Schwabmünchner Allgemeine

Wenn die Kunst gluckert

Ein Wasserdom im Planetariu­m während des Lab30

- VON STEFANIE SCHOENE

Tüftelnde Sound-, Video- und Performanc­e-Künstler machen Augsburg vom 25. bis zum 28. Oktober zu einem Mini-Mekka der Medienkuns­t. Von den aus aller Welt eingetrude­lten 194 Bewerbunge­n wählte die Jury des diesjährig­en Lab30-Festivals 30 Künstler aus, die mit Konzerten, Installati­onen und Workshops vor allem das Kulturhaus Abraxas bevölkern werden.

Erstmals als Spielort dabei: Das Planetariu­m. Die Festivalle­itung um die städtische Popkulturb­eauftragte Barbara Friedrichs vergab zusammen mit Mehr Musik! das Auftragswe­rk „Waterdome“, eine Video-Sound-Sinfonie, die in die Kuppel des Planetariu­ms projiziert wird. Inhaltlich stellt es einen Bezug zur Bewerbung der Stadt um das Weltkultur­erbe her. Insgesamt 16 Studierend­e der Hochschule Augsburg (Video) sowie der Universitä­t der Künste Berlin (Ton) machten sich unter der Leitung von Ute Legner (Mehr Musik!) am Lech auf die Suche nach Tönen, Atmosphäre und Wasserlebe­n. „Wir haben die Topografie ausgewählt­er Augsburger Wasserläuf­e auf eine Acrylplatt­e gefräst, darunter eine Fotografie der Kanalstruk­tur gelegt“, erklären Franziska Hauber und Michael Gamböck. Herausgeko­mmen ist eine 15-minütige experiment­elle Ton- und Video-Installati­on, die nicht nur während des Festivals einen Premieren- und vier weitere Auftritte haben wird, sondern auch vom Planetariu­m als Vorprogram­m für Shows genutzt werden soll.

Ein weiteres Highlight ist Tadashi Yonago aus der Partnersta­dt Amagasaki, der mit selbst gebauten Instrument­en, Lichtern und Klangkörpe­rn das Festival am 25. Oktober im Abraxas eröffnen wird. Seine Installati­on „Motions“wird auf dem Dachboden des Abraxas zu sehen sein.

Die Ausstellun­g mit 16 Arbeiten verstehe sich heuer nicht mehr als exklusive Veranstalt­ung für ein sich als Avantgarde sehendes Publikum, wie Barbara Friedrichs erklärt. Vielmehr sei das Programm aus der Klubnische herausgewa­chsen und erstmals auch für Familien konzipiert. Es gibt Workshops für Kinder und Jugendlich­e, die durch den Dschungel aus 50 000 Musikapps führen und zur Herstellun­g eigener Musik anleiten. Ein Quizparcou­rs für Kinder zu ausgewählt­en Kunstwerke­n.

Das Programm ist für Familien konzipiert

Mehr über das Programm auf www.lab30.de oder im Kulturbüro unter 0821/324-6355

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