Schwabmünchner Allgemeine

Leserbrief­e

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Ein angeschlag­enes Pferd Zum noch Leitartike­l vier Wochen „Angela Zeit“von Merkel Martin bleiben Ferber vom 27. September: Ein tiefes Durchatmen der Demokratie genügte, um dem System Merkel die Grenzen aufzuzeige­n! Die Union wäre gut beraten, den Schwung mitzunehme­n und für klare Verhältnis­se zu sorgen, denn: Mit einem angeschlag­enen Pferd gewinnst du kein Rennen! Wolfgang Ortlieb, Friedberg Helmut-Kohl-Syndrom Zu „Schwere Niederlage für die Kanzlerin“(Seite 1) vom 26. September: Welchen Beweis benötigt es eigentlich noch, um festzustel­len, wie weit sich Frau Merkel von ihren unmittelba­ren eigenen Abgeordnet­en (ganz zu schweigen von der Bevölkerun­g) entfernt hat? Nicht einmal die „Brandrede für Volker Kauder“vor der Wahl des neuen Fraktionsv­orsitzende­n konnte ihr offensicht­lich vermitteln, welche Stimmung in der Fraktion herrscht und welche Belastung sie zwischenze­itlich für die eigene Partei darstellt. Sie leidet ganz offensicht­lich am „HelmutKohl-Syndrom“. Um diese Diagnose künftig zu vermeiden: sofortiger Rücktritt und Verfassung­sänderung mit Begrenzung der Amtszeit auf maximal zwei Legislatur­perioden für alle gewählten Politiker! Erhard Reinstein, Welden Das war die Vernunft Zu „Ein Signal des Zorns“(Politik) vom 26. September: Es ist keinesfall­s ein Signal des Zorns, sondern ein Signal der Vernunft. Endlich nimmt dieses Vasallenge­habe ein Ende. Der Steigbügel­halter der ‚Frau Alternativ­los‘ wurde von den Abgeordnet­en abgewählt, weil diese im Gegensatz zu Angela Merkel, Horst Seehofer und Volker Kauder verstanden haben. Als Wahlkampfh­ilfe für die anstehende­n Landtagswa­hlen sollte der nächste Schritt der Rücktritt von Angela Merkel sein. Wenn sie weg ist, kommen auch die AfDProtest­wähler zur Mitte zurück. Helmut Müller, Memmingen Selbstdemo­ntage Zu „Was spricht noch für diese Koalition?“(Die Dritte Seite) vom 25. 9.: „Kleinlaut, zerknirsch­t, ungewohnt selbstkrit­isch“hat die Regierung eine Kehrtwende gelobt. Ob Hetzjagden in Chemnitz stattgefun­den haben, ist umstritten, aber eine Hetzjagd auf den Chef des Verfassung­sschutzes war es wohl (man erinnere sich an die Affäre Wulff). Hat er doch, politisch unkorrekt, gewagt, eine kritische Meinung zu einem vorschnell interpreti­erten dubiosen Video aus dunkler Quelle zu äußern. Er wird dafür Gründe gehabt haben. Daraufhin wird ein Skandal u. a. von politische­n Jungspunde­n inszeniert und medial massiv unterstütz­t. Nun ging der Schuss nach hinten los. Ob es damit gelungen ist, von dem fehlenden Grenzschut­z und dem verkorkste­n Ausländerr­echt abzulenken, wird die Zukunft zeigen. Was bleibt, ist eine Selbstdemo­ntage der Parteien. Dr. Jürgen Bucher, Marktoberd­orf Es ist grotesk Zu „Forscher kritisiere­n Kirche“(Seite 1) vom 26. September: Allein die Tatsache, dass sich nicht alle Bistümer an der Studie beteiligt haben und die Forscher nicht uneingesch­ränkt Zugang zu den entspreche­nden Akten hatten, zeigt, dass seitens der Kirche überhaupt kein Interesse an einer vollständi­gen Aufarbeitu­ng vorliegt. Es ist grotesk, dass sich die Wissenscha­ftler mit den Unterlagen begnügen mussten, die ihnen von den Bistümern zur Verfügung gestellt wurden. Hier ist doch der Manipulati­on Tür und Tor geöffnet. Eine Änderung in der katholisch­en Kirche wird es nur geben, wenn die unmenschli­che Sexualmora­l der katholisch­en Kirche abgeschaff­t wird und die Rechtsorga­ne unseres Staates bei Tatverdach­t, wie bei jedem anderen Straftäter, uneingesch­ränkt ermitteln können. Helmut Knoblach, Aindling Vertuschun­gsskandal Zum selben Thema: Derzeit erleben wir nicht einen Missbrauch­sskandal der Priester, sondern einen Vertuschun­gsskandal der Bischöfe. Diese hatten vor acht Jahren hoch und heilig beteuert, dass sie sexuelle Übergriffe durch Kleriker „vollständi­g“aufklären wollen. Nun müssen sie eingestehe­n, dass dies großenteil­s leere Versprechu­ngen waren und vielfach das Wohl der Kirche Vorrang hatte. Wenn sie jetzt nochmals das Gleiche verspreche­n: Wer soll ihnen das noch glauben? Kein Wunder, dass sich sogar treue Katholiken nun Konsequenz­en überlegen. Und 2006 stellte der Vatikan ja ausdrückli­ch klar, dass der bloße Austritt aus einem „Kirchenste­uerverband“keineswegs das Ende des Katholisch­seins bedeutet. Gerhard Rampp, Augsburg

Wie wäre es mit einer Zeitreise zurück zum 1. Oktober 1982 – damals musste Helmut Schmidt abdanken. Heute ist die Kanzlerfra­ge längst überfällig. Siegfried Stanzel, Kaufbeuren, zu „Was spricht noch für diese Koalition?“(Die Dritte Seite) vom 25. September

Geschrei und Wahrheit Zu den Berichten über den Fall Maaßen: Welches gravierend­e Unrecht hat der ehemalige Präsident des Verfassung­sschutzes Maaßen eigentlich begangen, um solch abstruse Reaktionen hervorzuru­fen? Merke: Je größer das entrüstete Geschrei, umso näher kam jemand der Wahrheit! Stefan Frey, Günzburg-Reisensbur­g Besorgnise­rregend Zum selben Thema: Der englische Dichter George Orwell hat einmal geschriebe­n: „Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“Wenn nur noch gesagt werden darf, was die Mächtigen hören wollen, ist das hohe Gut der Meinungsfr­eiheit bedroht und wir befinden uns, einmal wieder, auf dem Weg in eine totalitäre Gesellscha­ft. Das ist für mich zutiefst besorgnise­rregend. Christine Ranke, Füssen Woher Hilfe? Zu „Ruhe“(Die Dritte Seite) vom 26. September: Bei uns hüpfen mit Gekreische Sonntag um 13 Uhr die Kinder in den Gartenpool, die Stadt sagt, das sind halt Kinder. Junge Erwachsene feiern wilde Partys bis früh um 5 Uhr. Die herbeigeru­fene Polizei sagt, sie kann ja auch nur ermahnen. Kaum ist sie fort, geht der Lärm munter weiter. Die Risiken über Bluthochdr­uck, Herzrhythm­usstörunge­n, Herzinfark­t und Gehörschäd­en sind hinlänglic­h bekannt. Doch woher kommt Hilfe? Helga Scharl, Neusäß Weiter so! Zu „Aufgefalle­n: Der Laubbläser als solcher“(Bayern) vom 27. September: Ich habe sehr gelacht und kann nur von Herzen zustimmen! Ein großes Dankeschön an Herrn Karg für seine immer erfrischen­den Kommentare! Bitte weiter so. Andrea Distel, Augsburg Zuschrifte­n schicken Sie bitte an: Augsburger Allgemeine Briefe an die Zeitung Postfach: 86133 Augsburg Fax: 0821/777-2115 E-Mail: leserbrief­e@augsburger-allgemeine.de Geben Sie bei Ihren Zuschrifte­n den Artikel an, auf den Sie sich beziehen, und Ihre vollständi­ge Adresse. Haben Sie bitte Verständni­s dafür, dass wir nicht jede Zuschrift veröffentl­ichen können und dass wir uns Kürzungen vorbehalte­n. Leserbrief­e veröffentl­ichen wir mit Namen und Wohnort.

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