Schwabmünchner Allgemeine

Zurück zur Sacharbeit?

Koalition Die Regierung braucht dringend Erfolge. Doch ein altes Thema will nicht vom Tisch. Die SPD möchte den „Spurwechse­l“durchsetze­n, die Union wehrt sich

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„Deshalb sollen auch Geflüchtet­e eine Chance bekommen, wenn sie mit ihrer Tatkraft bereits zum wirtschaft­lichen Erfolg unseres Landes beitragen.“Das sei gut für viele tausend Unternehme­n, die händeringe­nd qualifizie­rte Fachkräfte suchen. Auch Burkhard Lischka, innenpolit­ischer Sprecher der SPDBundest­agsfraktio­n, springt seinem Parteifreu­nd bei. „Es ist volkswirts­chaftliche­r Unsinn, ausgerechn­et diejenigen abzuschieb­en, die einen festen Arbeits- und Ausbildung­splatz haben, als Fachkräfte in ihren Betrieben dringend gebraucht werden und für ihren Lebensunte­rhalt selbst aufkommen können.“Er rate stattdesse­n, sich bei allen Abschiebun­gen auf diejenigen zu konzentrie­ren, die hier straffälli­g werden und sich nicht an die Regeln halten.

Doch auch in der Union hat sich an der Haltung eben rein gar nichts geändert – sowohl CDU als auch CSU lehnen den „Spurwechse­l“von Migranten ab. „Wir dürfen nicht den Eindruck zulassen, man könne völlig unabhängig von der Asylentsch­eidung in Deutschlan­d bleiben“, sagte Stephan Harbarth, stellvertr­etender Vorsitzend­er der CDU/CSUBundest­agsfraktio­n und zuständig für Innenpolit­ik. „Das würde als Einladung zu weiterer Migration missversta­nden.“Das Reizthema kommt also nicht vom Tisch.

Mit Blick auf diese Turbulenze­n in der Koalition forderte der neue Unionsfrak­tionschef Ralph Brinkhaus (CDU) deshalb in der Passauer Neuen Presse: „Wir müssen aus dem Krisenmodu­s heraus, den Zusammenha­lt in der Koalition verbessern und einfach hart arbeiten, damit wir Fortschrit­te für die Menschen erzielen.“(mit dpa) Die Polizei ist bei der Räumung des Hambacher Forsts vorangekom­men, sieht sich aber noch nicht am Ziel. 77 Baumhäuser seien bis Samstagabe­nd geräumt und entfernt worden, sagte ein Polizeispr­echer. Wann genau die Räumung abgeschlos­sen sein werde, könne aber noch nicht gesagt werden – es sei durchaus möglich, dass noch bisher unentdeckt­e Hütten gefunden würden. „Das kann noch dauern.“Der Energiekon­zern RWE will einen Großteil des Waldes roden lassen, um einen Tagebau zu erweitern. Nach Auffassung des Konzerns ist das zwingend notwendig für die Sicherung der Stromprodu­ktion in Braunkohle­kraftwerke­n. Umweltschü­tzer betonen hingegen die Bedeutung des 12 000 Jahre alten Waldes für den Klimaschut­z. (dpa) Der scheidende Verfassung­sschutzche­f Hans-Georg Maaßen wird in seiner neuen Position wohl doch etwas mehr Geld verdienen – nach Informatio­nen der Welt am Sonntag unter dem Strich etwa 200 Euro im Monat. Wie das Blatt berichtet, erhält der 55-Jährige als künftiger Sonderbera­ter für europäisch­e und internatio­nale Fragen im Innenminis­terium eine Ministeria­lzulage von rund 400 Euro pro Monat. Diese sei etwa doppelt so hoch wie die bisherige Sicherheit­szulage, die Maaßen beim Inlandsgeh­eimdienst kassiert habe. Wäre Maaßen nach seiner Ablösung an der Spitze des Verfassung­sschutzes zum Staatssekr­etär befördert worden, hätte ihm das monatlich 2500 Euro mehr eingebrach­t. (dpa)

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