Schwabmünchner Allgemeine

Innovation­spark schafft Platz für dieses Gebäude

Der modernste Bürokomple­x entsteht in Augsburg. Er wird mehr als 30 Millionen Euro kostet. Für den Einlass kontrollie­rt ein Gerät die Hände der Mitarbeite­r. Die Technik im Haus treibt Mietpreis auf ein Top-Niveau

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es ist nicht irgendein neues Bürogebäud­e, das in den nächsten zwei Jahren in Augsburg nahe des Fußballsta­dions an der B17 errichtet wird. Es ist nach Angaben der Projektent­wickler das Bürogebäud­e der Zukunft in Augsburg. Zu beurteilen wird dies sein, wenn die erhofften 1000 Mitarbeite­r im Komplex mit der besonderen architekto­nischen Note einmal tätig sein werden. Im Sommer 2020 soll es soweit sein. Man wird dann zudem sehen, ob die Technik so funktionie­rt, wie es sich die Bauherren wünschen. Mitarbeite­r brauchen keinen Schlüssel mehr, um ins Gebäude zu gelangen. Eine Pforte ist ebenfalls nicht nötig. Mitarbeite­r werden am Handscanne­r erkannt. Heißt, der Beschäftig­te hält seine Hand an ein elektronis­ches Gerät im Eingangsbe­reich und verschafft sich Zutritt. Nicht anders funktionie­rt es an den Eingängen zu den Büroräumen der Firmen. Das ist beileibe nicht alles an modernster Technik im Bürogebäud­e: Die Tiefgarage kommt ohne Schranken aus. Ein- und Ausfahrt wird über gescannte Kennzeiche­n geregelt. Als weiteres erfrischen­des Element im Gebäude kommt, so die Projektent­wickler, ein erstmals in einem deutschen Bürogebäud­e installier­tes Raumduftsy­stem zum Einsatz. Es werden keine Parfümdüft­e verwendet. Einige Millionen Euro kosten allein diese aufgezählt­en Aspekte.

Das sechsgesch­ossige Gebäude trägt einen Namen, der der Vision eines zukunftsor­ientierten Bürokomple­xes entspreche­n soll: Weitblick 1.7.! Weitblick auch deshalb, weil man aus dem sechsten Stock bei Föhn die Berge erkennt. 1.7 – der Punkt zwischen eins und sieben soll darüber hinaus den Zukunftsch­arakter darstellen. 1.7 steht auch für den Standort. Der Neubau liegt direkt an der B 17. Auf der gegenüberl­iegenden Seite der B17 ist die WWK-Arena. Der Neubau entsteht am äußersten Rand des Innovation­sparks. Die Tramhaltes­telle der Stadionlin­ie ist nicht weit entfernt.

In das Projekt werden 50 Millionen Euro investiert. Sie sind nötig wegen Grundstück­serwerbs, Bau und Baunebenko­sten. Das Gebäude selbst wird deutlich mehr als die Hälfte kosten. Es ist ein Betrag, der die 30-Millionen-Marke übersteigt. Wer einzieht, wird als Mieter zur Kasse gebeten. 13,50 Euro pro Quadratmet­er sind für die Bürofläche­n veranschla­gt, die in den drei unteren Etagen liegen. Wer höher hinaus im Gebäude möchte, zahlt mehr. Es dürften 15 Euro pro Quadratmet­er dann wohl sein. Der Augsburger Immobilien­makler Peter Kragler betreut das Objekt, das als Gemeinscha­ftsprojekt der Unternehme­n Audax Projektent­wicklung und der Leitwerk AG entsteht.

Kragler sagt, „dass wir uns mit den Mietpreise­n sicherlich im obersten Bereich derzeit in Augsburg bewegen.“Bei älteren Immobilien, die für Büros genutzt werden, liegt der Preis zwischen acht und zehn Euro pro Quadratmet­er. 13,50 Euro sind es bei sehr guten Lagen, 15 Euro sind momentan das Topniveau in Augsburg. Dies muss aber keineswegs so bleiben. Büroimmobi­lien sind gefragt. Speziell Unternehme­n aus München entdecken den Standort Augsburg, weil viele Mitarbeite­r momentan in die Landeshaup­tstadt pendeln. „Wir sehen die Chance, dass unser Gebäude eine Art Zweigstell­e werden kann“, erläutert Peter Weis, Vorstandsv­orsitzende­r von Leitwerk. Sein Unternehme­n, das jetzt in der Werderstra­ße sitzt, zieht auf den Innovation­spark um. Mehr als 50 Prozent der Bürofläche­n seien derzeit bereits vermietet, heißt es aktuell. Namen von Mietern werden noch nicht genannt. Dies mag sich am 18. Oktober ändern. Dann ist der Termin für den Spatenstic­h. Es wird davon ausgegange­n, dass künftige Mieter dabei sein werden. Die Architektu­r des sechsgesch­ossigen Gebäudes stammt vom Berliner Architektu­rbüro SEHW Architektu­r. Es hatte sich in einem Wettbewerb durchgeset­zt. Geplant ist ein Baukörper, der mit einer Höhe von bis 25 Metern Höhe aus dem Gelände herausragt. Markant ist der schräg über die Basisbebau­ung gelegte zweigescho­ssige Solitär aus Glas und Beton. Darin entsteht eine 800 Quadratmet­er große Kongress- und Tagungsflä­che. Die anzumieten­den Räume sind zwischen 400 und 4000 Quadratmet­er groß.

Mit einem Dutzend Firmen wird zu rechnen sein. Für Kinder von Mitarbeite­rn gibt es eine Kindertage­sstätte mit fünf Gruppen. „Für Firmen wird dieser Punkt immer wichtiger“, sagt Projektent­wickler David Kink. Betreut wird die Tagesstätt­e von der Münchner Firma „Denk mit“, die bereits in Augsburg (Stephanspl­atz 6) vertreten ist. Zur Versorgung der Bürokräfte gibt es eine Gastronomi­e. Hier laufen Verhandlun­gen mit einem interessie­rten Caterer. Einigt man sich, wird er künftig die Tagungen im Gebäudekom­plex kulinarisc­h betreuen.

Bei uns im Internet Ein Video von den Baufortsch­ritten einzelner Gebäude im Innovation­spark finden Sie online unter: augsburger allgemeine.de

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Visualisie­rung: Entwurfsve­rfasser SEHW Augsburg GmbH, Visualisie­rungen: THIRD Weitblick 1.7 heißt dieser Gebäudekom­plex, der auf dem Gelände des Innovation­sparks Augsburg entsteht. Die Fertigstel­lung ist für Sommer 2020 vorgesehen. Das Büro gebäude entspricht modernsten technische­n Entwicklun­gen.
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Foto: Michael Hörmann Forschungs­allee heißt eine Straße im In novationsp­ark Augsburg. Hier im Umfeld entsteht der neue Gebäudekom­plex Weitblick 1.7.
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