Michael Kors kauft Versace
Donatella Versace bleibt an Bord
Das legendäre italienische Modehaus Versace wird an Michael Kors verkauft. Die US-Modegruppe zahlt rund 1,8 Milliarden Euro. Versace ist eine von wenigen Luxusmarken in Italien, die bislang noch im Besitz der Gründerfamilie waren. Fest steht auch bereits, dass die 63-jährige Chef-Designerin Donatella Versace weiterhin eine wichtige Rolle spielen soll. „Donatella wird die kreative Vision des Unternehmens leiten“, verkündete MichaelKors-Chef John D. Idol.
Versace wurde 1978 von Gianni Versace gegründet. Seine Familie kontrollierte zuletzt noch 80 Prozent des Unternehmens: 20 Prozent entfielen auf Schwester Donatella, 30 Prozent auf Bruder Santo, die restlichen 50 Prozent auf Donatellas Tochter Allegra. Vor 40 Jahren hatte Versace die erste Kollektion mit seinem Namen präsentiert. In den 1980er und 1990er Jahren gelang der Marke der Durchbruch, sie wurde bekannt für ihre Opulenz und knalligen Farben. Vor mehr als 20 Jahren wurde der Designer vor seiner Villa in Florida erschossen.
In den vergangenen Jahren tat sich Versace eher schwer. Nach Stellenstreichungen und Sparmaßnahmen verbesserte sich die Lage aber zuletzt wieder. 2017 kehrte das Mailänder Modehaus in die schwarzen Zahlen zurück.
Versace kämpft im Luxus-Segment mit harter Konkurrenz etwa durch den zum französischen Branchenriesen LVMH gehörenden Rivalen Louis Vuitton und andere Nobelmarken wie Gucci oder Prada. Der Markt brummt insbesondere dank starker Nachfrage aus China. Mit ihren schrillen LeopardenMustern und dem Medusakopf als Logo trifft Versace bei weitem nicht jeden Geschmack, doch Liebhaber lassen sich die Stücke tausende Dollar oder Euro kosten. Zu VersaceTrägern zählte neben Lady Gaga und Sting auch Prinzessin Diana.
Auch Michael Kors definiert sich als Edel-Anbieter, spielt mit seinen Handtaschen und Accessoires aber in einer preislich deutlich günstigeren Liga. Der Konzern wurde 1981 vom gleichnamigen US-Modedesigner gegründet und ist an der New Yorker Börse notiert, hat seinen Sitz aber inzwischen in London. Das Unternehmen expandiert kräftig und gab erst 2017 rund 1,2 Milliarden Dollar für die Luxus-Schuhmarke Jimmy Choo aus.