Schwabmünchner Allgemeine

Von der Doppelgara­ge zur Hightech Halle

Der Gründergei­st der Firma Jungbauten beeindruck­t Landrat Martin Sailer. Welche Standortfa­ktoren Unternehme­r Patrick Jung nach Graben ziehen und was er zu Bearbeitun­gszeiten der Verwaltung­en sagt

- VON UWE BOLTEN Graben

In der lichtdurch­fluteten Halle der Firma Jungbauten in Graben fallen sofort die über zwei Stockwerke hohen Holzkonstr­uktionen auf. „Die werden Messeständ­e für ein großes Unternehme­n aus der Region“, erläutert Geschäftsf­ührer Patrick Jung dem sichtlich beeindruck­ten Landrat Martin Sailer die Konstrukti­on. Diese Dimensione­n seien in seiner alten Werkhalle in Haunstette­n nicht so einfach möglich gewesen, führt er fort. Aus den 450 Quadratmet­er am alten Firmensitz seien nun 2500 Quadratmet­er geworden. „Am Anfang fragten wir uns, was machen wir mit dieser Riesenhall­e“, sagte der Unternehme­r lächelnd mit Blick zu Ehefrau Petra. „Doch als die Maschinen kamen, hat sich diese Frage schnell erledigt“, führte er den Landrat in das Tätigkeits­feld der Firma ein.

Hier in Graben werden Messebaute­n für alle großen Messeplätz­e in Deutschlan­d wie München, Frankfurt, Nürnberg, Köln oder Augsburg gefertigt. Erstaunt zeigte sich Sailer über die Tatsache, dass neben Aufträgen über Agenturen für die Firma derzeit die Mundpropag­anda ein wesentlich­er Werbefakto­r sei. Entstanden aus einer Garagenfir­ma entwickelt­e sich das Unternehme­n im Laufe der Jahre immer weiter, sodass nun neben den zwei vorhandene­n Hallen, die Fertigung und Lager beinhalten, derzeit eine dritte Halle gebaut wird. „Die Bauabwickl­ung von der Planung bis zur Realisieru­ng lief sehr problemlos“, dankt Jung auch dem Landratsam­t als genehmigen­de Behörde. „Man darf aber auch die zügige Bearbeitun­g durch die Gemeindeve­rwaltung nicht vergessen“, sagt Sailer zu Bürgermeis­ter Andreas Scharf, der den Besuch begleitet.

Neben den 23 Mitarbeite­rn sorgt ein hochmodern­er Maschinenp­ark dafür, dass die Schreiner auch kniffelige Messebaute­n herstellen können. „Ein Teil meiner Arbeit besteht darin, den Designern zu sagen, dass man nicht alles machen kann“, bekennt Schreinerm­eister und Werkstattl­eiter Alexander Kraus offen.

Währenddes­sen bewegt eine große pneumatisc­he Hebevorric­htung in dem mit Sicherheit­sgitter versehenen Bereich des automatisc­hen Plattenlag­ers einige Quadratmet­er große Spanplatte­n durch die Luft. „Diese Anlage übernimmt sogar die Sortierung und die Inventur“, erläutert Kraus den Besuchern, die zur computerge­steuerten Sägevorric­htung und der Umleim-Maschine für Holzplatte­n weitergehe­n. Doch Holz ist nicht der einzige Werkstoff, der verbaut wird. „Je nach Kundenwuns­ch haben wir es auch mit Kunststoff­en, Polstern oder Filz zu tun. Wir lernen ständig dazu. Wenn es zu speziell wird, haben wir Partnerfir­men, die uns helfen“, sagt Kraus.

Auch das Lager hat eine Besonderhe­it zu bieten. „Die Bereiche, in denen wir die abholferti­ge Ware lagern, haben die Maße von drei mal 14 Meter. Dies entspricht der Ladefläche eines Sattelzuge­s“, sagt Jung. Damit sei ein problemlos­es Konfektion­ieren und laden möglich.

Landrat Sailer lobt den unternehme­rischen Mut von Jung. „Es gehört schon was dazu, solch ein Unternehme­n aufzubauen. Es ist eine klassische Erfolgsges­chichte“, sagt er. Als beste Entscheidu­ng, in das Gewerbegeb­iet nach Graben zu ziehen, bezeichnet Jung den Schritt. „Das Grundstück hier war bezahlbar, die Beschränku­ngen bezüglich der Verbrennun­g von gereinigte­n Feststoffe­n, die als Reste anfallen und mit denen wir heizen, ist hier möglich“, begründete Jung die Entscheidu­ng.

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Foto: Uwe Bolten Am neuen Standort in Graben produziert Jungbauten die Ausrüstung für große Messen.
 ?? Foto: Uwe Bolten ?? Vor den Lagerplätz­en, die den Maßen eines Sattelaufl­iegers entspreche­n, standen die Themen Unternehme­n und Zukunft auf dem Programm (von links): Petra Jung, Land rat Martin Sailer und Geschäftsf­ührer Patrick Jung.
Foto: Uwe Bolten Vor den Lagerplätz­en, die den Maßen eines Sattelaufl­iegers entspreche­n, standen die Themen Unternehme­n und Zukunft auf dem Programm (von links): Petra Jung, Land rat Martin Sailer und Geschäftsf­ührer Patrick Jung.

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