Von der FDP zur AfD
Wahlen Frank Skipiol will in den Bezirkstag. Für die Arbeit dort hat der Königsbrunner viele Vorschläge
Landkreis Augsburg Frank Skipiol ist überzeugt: „Wenn du etwas verändern willst, dann geht das nur über die politische Schiene.“Deshalb kandidiert der 44-Jährige aus Königsbrunn für die AfD, er will in den Bezirkstag.
Früher war Skipiol mal eine Zeitlang bei der FDP – und hält deren Königsbrunner Bezirksrat Manfred Buhl auch nach wie vor für einen guten Politiker. Doch irgendwann schmeckte dem Polizeibeamten Skipiol die Ausländerpolitik der Liberalen nicht mehr. Er findet, dass Deutschland endlich ein funktionierendes Zuwanderungsgesetz und auch ein einfacheres Steuerrecht brauche.
Skipiol ist klar, dass derartige Dinge nicht im schwäbischen Bezirkstag verhandelt werden. Dort hat er ein anderes Thema oben auf der Agenda, das er über seine Arbeit bei der Polizei gut kennt: Alle schwäbischen Bezirkskrankenhäuser bräuchten eigene Notaufnahmen, die 24 Stunden besetzt sind. So könne den Menschen, ob sie nun wegen Suchtproblemen oder psychischen Krankheiten schnell Hilfe benötigen, einfach besser geholfen werden. „Und uns muss es doch um die Patienten gehen.“
In der AfD hat der Kandidat inzwischen mehrere Funktionen inne. Er ist stellvertretender Vorsitzender im Kreisvorstand und Chef des Ortsverbandes in Königsbrunn, arbeitet am Landesprogramm der Partei mit, die mit hoher Wahrscheinlichkeit erstmals in den Landtags einziehen wird.
In Königsbrunn will Skipiol in zwei Jahren mit einer AfD-Liste für den Stadtrat kandidieren – eigentlich. Skipiol gehört offenbar zu jenen AfD-Mitgliedern, denen das Abdriften ihrer Partei an den rechten politischen Rand Unbehagen bereitet. Er macht dies an der Person des umstrittenen Partei-Rechtsaußens Björn Höcke fest und betont: „Wenn Herr Höcke wieder salonfähig gemacht wird, bin ich nicht mehr dabei.“
Zu tun hat der gebürtige Augsburger (verheiratet, vier Kinder zwischen vier und 15 Jahren) auch ohne Politik genug. Der Polizeibeamte, der seit über 20 Jahren im Schichtdienst arbeitet, ist vielseitig interessiert. Er geht gerne angeln und sammelt alte Flugzeugantriebe, hilft mit beim Historischen Feuerwehrverein seiner Heimatstadt Königsbrunn. Im Nebenerwerb arbeitet er als Handwerksmeister der Elektrotechnik. Seine Ziele für die Arbeit im Bezirkstag hat Skipiol detailliert benannt.
Dazu gehören unter anderem mehr Kapazitäten in den Bezirkskrankenhäusern und mehr Geld fürs Personal. Skipiol fordert Musikförderung für einheimische Instrumente ebenso wie die Renaturierung von Bachläufen und Wiesen und den Erhalt einheimischer Fischarten. Ein Bezirksmuseum für mittelalterliche und antike Handwerksfertigkeiten steht ebenso in dem Forderungskatalog.