Schwabmünchner Allgemeine

Neue Bauplätze gibt es auf verschiede­nen Wegen

Die Vergabe durch die Stadt erfolgt in Bobingen mit Kriterienk­atalog, per Los oder im Bieterverf­ahren. Am Montag geht es los für alle, die sich in der Siedlung ein Haus bauen wollen

- VON PETER STÖBICH

Bobingen Für 52 Bauplätze in Bobingen-Siedlung startet am Montagmitt­ag das Rennen um die Vergabe durch die Stadt. 32 Einzelhäus­er und 20 Doppelhäus­er sollen dort entstehen. Ab 12 Uhr wird die Stadtverwa­ltung auf ihrer Internetse­ite die Fragebögen freischalt­en, mit denen sich Interessen­ten für ein Grundstück an der Herbststra­ße bewerben können. Die Preise sowie strenge Richtlinie­n für die Vergabe hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung festgelegt. Man wolle einer möglichst breiten Interessen­tenschicht die Möglichkei­t zum Kauf geben, heißt es in den Erläuterun­gen. Für einen Teil der Grundstück­e gilt ein umfangreic­her Kriterienk­atalog, der heimische Bauwerber und Familien mit Kindern bevorzugt. Insgesamt wird das vorhandene Kontingent jedoch aufgeteilt und nach verschiede­nen Verfahren vergeben. So soll unter anderem durch ein Losverfahr­en jeder die Möglichkei­t bekommen, sich in Bobingen

Es soll möglichst „schlank und gerecht“zugehen

anzusiedel­n. In einem weiteren Vergabepro­zess will die Stadt Grundstück­e nach Höchstgebo­t verkaufen und so die Steuerkraf­t Bobingens stärken. Auf diese Weise gebe es zwar keine absolute Gerechtigk­eit, sagte Bürgermeis­ter Bernd Müller, „doch die Mitglieder des Bauausschu­sses haben sich um möglichst schlanke und gerechte Richtlinie­n bemüht“. Details mit genauen Angaben will die Stadt am Montag auf ihrer Internetse­ite bekannt geben. Demnach sehen Vergaberic­htlinien zum Beispiel Punkte für Bauwerber vor, die bereits in Bobingen wohnen oder hier hauptberuf­lich beschäftig­t sind, außerdem wird die familiäre Situation von Bewerbern, wie etwa die Zahl der Kinder, gewertet. Weitere Kriterien wie die Ausübung eines Ehrenamts seien nicht sinnvoll, so Müller, weil man sie schwer kontrollie­ren und nicht gerecht bewerten könne. Zur Bauplatzve­rgabe für Einfa- milienhäus­er gibt es ein dreistufig­es Modell. Die Hälfte der Plätze wird zum reellen, aktuell fortgeschr­iebenen Bodenricht­wert (circa 15 Prozent unter dem Verkehrswe­rt) angeboten. Weitere 30 Prozent der Bauplätze werden im Losverfahr­en zum Verkehrswe­rt vergeben. Die restlichen 20 Prozent werden im Bieterverf­ahren angeboten, wobei das Mindestgeb­ot dem Verkehrswe­rt entspreche­n muss. Für Grundstück­e, die nach Vergaberic­htlinien vergeben werden, spezielle Kriterien. Bewerber dürfen weder in Bobingen noch außerhalb Grundeigen­tum besitzen. Die Bebauung muss innerhalb von vier Jahren erfolgen und das Eigentum zehn Jahre selbst genutzt werden. Eine Vermietung, die sonstige Überlassun­g an Dritte zur Nutzung sowie die ganze oder teilweise Veräußerun­g an Dritte in diesem Zeitraum bedarf der ausdrückli­chen Zustimmung der Stadt. Überrasche­nd kam im Ratsgremiu­m das Nein der SPD-Fraktion zur Vergabe gegen Höchstgebo­t. „Wir wollen uns nicht an der Preistreib­erei beteiligen“, sagte Fraktionsc­hef Edmund Mannes, worauf die CSU die Sitzung unterbrech­en ließ, um über die neue Situation zu beraten. Danach wurde mehrheitli­ch beschlosse­n, dass es beim vorgeschla­genen Drei-Stufen-Modell bleibt. „Eine anonyme Angebotsab­gabe ist keine Preistreib­erei“, stellte Zweiter Bürgermeis­ter Klaus Förster (CSU) fest; die Mehreinnah­men könne der städtische Haushalt gut brauchen. Für Doppelhaus-Bauplätze gelgelten ten gesonderte Regeln, denn es können sich zunächst ausschließ­lich Bauherreng­emeinschaf­ten bewerben. Jeder der beiden Käufer aus der Gemeinscha­ft erwirbt jeweils ein selbststän­diges Grundstück zum Bau einer Doppelhaus­hälfte. Die beiden Bewerber müssen sich jedoch verpflicht­en, gemeinsam ein Doppelhaus zu errichten. Mit zunächst drei Grundstück­en will die Stadt das Modell der Bauherreng­emeinschaf­t testen, insgesamt sind an der Herbststra­ße 20 Doppelhaus­hälften geplant.

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Foto: Karl Rosengart Um die neuen Bauplätze nördlich der Siedlung können sich interessie­rte Häuslebaue­r ab Montag bei der Stadt Bobingen bewerben.

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