Blühend im Sommer, glänzend im Herbst
Ein pflegeleichter Garten mit dänischer Gemütlichkeit wird auch im Augsburger Land immer beliebter
Der ideale Garten soll ein zweites Wohnzimmer sein, in dem man sich erholt, Natur und Ruhe genießt und gleichzeitig nicht mit allzu viel Großputz beschäftigt ist. Kurz gesagt: „Ein pflegeleichter Garten ist ohne Zweifel ein wichtiger Trend, wenn es um die Gestaltung von Gärten geht“, sagt Diplom-Ingenieur Thomas Haag, Betriebsleiter des Wörner Gartencenters in Neusäß. Denn wer will schon von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommen, um sich dann abends oder am Wochenende im Garten noch einmal neuen Herausforderungen zu stellen?
„Man hat heute weniger Zeit, bevorzugt Pflanzen, die weniger Pflege und Schnitt brauchen.“Doch es gibt dann auch das Gegenteil bei der Gartengestaltung, weiß Haag: „Zurück zur Natur!“Also ein wilder Garten, in dem es ungestüm wachsen und wuchern darf. Aber: „Das sind zwei Extreme“, so Thomas Haag.
Jedoch ganz eindeutig: Pflanzen, die über viele Monate Attraktivität ausstrahlen, lange blühen, kommen bei den Gartlern immer besser an. Die Rispenhortensie etwa gehöre zu den Stars, denn sie blüht im und glänzt bis in den Herbst hinein in dann eben herbstlichen Farbtönen. Nicht nur für Haus und Terrasse, auch für den Garten werden heute gerne sogenannte Triopflanzen gekauft – eine Kombination mehrerer Pflanzen in einem Topf. Beliebt sind eindeutig Kleinpflanzen. Und das berücksichtigen die Gartenfreunde auch, wenn es um Obst geht. Jetzt, in der herbstlichen Obstzeit, sind ObstgeSommer hölze angesagt. Dabei geht es um Sorten, die nicht zu groß werden, also eher Zwerg- oder Säulenobstbäume oder Spaliere.
Die Züchter arbeiten mehr und mehr an kleinwüchsigen Sorten, auch bei blühenden Sträuchern, die man nicht so oft schneiden muss. „Der Kunde sollte sich da im Gartenfachmarkt beraten lassen“, rät Haag. Ein Renner sind bei blühenden Pflanzen mehr und mehr die Stauden. „Sie bewähren sich ganz stark“, sagt Haag.
Im Winter ziehen sie sich in die Erde zurück, in der warmen Jahreszeit erfreuen sie mit langer Blütenpracht – und man könne sie auch auf kleinem Raum pflanzen.
Wer jetzt im Herbst Blumenzwiebeln setzen will, achtet auf bienenund insektenfreundliche Pflanzen. Nach der Weide seien Schneeglöckchen und Krokusse erste Nahrung für Hummeln und Honigbienen, erklärt der Leiter des Gartencenters: „Also jetzt bereits ans Frühjahr denken!“
Blühende Beete, gepflegter Rasen, schattenspendende Bäume: Viele Gartenbesitzer geben der natürlichen Schönheit mit allerlei Deko-Artikeln noch ihre persönliche Note. „Hygge“heißt hier das aktuelle Schlagwort, und gemeint ist eine Form der dänischen Gemütlichkeit, der Lebensart der Dänen, die als glücklichste Menschen der Welt gelten. „Also warme Farben“, bringt es Thomas Haag, wenn es um Gartendeko geht, auf einen Punkt. Cremeweiß etwa. Intensives Orange sei bei Gartenliebhabern nicht mehr gefragt. Dazu kommt: Deko selber machen! In der Natur Zweige, Blätter, Früchte sammeln, und los geht’s.