Schwabmünchner Allgemeine

180 Rosen und ein Blumenstra­uß für 40 Dienstjahr­e

Leiterin Anita Anton feiert mit Kindern und Gästen in der Königsbrun­ner Kindertage­sstätte St. Michael

- VON CLAUDIA DEENEY

„Das irgendetwa­s los ist, das habe ich geahnt“, erklärt die sichtlich gerührte Leiterin der Kindertage­sstätte (Kita) St.-Michael gegenüber unserer Zeitung. Denn die Kinder hätten ihr gesagt, es gebe heute eine Überraschu­ng, sie dürfe aber nicht wissen, was es ist. Sonst hatten die Kleinen offensicht­lich auch nichts weiter verraten, denn man sah an Anita Antons etwas fassungslo­sen Gesichtsau­sdruck, dass sie mit einem solchen Fest ihr zu Ehren überhaupt nicht gerechnet hat. Obwohl ein 40-jähriges Dienstjubi­läum mit Sicherheit ein Grund ist, groß zu feiern. Davon ist sie seit 27 Jahren Leiterin der Kita St.-Michael, und ihre Kolleginne­n und Kollegen sowie die anwesenden Vertreteri­nnen und Vertreter ihres Arbeitgebe­rs – die katholisch­e Pfarreieng­emeinschaf­t – und natürlich ihre Schützling­e sangen ihr nicht nur ein Ständchen. „Frau Anton hier, Frau Anton da, Frau Anton ist doch einfach wunderbar, hahaha“, so der Refrain, der aus über 180 Kinderkehl­en erklang. Sie sei die gute Seele im Haus, sorge für alle, ob Groß, ob Klein, mit Herzblut und Kompetenz setze sie sich für alle ein, so ging es weiter in dem Lied und ganz ähnlich äußerte sich auch Pfarrer Bernd Leumann in seiner offizielle­n Rede. Dabei gestaltete er seine Ansprache kurz, denn die aufgeregte­n Kinder wollten schließlic­h ihre Rosen einzeln an Frau Anton übergeben. Bildung heiße eigentlich immer auch Charakter bilden, und das gehöre auch zu ihrem Beruf, nunmehr seit 40 Jahren. Das erreiche man weniger durch das, was man sagt, als durch das, was man vorlebt. Zu Antons wichtigste­n Eigenschaf­ten gehören Gerechtigk­eit, die Fähigkeit mitfühlend zu sein, ebenso wie die Klarheit vermitteln zu können, wie die Kita geführt wird. „Sie sind gerecht zu den Kindern und als Chefin gerecht zu den Mitarbeite­rn, Sie sind mitfühlend, können aber eine gesunde Distanz wahren und Sie stellen klare Regeln auf“, so Leumann. Vor allem Letzteres brauchen Kinder. Außerdem könne sich Anita Anton sehr schnell auf neue Situatione­n einlassen, was auch die momentanen Umbaumaßna­hmen der Kita und die damit verbundene­n Umzüge der Gruppen wieder bewiesen. Als Vertreteri­n der Trägerscha­ft umarmte Mia Grabolus die Jubilarin und erklärte: „Jeden Tag genieße ich die Arbeit mit Ihnen.“Denn Anton habe alles so hervorrage­nd im Griff, dass sie selbst fast arbeitslos sei, was die Bereiche der Kita angingen. Dann kam endlich der große Augenblick für die Kinder. Jedes Mädchen und jeder Junge auch die Krippenkin­der durften je eine Rose in verschiede­nen Farben an die Leiterin übergeben. Diese kniete sich hin, um ihren Schützling­en auf Augenhöhe begegnen zu können und je nach Temperamen­t wurde sie auch hier häufig umarmt. Und genau dieses Bild spiegelt auch ihr eigenes Resümee nach 40 Jahren in ihrem Beruf wieder und was sie an ihrem Beruf liebt, wie sie sagt: „Die Liebe der Kinder, die vertrauens­volle Zusammenar­beit mit den Eltern und das positive Zusammensc­haffen mit den Kollegen“.

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Foto: Claudia Deeney Kita-Leiterin Anita Anton war überrascht und sehr gerührt von der Feier zu Ehren ihres Dienstjubi­läums.

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