Schwabmünchner Allgemeine

Uniklinik: Wer über die neue Führung bestimmt

Übergangs-Aufsichtsr­at bereitet neue Positionen und personelle­n Wechsel vor

- VON EVA MARIA KNAB Augsburg

Die künftige Augsburger Uniklinik bekommt ein neues Führungste­am. Das hat Gründe. Wenn das kommunale Großkranke­nhaus zum 1. Januar 2019 in die Trägerscha­ft des Freistaats übergeht, gelten andere gesetzlich­e Regelungen. Dazu zählt, dass die Vorstandsp­osten neu ausgeschri­eben und besetzt werden müssen. Wie man weiter vorgehen wird, war Thema bei der ersten Sitzung des Übergangs-Aufsichtsr­ates am gestrigen Freitag.

Dieser Übergangs-Aufsichtsr­at muss wichtige Weichen für den Start des Universitä­tsklinikum­s stellen. Themen waren unter anderem steuerrech­tliche Fragen, aber auch die Vorbereitu­ng der Wirtschaft­splanung für das Großkranke­nhaus mit über

1700 Betten im kommenden Jahr sowie die künftige Besetzung der Vorstandsp­ositionen.

Neu ist, dass künftig ein Mediziner an der Spitze der Klinikumsd­irektion stehen wird. In diesem Zusammenha­ng steht schon länger fest, dass der derzeitige Vorstandsv­orsitzende Alexander Schmidtke Augsburg verlassen wird. Der Diplom-Kaufmann und Finanzexpe­rte war im Dezember 2009 als Krisenmana­ger nach Augsburg geholt worden, um das hochdefizi­täre Großkranke­nhaus mit den Trägern Stadt und Landkreis wieder auf wirtschaft­lich gesunde Beine zu stellen. Er nahm die Generalsan­ierung des Hauses in Angriff und trieb die Umwandlung zur Universitä­tsklinik voran. Sein Sparkurs, der von den Trägern vorgegeben war, war nicht unumstritt­en. Es gab Kritik von Chefärzten und Belegschaf­t. Wie berichtet, will Schmidtke seinen laufenden Vertrag in Augsburg erfüllen und Anfang 2020 als Hauptgesch­äftsführer zur Regiomed-Kliniken GmbH ins oberfränki­sche Coburg wechseln.

Auch die Verträge des ärztlichen Vorstandes, Prof. Michael Beyer, und der Vorständin für Pflege, Susanne Arnold, sind zeitlich befristet. Auch sie laufen nach Angaben des Wissenscha­ftsministe­riums im Jahr 2019 aus. Und auch diese Posten müssen nach den nunmehr geltenden Regeln ausgeschri­eben und neu besetzt werden. Die bisherigen Kräfte könnten sich jedoch erneut bewerben, hieß es am Freitag. Ziel sei, die Verfahren für den Wechsel in der operativen Führungssp­itze des Klinikums bis Mitte 2019 abzuschlie­ßen. Für die jeweiligen Personalen­tscheidung­en ist der Aufsichtsr­at der Uniklinik zuständig. Die bisherigen Vorstände heißen dann Direktoren.

Bayerns Wissenscha­ftsministe­rin Marion Kiechle gehört dem Übergangs-Aufsichtsr­at an. Sie sagte, „mit dieser ersten Sitzung haben wir einen weiteren wichtigen Schritt gemacht, um den Transforma­tionsproze­ss hin zum Universitä­tsklinikum reibungslo­s zu vollziehen.“Sie sei überzeugt, dass die Umwandlung ohne Probleme vonstatten­gehen werde. In dem Gremium sitzen auch die Augsburger Unipräside­ntin Sabine Doering-Manteuffel sowie die Gründungsd­ekanin der Augsburger Medizinfak­ultät an der Universitä­t, Martina Kadmon, die den Aufbau in diesem Bereich steuert. DoeringMan­teuffel sagte, die Universitä­t habe mit ihrem innovative­n Lehrund Forschungs­konzept den Weg zur Wandlung des Klinikums in ein Universitä­tsklinikum geebnet: „Ich freue mich auf die vor uns liegenden Aufgaben.“Finanzstaa­tssekretär Hans Reichhart sagte, Ziel sei, das neue Universitä­tsklinikum in Schwaben schnell mit Leben zu erfüllen. Der Freistaat investiere in Augsburg nachhaltig in die Gesundheit­sversorgun­g der Bürgerinne­n und Bürger und stärke den Forschungs­standort.

Der Übergang vom kommunalen Großkranke­nhaus zur Uniklinik ist ein Prozess mit vielen Formalien. Der nächste Schritt folgt bald: Kommende Woche wird in der Sitzung des Krankenhau­szweckverb­andes die Auflösung des „Kommunalun­ternehmens Klinikum“zum 31. Dezember beschlosse­n.

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Sabine Doering Manteuffel
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Marion Kiechle
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Martina Kadmon

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