Das Turamichele läuft auch ohne Marktsonntag
Veranstaltung In der Innenstadt war am Wochenende einiges geboten – und in der Jakobervorstadt geht’s weiter rund
Eigentlich ist das Teufele ein gutmütiger Geselle – zumindest beim Kinderschauspiel auf der Turamichele-Bühne auf dem Rathausplatz. Die zwölfjährige Patrizia und die elfjährige Diana verkörperten Engel und Teufel souverän und verkürzten den Besuchern auf dem gut gefüllten Rathausplatz am Wochenende stündlich die Wartezeit, bis sich das „echte“Turamichele im Perlachturm zeigte und mit der Lanze dem Bösen den Garaus machte.
Rund um das Turamichele war an diesem Wochenende viel geboten, obwohl erstmals kein Marktsonntag mit dem Fest verbunden war. Auf dem Rathausplatz fand man nostalgische Fahrgeschäfte wie ein kleines Riesenrad, ein Karussell oder eine Schiffschaukel. Jede Stunde durften die Kinder mit Gas gefüllte Ballons in den Himmel steigen lassen. Es gab Stände, an denen man sein Glück versuchen oder sich anderweitig unterhalten lassen konnte. Und natürlich gab es jede Menge zu essen und zu trinken. In der Philippine-Welser Straße stand ein acht Meter hoher Kletterfelsen, an dem Kinder, gut gesichert, ihre Kletterkünste ausprobieren konnten. Jede Stunde fuhr die Turamichele-Tram.
Bei der Premiere des Kinderschauspiels blieben die beiden Jungschauspielerinnen gelassen und warfen sich keck verbal die Bälle zu. Und das, obwohl sie nur zweimal miteinander proben konnten. „Es ist toll, dabei zu sein“, fand Teufel Diana. Und ihre Kollegin Patrizia ergänzte: „Etwas Lampenfieber gehört dazu.“Insgesamt verkörperten sechs Kinder Engel und Teufel, die sich abwechselten.
Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums des Philharmonischen Chors durften die Besucher auf dem Rathausplatz ein kleines Konzert genießen, auf dem der Chor unter anderem das aufs Turamichele umgetextete Lummerland-Lied aus der Puppenkiste zum Besten gab. Vorher war der Chor schon als „Flashmob“singend mit der Straßenbahn gefahren. Auch wegen des guten Wetters wurden all diese Angebote gut angenommen: Die Innenstadt war Samstag und Sonntag voller Menschen.
Auch die Michaelidult in der Jakobervorstadt ist seit diesem Wochenende geöffnet. Knapp 130 Händler bieten hier ihre Waren an – von Gewürzen über Haushaltswaren bis zu Elektrogeräten, Schmuck und Musik. Noch bis zum kommenden Sonntag, 7. Oktober, können Besucher zwischen Vogel- und Jakobertor bummeln, einkaufen und essen. Geöffnet ist jeden Tag von 10 bis 19 Uhr.