschuss zu einem früheren Zeitpunkt nicht genehmigt hatte. Das Landratsamt teilte der Stadt mit, sie sei verpflichtet, der Ablöse von zwei fehlenden Stellplätzen zuzustimmen, denn durch den beengten Zuschnitt habe der Antragsteller nicht die Möglichkeit, auf seinem Grundstück oder in der Nähe Stellplätze nachzuweisen.