Ein sanfter Riese im Wald
Ein Harvester auf Ketten sägt bei Gessertshausen Bäume, um sie dann senkrecht durch die anderen Kronen zu fädeln
Im Staatswald bei Gessertshausen steht die nächste Baumgeneration schon in den Startlöchern. Noch sind sie allerdings von mächtigen Fichten überschirmt. Um den jungen Bäumen das nötige Licht zu geben, wird ein Teil der Altbäume nach und nach mit modernster Forsttechnik geerntet. Georg Käsbaur vom Maschinenbetrieb der Bayerischen Staatsforsten steuert per Joystick den 40 Tonnen schweren Vollernter. Die Maschine fällt nicht nur die Bäume, sondern hebt sie mit einem kräftigen Teleskoparm senkrecht aus den jungen Fichten und Buchen. Dabei fädelt er sie zwischen den Kronen der Nachbarbäume durch, um sie schließlich auf der Rückegasse abzulegen. Dort werden die Bäume dann wie bei einem konventionellen Harvester nach den Vorgaben der Förster entastet und auf die von den Kunden gewünschten Längen zugeschnitten. Bis zu 15 Meter kann Käsbauer seinen Greifarm ausfahren. Bei der Maximalentfernung bleiben ihm aber immer noch zwei Tonnen, um die Bäume zu entnehmen. Und das entspricht einer Fichte, die 40 Meter hoch ist und 50 Zentimeter Durchmesser hat.
Hubert Droste, der Betriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten in Zusmarshausen, ist von der verjüngungsschonenden Holzernte angetan. „Es gibt nahezu keine Schäden an der Vorausverjüngung, und die Bäume können sicher geerntet werden.“Aufgrund des intensiven Waldumbaus am Forstbetrieb sieht Droste in dieser Technik eine wichtige Ergänzung zur konventionellen Holzernte mit eigenen Waldarbeitern und Radharvestern. Am Forstbetrieb werden jedes Jahr rund 160000 Festmeter geerntet, davon 120 000 Festmeter von Maschinen und 40000 Festmeter von eigenen Waldarbeitern.