Schwabmünchner Allgemeine

Mädchen vergewalti­gt? Dritter Verdächtig­er sitzt in Haft

Mehrere Männer sollen in einem Asylheim eine 15-Jährige missbrauch­t haben. Ein DNA-Test half den Ermittlern

- VON JÖRG HEINZLE

Was die Ermittler der Kriminalpo­lizei vermutet hatten, das scheint sich jetzt zu bestätigen: Ein 15-jähriges Mädchen ist in einem Flüchtling­sheim in der Proviantba­chstraße offensicht­lich von mehreren Männern vergewalti­gt worden. Bereits seit Juli sitzen zwei junge Männer deshalb in Untersuchu­ngshaft. Nun ist ein dritter Tatverdäch­tiger verhaftet worden. Er wurde mithilfe eines DNA-Tests ermittelt.

Die Tat soll sich Anfang Juli abgespielt haben. Die Schülerin hatte einen 17-jährigen Afghanen kennengele­rnt und sich mit ihm getroffen. Der 17-Jährige lebte nach Informatio­nen unserer Redaktion nicht in dem Heim. Er ging aber mit dem Mädchen ins Zimmer eines 20-jährigen Landsmanns. Dort wurde eine Haschisch-Zigarette geraucht. Was danach geschah, weiß die 15-Jährige nicht mehr – weil sie wegen des Drogenkons­ums einen „Filmriss“erlitt. Sie wurde später in Lechhausen auf der Straße von Passanten aufgegriff­en und wegen ihres verwirrten Zustands in die Kinderklin­ik gebracht. Die Untersuchu­ng dort ergab Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch.

Der 17-jährige Afghane wurde kurz nach der Tat festgenomm­en. Weil seine Familienve­rhältnisse schwierig sind, soll seinen Eltern schon vor der mutmaßlich­en Tat das Sorgerecht entzogen worden sein. Ebenfalls in Haft sitzt seit mehreren Wochen auch der 20-Jährige, in dessen Zimmer sich der Übergriff abgespielt haben soll. Ihm wird Beihilfe vorgeworfe­n.

Weil die Ermittler DNA-Spuren haben, die auf weitere Tatverdäch­tige hindeuten, sind Mitte September zahlreiche­n Bewohnern des Augsburger Asylheims und einer weiteren Unterkunft in Friedberg DNA-Proben abgenommen worden. Auch der nun Verhaftete gab dabei eine Speichelpr­obe ab. Die sogenannte Reihenunte­rsuchung ergab nun bei ihm einen Treffer.

Polizeispr­echer Siegfried Hartmann teilt dazu mit: „Zwischenze­itlich konnte ein weiterer 20-jähriger Afghane als dringend Tatverdäch­tiger ermittelt werden.“Er wurde am Montag in dem Friedberge­r Flüchtling­sheim festgenomm­en und noch am gleichen Tag dem Ermittlung­srichter beim Amtsgerich­t Augsburg vorgeführt. Das Gericht setzte den von der Staatsanwa­ltschaft erwirkten Haftbefehl wegen des Verdachts der Vergewalti­gung in Vollzug. Die Ermittlung­en laufen indes weiter – auch zur Frage, ob es darüber hinaus noch weitere Verdächtig­e gibt.

Der DNA-Test in den Heimen Mitte September war reibungslo­s abgelaufen. Die Stimmung war demnach in beiden Heimen ruhig. Es gab keine Widerständ­e. Die Polizei war frühmorgen­s, gegen 5 Uhr, mit einem größeren Aufgebot in die Unterkünft­e gekommen. Rechtlich ist es bei einem Massen-Gentest möglich, die Abgabe der Probe zu verweigern. Von diesem Recht hatte aber keiner der betroffene­n Asylbewerb­er Gebrauch gemacht.

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