Neues Wahrzeichen für Klosterlechfeld
Ein mehr als fünf Meter hoher Friedensobelisk wird enthüllt und die Franziskuslinde gepflanzt
Zu den Veranstaltungen zum 200-jährigen Bestehen der Gemeinde Klosterlechfeld kommt nun noch eine mit bleibendem Wert hinzu. Der Friedensobelisk wurde bereits im Rathausgarten zwischen dem Kalvarienberg und dem Rathaus aufgestellt. Er bleibt aber noch mit einem schwarzen Tuch verhüllt. Denn erst am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit und zum Tag des Heiligen Franziskus, wird er der Öffentlichkeit präsentiert. Das vom Klosterlechfelder Künstler Willi Walch gestaltete Denkmal setzt den Gedanken des „Lechfelder Friedenswegs“fort. Dieser fand seinen Anfang mit der Skulptur „Friedensengel“der Gräbinger Künstlerin Gabriele Schnitzenbaumer bei der Lagerlechfelder St. Martinskirche im Jahr 2014. Die zweite Station ist das Nagelkreuz bei der evangelischen Versöhnungskirche. Das Kreuz aus Nägeln der Kathedrale von Coventry steht als Symbol der Versöhnung in Erinnerung an die Zerstörung der Stadt durch deutsche Bombengeschwader im Jahre 1940 und der Bombardierung des Lechfelds 1944 seit 2017 im Innenhof der Kirche zwischen der B17 und dem Militärgelände. Der Klosterlechfelder Friedensobelisk symbolisiert Deutschlands Weg zum demokratischen Nationalstaat mit dem Motto „Zusammengewachsen, was zusammen gehört“. Die 5,30 Meter hohe Säule aus Kortanstahl stellt in einem nach oben offenen Zeitstrahl in sieben Abschnitten die deutsche Geschichte von 1830 bis heute dar. Die sich am Stahl bildende Rostpatina symbolisiert die Vergänglichkeit aller Dinge, auch der Staaten. Unter dem Begriff „Mahnendes Wissen“soll der von innen beleuchtete Obelisk Mahnmal und Denkmal für all die Menschen sein, die ihren Einsatz für Einigkeit, Recht und Freiheit mit Verfolgung, Gefängnis, körperlicher Versehrtheit oder mit ihrem Leben bezahlt haben. Der kleine Park, in dem der Obelisk steht, soll ein Ort des Nachdenkens und Meditierens zum Thema Frieden und der Verantwortung dafür sein. Die Botschaft des Heiligen Franziskus „Mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“wird durch die Pflanzung der Franziskuslinde am Franziskanerplatz vor der Kirche lebendig gehalten. Die Gemeinde Klosterlechfeld hat für die Umgestaltung des Rathausplatzes durch die Gartenbaufirma Weber aus Graben, die Herstellungskosten des Stahlkörpers für den Obelisk bei der Firma Stahlbau Rieder sowie für das Statikgutachten und die Baugenehmigung rund 40000 Euro aufgewendet. Von der Entscheidung im Gemeinderat bis zur Aufstellung vergingen fast zwei Jahre. Der Bauhof führte die Regie, der Zeitplan mit der Erstellung des 70 mal 70 Zentimeter großen Fundamentes und dem Einbetonieren der Parkbänke wurde pünktlich erfüllt. Willi Walch hat die Umsetzung seines Entwurfs bei der Firma Stahlbau Rieder begleitet und mit hohem Stundenanteil selbst handwerklich mitgearbeitet. Eingeleitet wird der Feiertag am Vorabend, 2. Oktober, mit einer Friedensnacht der Jugend auf dem Lechfeld. Ab 19 Uhr wird das Modell des Friedensobelisken im Klosterlechfelder Pfarrsaal von Walch vorgestellt. Der Film „Albtraum“über einen Auslandseinsatz der Bundeswehr leitet zu einem Gedankenaustausch ein. Nach der Vorstellung der Arbeit von pax christi wird unter anderem der evangelische Pfarrer Leander Sünkel kurze Statements zum Thema „Frieden bedeutet für mich….“abgeben. Der neue katholische Diakon Kornelius Wagner moderiert Gespräche unter den Jugendlichen anhand von Zitaten aus der Bibel, dem Koran und der Literatur. Die Friedensnacht endet mit gemeinsamen Liedern, Gebeten, Fürbitten und Segen in der Klosterkirche gegen 23 Uhr.
Gemeinde lässt sich die Anlage 40 000 Euro kosten