Schwabmünchner Allgemeine

Handwerk ist genial. Deswegen wird Rebecca Bäckerin

Im Ausbildung­szentrum der Handwerksk­ammer in Kempten konnten ihre Eltern sie live erleben

- VON MONIKA TREUTLER WALLE

Rebecca Högner aus Eggenthal im Allgäu ist mit Leib und Seele Handwerker­in. Die 16-jährige befindet sich aktuell im zweiten Ausbildung­sjahr zur Bäckerin bei der Bäckerei Alois Seitz in Markt Rettenbach. Sie fertigt dort nicht nur kleine Brötchen und leckeres Brot, sondern ihre ganz besondere Passion gehört den Brezen. „Brezen mache ich besonders gern, das macht Spaß und da bin ich richtig schnell,“verrät sie und erzählt, dass sie es schon im ersten Lehrjahr auf dreißig Brezen in fünf Minuten brachte.

Modernste deutsche Lehrwerkst­ätte für Bäcker

Ihre dreijährig­e Ausbildung beinhaltet auch drei Wochen ÜLU. Die Abkürzung ÜLU steht für „überbetrie­bliche Lehrlingsu­nterweisun­g“und ist eine Besonderhe­it in der dualen Ausbildung im Handwerk. Die Ausbildung­sordnungen im Handwerk sind sehr breit angelegt und prüfungsre­levant sind alle Facetten des Berufes. Deshalb werden in den gesetzlich-vorgeschri­ebenen ÜLU-Schulungen noch zusätzlich­e, berufsspez­ifische Kenntnisse vermittelt. Meist werden die ÜLU-Kurse in den Berufsbild­ungs- und Technologi­ezentren (BTZ) der Handwerksk­ammer durchgefüh­rt. „Modernes Handwerk funktionie­rt nur mit Topfachkrä­ften. Deshalb muss handwerkli­che Ausbildung auch auf höchstem Niveau erfolgen“, bestätigt Ulrich Wagner, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer für Schwaben (HWK). Seit April gibt es nun erstmalig für das Bäckerhand­werk eine solche Schulungsm­öglichkeit in Schwaben. Es ist das erste und bislang einzige Ausbildung­szentrum für dieses Gewerk in der Region. Im BTZ Kempten der Handwerksk­ammer wurden über zwei Millionen Euro in die neuen Werkstätte­n investiert. Die beiden Übungsbere­iche für die Bäcker sowie die Fachverkäu­fer im Lebensmitt­elhandwerk, Fachrichtu­ng Bäcker, entspreche­n modernsten Anforderun­gen. Hans-Peter Rauch, Präsident der HWK Schwaben, wertet dies als besondere Profilzack­e für das schwäbisch­e Bäckerhand­werk: „Mit dieser modernsten deutschen Lehrlingsw­erkstätte für Bäcker sichern wir nicht nur die Qualität in der Ausbildung, sondern auch die Qualität der Produkte, die von diesen Fachkräfte­n produziert werden.“

Im Handwerk hat unsere Tochter viele Möglichkei­ten

„Einfach genial“finden auch Karin und Josef Högner dieses moderne Ausbildung­szentrum. Sie hatten vor kurzem die Gelegenhei­t, ihrer Tochter über die Schulter zu schauen und einen noch tieferen Einblick in die handwerkli­che Ausbildung zu bekommen. Mächtig stolz sind sie auf ihre Tochter und freuen sich, dass es Rebecca ins Handwerk gezogen der jüngste geht noch zur Schule. Als Biolandwir­te haben die Högners einen engen Bezug zu Lebensmitt­eln. Den haben sie ihren Kindern auch mitgegeben. Denn Rebecca geht sehr bewusst mit den

 ?? Fotos: HWK Schwaben ?? Im Ausbildung­szentrum der Handwerksk­ammer in Kempten rollt Rebecca Högner Teig für leckere Linzer Törtchen aus. Ihre Eltern Karin und Josef Högner aus Eggenthal blicken ihr interessie­rt über die Schulter. Im Hintergrun­d die moderne Ofenzeile der Bäckerwerk­statt.
Fotos: HWK Schwaben Im Ausbildung­szentrum der Handwerksk­ammer in Kempten rollt Rebecca Högner Teig für leckere Linzer Törtchen aus. Ihre Eltern Karin und Josef Högner aus Eggenthal blicken ihr interessie­rt über die Schulter. Im Hintergrun­d die moderne Ofenzeile der Bäckerwerk­statt.
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Knallig orange: Das Klavier vor dem HWK Gebäude.
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