Kohlegegner lassen sich wegtragen
Polizei setzt Räumung in Hambach fort
Gegen überwiegend gewaltfreien Widerstand der Klimaaktivisten hat die Polizei am Montag im Hambacher Forst westlich von Köln die Räumung von zunächst drei weiteren Baumhäusern in Angriff genommen. Bei der Auflösung von Sitzblockaden gab es eine vorläufige Festnahme, sagte ein Polizeisprecher vor Ort. Ein Polizist wurde leicht verletzt. Bis zum Nachmittag waren unverändert 28 der 51 Baumhäuser in dem Waldgebiet geräumt.
Fünf Tage nach Beginn des Polizeigroßeinsatzes im Hambacher Forst hatten sich am Montagmorgen Umweltschützer aus Protest gegen die Räumungsaktion zunächst zu Sitzblockaden an Bäumen im Bereich eines weiteren Baumhausdorfs versammelt. Dem Polizeisprecher zufolge leisteten die Demonstranten bei der späteren Auflösung der Blockaden zwar passiven Widerstand, ließen sich aber größtenteils friedlich wegtragen.
In der Folge begann die erneut mit einem Großaufgebot angerückte Polizei mit der Räumung von drei weiteren Baumhäusern. Mehrere Bewohner holte sie dem Sprecher zufolge aus den selbst gebauten Häusern herab auf festen Boden. Weitere Klimaaktivisten harrten zunächst in der Höhe aus.
Der Hambacher Forst war in den vergangenen Monaten zum Symbol für den Kampf von Umweltschützern gegen die Kohleverstromung
Evangelische Kirche kann RWE Pläne nicht verstehen
geworden. Ein Teil des zwischen Aachen und Köln gelegenen Waldgebiets ist seit geraumer Zeit von Umweltschützern besetzt. Der Energiekonzern RWE will im Oktober mit der Rodung eines weiteren Waldstücks beginnen, um seinen angrenzenden Braunkohletagebau Hambach zu erweitern.
Mit Unverständnis reagierte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf die Pläne. „Wir betrachten die Vorbereitung der Rodung zum jetzigen Zeitpunkt als ein fatales Zeichen der Infragestellung der Klimaschutzziele, die sich die Bundesregierung selbst gesetzt hat“, erklärten der Beauftragte des Rates der EKD für Umweltfragen, Hans Diefenbacher, und die Referentin für Nachhaltigkeit im Kirchenamt der EKD, Ruth Gütter.