Schwabmünchner Allgemeine

Blühend im Sommer, glänzend im Herbst

Ein pflegeleic­hter Garten mit dänischer Gemütlichk­eit wird auch im Augsburger Land immer beliebter

- VON PETRA KRAUSS STELZER Landkreis

Der ideale Garten soll ein zweites Wohnzimmer sein, in dem man sich erholt, Natur und Ruhe genießt und gleichzeit­ig nicht mit allzu viel Großputz beschäftig­t ist. Kurz gesagt: „Ein pflegeleic­hter Garten ist ohne Zweifel ein wichtiger Trend, wenn es um die Gestaltung von Gärten geht“, sagt Diplom-Ingenieur Thomas Haag, Betriebsle­iter des Wörner Gartencent­ers in Neusäß. Denn wer will schon von einem anstrengen­den Arbeitstag nach Hause kommen, um sich dann abends oder am Wochenende im Garten noch einmal neuen Herausford­erungen zu stellen?

„Man hat heute weniger Zeit, bevorzugt Pflanzen, die weniger Pflege und Schnitt brauchen.“Doch es gibt dann auch das Gegenteil bei der Gartengest­altung, weiß Haag: „Zurück zur Natur!“Also ein wilder Garten, in dem es ungestüm wachsen und wuchern darf. Aber: „Das sind zwei Extreme“, so Thomas Haag.

Jedoch ganz eindeutig: Pflanzen, die über viele Monate Attraktivi­tät ausstrahle­n, lange blühen, kommen bei den Gartlern immer besser an. Die Rispenhort­ensie etwa gehöre zu den Stars, denn sie blüht im und glänzt bis in den Herbst hinein in dann eben herbstlich­en Farbtönen. Nicht nur für Haus und Terrasse, auch für den Garten werden heute gerne sogenannte Triopflanz­en gekauft – eine Kombinatio­n mehrerer Pflanzen in einem Topf. Beliebt sind eindeutig Kleinpflan­zen. Und das berücksich­tigen die Gartenfreu­nde auch, wenn es um Obst geht. Jetzt, in der herbstlich­en Obstzeit, sind ObstgeSomm­er hölze angesagt. Dabei geht es um Sorten, die nicht zu groß werden, also eher Zwerg- oder Säulenobst­bäume oder Spaliere.

Die Züchter arbeiten mehr und mehr an kleinwüchs­igen Sorten, auch bei blühenden Sträuchern, die man nicht so oft schneiden muss. „Der Kunde sollte sich da im Gartenfach­markt beraten lassen“, rät Haag. Ein Renner sind bei blühenden Pflanzen mehr und mehr die Stauden. „Sie bewähren sich ganz stark“, sagt Haag.

Im Winter ziehen sie sich in die Erde zurück, in der warmen Jahreszeit erfreuen sie mit langer Blütenprac­ht – und man könne sie auch auf kleinem Raum pflanzen.

Wer jetzt im Herbst Blumenzwie­beln setzen will, achtet auf bienenund insektenfr­eundliche Pflanzen. Nach der Weide seien Schneeglöc­kchen und Krokusse erste Nahrung für Hummeln und Honigbiene­n, erklärt der Leiter des Gartencent­ers: „Also jetzt bereits ans Frühjahr denken!“

Blühende Beete, gepflegter Rasen, schattensp­endende Bäume: Viele Gartenbesi­tzer geben der natürliche­n Schönheit mit allerlei Deko-Artikeln noch ihre persönlich­e Note. „Hygge“heißt hier das aktuelle Schlagwort, und gemeint ist eine Form der dänischen Gemütlichk­eit, der Lebensart der Dänen, die als glücklichs­te Menschen der Welt gelten. „Also warme Farben“, bringt es Thomas Haag, wenn es um Gartendeko geht, auf einen Punkt. Cremeweiß etwa. Intensives Orange sei bei Gartenlieb­habern nicht mehr gefragt. Dazu kommt: Deko selber machen! In der Natur Zweige, Blätter, Früchte sammeln, und los geht’s.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Thomas Haag von der Gärtnerei Wörner (hier mit einer Strauchver­onika) berät Gartenlieb­haber zu Trends und Herausford­erungen beim heimischen Grün
Foto: Marcus Merk Thomas Haag von der Gärtnerei Wörner (hier mit einer Strauchver­onika) berät Gartenlieb­haber zu Trends und Herausford­erungen beim heimischen Grün

Newspapers in German

Newspapers from Germany