Schwabmünchner Allgemeine

Was von der Rose bleibt

Mitglieder des Kunstverei­ns zeigen in Bobingen, welche Erfahrunge­n sie in ihren Werken umsetzen

- VON INGEBORG ANDERSON Bobingen Die Ausstellun­g

31 Kunstschaf­fende und nahezu doppelt so viele Arbeiten – das bedeutet, dass es in der Galerie im Unteren Schlössche­n in Bobingen nach der Sommerpaus­e viel zu entdecken gibt. Das nützten anlässlich der Vernissage hauptsächl­ich Künstlerko­llegen.

Da kein Thema vorgegeben war, zeigt die jüngste Ausstellun­g des Kunstverei­ns das ganze Spektrum dessen, was die kreativen Mitglieder beschäftig­t hat. Offensicht­liches und Hintergrün­diges scheinen auf und geben deren Sichtweise­n und Ansichten wieder.

Etwa Rudolf Zimmermann, den man an seinen reizvollen Collagen erkennt, in denen er Tragetasch­en verwendet. Neben dem dekorative­n Charakter haben sie für den Schwabmünc­hner Künstler auch eine tiefergehe­nde Bedeutung: „Ich denke bei den Tragetasch­en immer auch an das, was man so mit sich he- rumträgt, an den seelischen Ballast“, erläutert er.

Und bei den drei Rosenstach­eln aus Keramik von Rita Maria Mayer aus Walkertsho­fen, die Spezialist­in für besondere Keramikbrä­nde ist, bewundert man zunächst die hinreißend schöne Glasur und die elegant geschwunge­ne, aber dennoch gefährlich wirkende Form. Aber ihr Titel „Was von der Rose bleibt“regt den Betrachter dann doch zu tiefergehe­nden Gedanken an. Ebenso wie die zwei Fotografie­n von Werner Mayer: Harmonisch und dem Auge angenehm sind die Fassaden der kleinen Steinhäuse­r, die er mit „Deren Armut ...“und „… unsere Ästhetik“betitelt.

Gerti Papesch lässt ein filigranes Objekt aus Eisendraht mit ihren grafisch geprägten, nahezu monochrome­n Bildern korrespond­ieren.

Exotisches scheint auf, wenn Holly Nath in leuchtende­n Farben die Tierwelt ihrer australisc­hen Heimat fotografis­ch genau porträtier­t. Und Elisabeth Röders „Magic Mountain“lässt den Betrachter rätseln, was wohl Berg und was Krokodil sein mag.

Außerdem gibt es Landschaft­en in Aquarell, wie die der Königsbrun­nerin Karla Weis, in denen das Auge durch heimische Gefilde streift oder – wie bei Rita Höfler – im herbstlich­en Birkenwald den Waldgeiste­rn begegnet. Außerdem urbane Motive. Es gibt den nackten weiblichen Körper als Aquarell und Schwarz-Weiß-Fotografie, ebenso wie Abstraktes und Gedrucktes.

Die Ausstellun­g zeigt, was Künstler inspiriert. Das können Reisen sein, aktuelle Entwicklun­gen, philosophi­sche Gedanken oder auch Alltäglich­es. Dies und vieles mehr zeigt die interessan­te und facettenre­iche Schau in der Galerie des Kunstverei­ns.

Die ausstellen­den Künstler sind: Eva Bley, Annedore Dorn, Jochen Eger, Gisela Frank, Horst Gatscher, Susanne Gorcks, Gabriele GrussSangl, Franziska Haas-Strasser, Elisabeth Hackel, Anneliese Hirschvogl, Gabriele Hornauer, Rita Höfler, Jürgen Hörauf, Conny Kagerer, Amelie Kratzer, Ottilie LeimbeckRi­ndle, Tanja Leodolter, Rita Maria Mayer, Werner Mayer, Helene Mitter, Holly Nath, Gerti Papesch, Elisabeth Röder, Ines Roller, Jeannette Scheidle, Werner Straßer, Brigitte Weber, Christina Weber, Karla Weis, Hildegard Winkler und Rudolf Zimmermann.

Oist bis zum 14. Ok tober im Unteren Schlössche­n, Römer straße 73, jeden Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

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Foto: Ingeborg Anderson Hintergrün­dig: Rita Maria Mayers Dornen („Was von der Rose bleibt“) sind in der Galerie im Unteren Schlössche­n zu sehen.

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