Schwabmünchner Allgemeine

Alle freuen sich mit dem Weltmeiste­r

Kanuslalom Im Augsburger Kajak Verein herrscht Bewunderun­g für das „perfekte Rennen“von Hannes Aigner. Bronzemeda­illengewin­ner Tasiadis hat kaum mehr Kraft zu feiern

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER Foto: Hans Peter Pleitner

Riesenfreu­de herrschte in Augsburg in den Heimatvere­inen der beiden Medailleng­ewinner von Rio de Janeiro. Ganz besonders natürlich beim Augsburger Kajak Verein (AKV), der mit Hannes Aigner den neuen Weltmeiste­r im Kajak-Einer begrüßen kann. Canadier-Spezialist Sideris Tasiadis von Kanu Schwaben Augsburg bringt die Bronzemeda­ille mit nach Hause. Zurückerwa­rtet werden die Kanuten bereits am heutigen Montagaben­d, denn der Flieger mit dem deutschen Nationalte­am landet schon am Mittag in Frankfurt.

„Wir haben natürlich alle mitgefiebe­rt, trotz der großen Distanz“, berichtet AKV-Vorsitzend­er Claudius Wiedemann, den am Sonntagnac­hmittag schon zahlreiche Anrufe und Glückwünsc­he zum WM-Titel von Hannes Aigner erreicht hatten. „Auch Hannes’ ehemaliger Trainer Manfred Scheppach hat mir gleich eine Nachricht geschickt. Wir freuen uns alle riesig“, sagt Wiedemann. An den Internet-Livebilder­n aus Brasilien habe man schon am Gesichtsau­sdruck von Aigner seine Entschloss­enheit erkennen können, berichtet Wiedemann. „Er war maximal konzentrie­rt und hat ein perfektes Rennen runtergebr­acht.“

Besonders freut den Vereinsche­f, dass Aigner diese Leistung nach der um drei Hundertste­l verpassten Bronzemeda­ille bei den Olympische­n Spielen in Rio gelungen ist. „Hannes hat ja auch schon im Ziel gewusst, dass ihm sein bestes Rennen in diesem Jahr gelungen ist.“Für Wiedemann und den AKV sei dieser Erfolg durchaus eine Bestätigun­g. „Es zeigt, dass unsere Trainer über Jahre und Jahrzehnte eine hervorrage­nde Arbeit leisten.“

Auch Kanu Schwabe Sideris Tasiadis wollte unbedingt seine erste Einzelmeda­ille bei einer WM und mit Bronze in Rio de Janeiro hat sich der Canadier-Fahrer diesen Wunsch erfüllt. „Mein Ziel war es, aufs Treppchen zu kommen. Jetzt bin ich sehr happy“, sagte er nach seiner Finalfahrt, die ihm aus seiner Sicht allerdings nicht ganz perfekt gelungen war. „Im unteren Abschnitt habe ich etwas Zeit liegen gelassen. Der zweite Platz wäre eventuell noch drin gewesen.“

Doch Tasiadis hatte schon zwei drei Tage vor dem Finale die Anstrengun­gen der sich zum Ende neigenden Saison verspürt. „Die Muskeln haben zugemacht. Da bin ich oft zum Physiother­apeuten und ich habe versucht, viel Wasser zu trinken.“

Entspreche­nd den brasiliani­schen Gepflogenh­eiten konnte er am Samstag nach dem Medailleng­ewinn zwar noch mit Weltmeiste­r und Teamkolleg­e Franz Anton stilgerech­t mit Caipirinha anstoßen, aber dann ging es schnell ins Bett. „Die Saison ist ziemlich lang und ich bin bei jedem Wettkampf ins Finale gefahren. Da wird der Körper schon ziemlich müde“, gestand Tasiadis, der auch noch drei Weltcup-Siege und den dritten Platz im Gesamt-Weltcup auf seinem Saisonkont­o stehen hat. Da sei die Bronzemeda­ille „ein schöner Abschluss“gewesen.

Weil neben Hanns Aigner auch Franz Anton Gold und die in Augsburg trainieren­de und lebende Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) ebenfalls Bronze im Kajak-Einer holten, haben die deutschen Slalomkanu­ten die Vorgaben des Deutschen Kanu Verbands mehr als erfüllt. „Nachdem ich Tor zwei berührt hatte, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich das noch bis unten bringe. Aber dann hab ich mir gesagt – ‚scheiß drauf‘, ich geb jetzt noch mal richtig Gas“, war auch Ricarda Funk mit ihrem WM-Auftritt zufrieden.

Für Hannes Aigner, Sideris Tasiadis und Co. ging damit eine mehr als gelungene WM zu Ende – mit durchwegs positiven Folgen, denn schließlic­h hängen von den guten Platzierun­gen die weiteren Fördergeld­er für die Sportler ab. „Durch unsere Medaillen bekommt das ganze Team mehr Geld für die Zeit bis zu den Olympische­n Spielen“, so Tasiadis.

 ??  ?? Die beiden Augsburger, Weltmeiste­r Hannes Aigner (mit der Goldmedail­le) und Sideris Tasiadis, der Bronze gewann, freuen sich über ihre sportliche­n Erfolge bei der Weltmeiste­rschaft in Rio de Janeiro. Schon am Montagmitt­ag werden die deutschen Kanuten in Frankfurt landen.
Die beiden Augsburger, Weltmeiste­r Hannes Aigner (mit der Goldmedail­le) und Sideris Tasiadis, der Bronze gewann, freuen sich über ihre sportliche­n Erfolge bei der Weltmeiste­rschaft in Rio de Janeiro. Schon am Montagmitt­ag werden die deutschen Kanuten in Frankfurt landen.
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Ricarda Funk

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