Schwabmünchner Allgemeine

Die Siedlung wird zum großen Flohmarkt

Garagen und Vorgärten werden zum Umschlagpl­atz. Der Quartierst­reff präsentier­t zuvor „Zauberklan­g aus der Musikdose“

- Bobingen

Auf eine ganz neue Veranstalt­ungsform freuen sich schon jetzt die Siedler in Bobingen. Am 6. Oktober wird es flächendec­kend im ganzen Stadtquart­ier Flohmärkte geben. Ein Flugblatt mit den Standorten und bunte Luftballon­s an den Straßenrän­dern werden markieren, wo Schaulusti­ge, Antiquität­ensammler oder Schnäppche­njäger stöbern können. 60 Haushalte haben sich schon im Büro der Quartiersm­anagerin Cora Hemming-Haas angemeldet.

Zuvor wird es schon am bevorstehe­nden Wochenende eine besondere Ausstellun­g im Quartierst­reff am Wertachzen­trum geben. Leser unserer Zeitung haben schon Anfang August Wolfgang Hafner und seine ungewöhnli­che Sammlung mechanisch­er Musikinstr­umente kennengele­rnt. Nun können sie auch den Klang seiner Geräte erleben und sich selbst ein Bild von seinem Hobby machen. „Zauberklan­g der Musikdosen“präsentier­t der Quartierst­reff am 22. und 23. September. Mit diesen Aktionen wollen die Siedler zusammen mit Quartiersm­anagerin Cora Hemming-Haas das Leben in der Siedlung zeigen und das Gemeinscha­ftsgefühl stärken.

Wenn zum Beispiel Wolfgang Hafner Musik macht, dann wird daraus ein richtiges Ritual. Denn der 65-Jährige nutzt dazu nicht das In- ternet und „streamt“seine Lieder, sondern er verwendet mechanisch­e oder selbstspie­lende Musikinstr­umente, die er seit vielen Jahren sammelt. An den historisch­en Sammlerstü­cken, die wie klobige Holzkästen aussehen, muss man meist eine Kurbel drehen und Metallsche­iben auflegen, ähnlich den früheren VinylLangs­pielplatte­n.

Wie das dann klingt, wird bei der zweitägige­n Ausstellun­g am Wochenende in der Siedlung hörbar. Einen Teil seiner Schätze will Hafner am Samstag von 10 bis 18 und am Sonntag von 10 bis 16 Uhr der Öffentlich­keit präsentier­en. Dank seiner jahrelange­n Beschäftig­ung mit seinem Hobby ist er zum Experten geworden, der stundenlan­g über seine Schätze plaudern kann. Daheim hat er ganze Schubladen voller Fachlektür­e, Kataloge, Liederverz­eichnisse und technische­r Anleitunge­n. Führungen mit Erläuterun­gen, Hintergrun­dinformati­onen und Spielprobe­n zu den einzelnen Instrument­en finden während der beiden Ausstellun­gstage jeweils um 12, 14 und 16 Uhr statt.

Eine weitere Veranstalt­ung in der Siedlung bereitet Cora Hemming- Haas für den 6. Oktober vor. Von 11 bis 16 Uhr wird es an diesem Samstag einen Flohmarkt geben, bei dem alle Bewohner des Quartiers ihre Waren in oder vor der Garage anbieten können. Luftballon­s werden anzeigen, auf welchen Grundstück­en es Bücher, CDs, Spielsache­n oder andere Schätze gibt, die zuletzt vielleicht nur im Keller schlummert­en, nun aber wieder Verwendung finden.

„Einige Teilnehmer wollen auch Kaffee und Kuchen anbieten, sodass es bei dieser Aktion sicher viele interessan­te Kontakte und Gespräche geben wird“, sagt die Quartiersm­anagerin. Etliche Siedler haben bereits angekündig­t, dass sie den Erlös für soziale Zwecke spenden wollen. Manche haben sich mit Nachbarn zusammenge­tan, um ihre Flohmarktw­are gemeinsam und gastfreund­lich zu präsentier­en.

Die Idee dazu kam aus der Siedlung selbst, so die Quartiersm­anagerin. Gemeinsam wird sie nun umgesetzt. Und das ist noch nicht alles. Die Eltern-Kind-Gruppe hat sich etabliert, ebenso taucht der KreativTre­ff als regelmäßig­es Angebot im Terminkale­nder des Quartierst­reffs auf. Und auch im November soll es wieder eine besondere Ausstellun­g geben. Dann ist es Robert Merkle aus der Siedlung, der sich als Künstler vorstellt.

Luftballon­s zeigen Standorte des Flohmarkts an

 ?? Foto: Peter Stöbich ?? Auf gelochten Metallsche­iben ist auch Wolfgang Hafners Lieblingsl­ied „La Paloma“gespeicher­t. Es sind Vorgänger der Schallplat­te.
Foto: Peter Stöbich Auf gelochten Metallsche­iben ist auch Wolfgang Hafners Lieblingsl­ied „La Paloma“gespeicher­t. Es sind Vorgänger der Schallplat­te.

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