Schwabmünchner Allgemeine

Zu allererst auf Bayern schauen

Josef Hagen Gumpinger ist Landtagska­ndidat der Bayernpart­ei. Auf einen großen Wahlkampf verzichtet er. Weshalb er dennoch Chancen für einen Platz im Landtag sieht und wofür er politisch steht

- VON PHILIPP KINNE Landkreis Augsburg

Bekannt ist die Bayernpart­ei vor allem für eines: die Unabhängig­keit des Freistaats. Seit Jahrzehnte­n steht die Partei dafür ein. Auch Josef Hagen Gumpinger, Landtagska­ndidat, ist davon überzeugt, dass Bayern unabhängig regiert werden sollte. Doch für den 24-Jährigen steht seine Partei für mehr.

Schon mit 18 Jahren trat der Dinkelsche­rber der Bayernpart­ei bei. Damals, erzählt er, waren es vor allem Positionen zu landwirtsc­haftlichen Themen, die ihn überzeugte­n. Ein Verbot von Glyphosat und anderen Chemikalie­n in der Landwirtsc­haft zum Beispiel. Gleichzeit­ig spielte das Thema Heimat eine Rolle. Gumpinger möchte sich politisch für den Brauchtums­schutz einsetzen. Dialekte sollen gefördert, traditione­lle Feste beibehalte­n und gefördert werden. Der 24-Jährige könnte sich dazu zum Beispiel ein

Schulfach „Heimatkund­e“vorstellen.

Einer anderen Partei beizutrete­n, das sei für den 24-Jährigen nie infrage gekommen. Die SPD sei ihm zu links, die CSU ebenfalls. „Deren Ansätze sind gut, aber die CSU ist doch nur ein Abklatsch der Merkel-CDU.“Die AfD hält Gumpinger für eine Modepartei: „Viel Geschrei und nichts dahinter.“Außerdem sehe er in den Rechtspopu­listen eine Gefahr für die Demokratie. Die Partei hetze gegen Flüchtling­e und hätte abgesehen vom Thema Asyl kaum politische Ziele. Deshalb also Bayernpart­ei. Auch Gumpinger verurteilt die Flüchtling­spolitik der Großen Koalition. Man müsse „strenger kontrollie­ren, wer ins Land kommt“, meint der Dinkelsche­rber. Grundsätzl­ich müsse aber Asyl gewährt werden. „Es geht mir

darum, dass sorgfältig­er geprüft wird.“In Gesprächen mit Freunden und Familie stelle er immer wieder fest, dass das Thema Asyl derzeit bewegt. Auf Wahlkampf verzichtet der 24-Jährige aber. „Wenn mich jemand anspricht, rede ich gerne über meine Kandidatur. Werbung brauche ich nicht.“Ob er so tatsächlic­h eine realistisc­he Chance sieht, in den Landtag einzuziehe­n? „Wahrschein­lich

ist das nicht“, gibt Gumpinger zu. Doch dass zumindest seine Partei in den Landtag einziehen könnte, davon ist der Dinkelsche­rber überzeugt. „Wir sind nach den letzten Wahlen immer nur knapp gescheiter­t.“

Sollte er es wider Erwarten doch in den bayerische­n Landtag schaffen, hat sich Gumpinger eine Menge vorgenomme­n. Und wie steht er zur

bayerische­n Unabhängig­keit? „Das ist unser Hauptziel“, sagt Gumpinger. Was es konkret bedeute, wenn Bayern ein eigenes Land wäre, darüber sei erst zu gegebenem Zeitpunkt zu sprechen. „Das geht nun mal nicht von heute auf morgen.“Denn er wisse, dass auch die anderen Bundesländ­er dem Vorhaben zustimmen müssten. Von dem Vorhaben überzeugt sei er dennoch.

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Foto: Gumpinger Josef Hagen Gumpinger ist Landtagska­n didat der Bayernpart­ei.

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