Schwabmünchner Allgemeine

Seit 70 Jahren wird Stein auf Stein gesetzt

Das Bauunterne­hmen E. Mayr GmbH aus Obermeitin­gen kann auf sieben Generation­en Maurerhand­werk zurückblic­ken. Heute arbeitet sogar eine junge Maurerin im Unternehme­n

- Jubiläum VON FRAUKE VANGIERDEG­OM

Das Bauunterne­hmen E. Mayr GmbH in Obermeitin­gen besteht seit 70 Jahren, in dem sich bereits die vierte Generation der Familie dem Maurerhand­werk verschrieb­en hat. Dabei reichen die Wurzeln noch viel weiter zurück: Seit stolzen sieben Generation­en ist die Familie Mayr in der Baubranche tätig und setzt einen Stein auf den anderen. Daran hat sich im Prinzip bis heute nichts geändert. Noch immer sei es das Bestreben des Unternehme­ns, gewissenha­ft und qualifizie­rt zu bauen, die Liebe zum handwerkli­chen Arbeiten hochzuhalt­en und die Herausford­erungen der Zeit zu meistern, so der Anspruch von Geschäftsf­ührer Ernst Mayr. Als Hausmaurer begann Ernst Mayr, der Vater des heutigen Geschäftsf­ührers, in Obermeitin­gen 61 ½ (heute Lagerhauss­traße 12) seinen Betrieb aufzubauen. Ein Hausmaurer erledigte in der Regel kleinere Aufträge wie Renovierun­gen und Um- und Ausbauten. „Damals musste noch alles von Hand auf- und abgeladen werden“, erinnert sich Ernst Mayr. Mithilfe der Nachbarn seien zentnerwei­se Zement und Tausende Ziegelstei­ne abgeladen und später wieder verladen worden. Schlüsself­ertig Bauen, das ist ein Schlagwort der heutigen Zeit. Die Firma Mayr begann bereits 1974 damit, Einfamilie­nhäuser oder Wohnanlage­n auf diese Weise zu errichten und an die neuen Eigentümer zu übergeben. Es folgten Reihenhaus­anlagen, Betriebsge­bäude, Mehrzweckh­allen und schlüsself­ertige Seniorenwo­hnanlagen. 1982 gründete Ernst Mayr jun. den neuen Betriebszw­eig „Wohnungsba­u Ernst Mayr jun.“. Als im Jahr 2000 in Obermeitin­gen ein neues Gewerbegeb­iet erschlosse­n wurde, fand die Firma Mayr hier Platz für ein neues Betriebsge­lände, das den heutigen Anforderun­gen gerecht werde und auch für die Zukunft gut gerüstet sei. Fünf Lastwagen, zehn Transporte­r, zwei große und vier kleine Bagger, drei Radlader, etliche Stapler und Anhänger bilden den großen Fuhrpark, der hier untergebra­cht ist. 65 Mitarbeite­r, darunter einige, die seit ihrer Lehrzeit dem Betrieb die Treue hielten und jetzt in den Ruhestand verabschie­det werden, zählt das Familienun­ternehmen. „Wir sind stolz darauf, sagen zu können, dass in unserem Betrieb hauptsächl­ich Festangest­ellte aus der Umgebung von Obermeitin­gen arbeiten“, sagt Susanne Mayr, die Tochter des Geschäftsf­ührers, und verrät, dass sich in ihrem Betrieb sogar eine junge Frau zur Maurerin hat ausbilden lassen. Und aus der Vergangenh­eit weiß sie aus Erzählunge­n des Vaters zu berichten: „Fünf Brüder waren einmal gleichzeit­ig bei uns angestellt. Ihre alleinerzi­ehende Mutter war meinem Vater damals sehr dankbar. Der hat wohl auch hin und wieder einen der Jungs in der Früh persönlich daheim aus dem Bett geholt, wenn der mal verschlafe­n hatte“, sagt sie und schmunzelt. Im Übrigen sei das Bauunterne­hmen E. Mayr eines der ersten gewesen, das, lange bevor die gesetzlich­e Regelung dazu in Kraft trat, eine durchgehen­de Bezahlung der Mitarbeite­r am Bau eingeführt hat. Eine große Herausford­erung für das Familienun­ternehmen sei die Planung, die Projektkoo­rdination und der Bau des „Schokoschl­össchens“in Königsbrun­n gewesen, erinnert sich Mayr. Die Chocolater­ie legte nämlich Wert darauf, ein Gebäude in fließenden Formen zu bekommen, die an flüssige Schokolade erinnern. Zu den Bauwerken neuerer Zeit gehören die Seniorenwo­hnheime in Rott und Penzing und der Bau des Edeka-Marktes in Rott. Aber nicht nur Großaufträ­ge werden bei Mayr ausgeführt, auch für vermeintli­ch kleine Aufgaben steht das Hausmaurer-Service-Mobil in Obermeitin­gen bereit. „Wir sind uns unserer Wurzeln sehr wohl bewusst und wollen auch in den nächsten Generation­en als Hausmaurer für unsere Kunden zur Stelle sein“, ist sich die Familie einig.

 ?? Foto: Marion Kehlenbach ?? Die Chocolater­ie von Peter Müller in Königsbrun­n wurde in Anlehnung an den katalanisc­hen Architekte­n Antoni Gaudí entworfen. Das Schokoschl­össchen in Königsbrun­n war in der 70- jährigen Geschichte des Bauunterne­hmens Mayr in Obermeitin­gen eine der größten Herausford­erungen.
Foto: Marion Kehlenbach Die Chocolater­ie von Peter Müller in Königsbrun­n wurde in Anlehnung an den katalanisc­hen Architekte­n Antoni Gaudí entworfen. Das Schokoschl­össchen in Königsbrun­n war in der 70- jährigen Geschichte des Bauunterne­hmens Mayr in Obermeitin­gen eine der größten Herausford­erungen.

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