Schwabmünchner Allgemeine

Von der FDP zur AfD

Wahlen Frank Skipiol will in den Bezirkstag. Für die Arbeit dort hat der Königsbrun­ner viele Vorschläge

- VON CHRISTIOPH FREY

Landkreis Augsburg Frank Skipiol ist überzeugt: „Wenn du etwas verändern willst, dann geht das nur über die politische Schiene.“Deshalb kandidiert der 44-Jährige aus Königsbrun­n für die AfD, er will in den Bezirkstag.

Früher war Skipiol mal eine Zeitlang bei der FDP – und hält deren Königsbrun­ner Bezirksrat Manfred Buhl auch nach wie vor für einen guten Politiker. Doch irgendwann schmeckte dem Polizeibea­mten Skipiol die Ausländerp­olitik der Liberalen nicht mehr. Er findet, dass Deutschlan­d endlich ein funktionie­rendes Zuwanderun­gsgesetz und auch ein einfachere­s Steuerrech­t brauche.

Skipiol ist klar, dass derartige Dinge nicht im schwäbisch­en Bezirkstag verhandelt werden. Dort hat er ein anderes Thema oben auf der Agenda, das er über seine Arbeit bei der Polizei gut kennt: Alle schwäbisch­en Bezirkskra­nkenhäuser bräuchten eigene Notaufnahm­en, die 24 Stunden besetzt sind. So könne den Menschen, ob sie nun wegen Suchtprobl­emen oder psychische­n Krankheite­n schnell Hilfe benötigen, einfach besser geholfen werden. „Und uns muss es doch um die Patienten gehen.“

In der AfD hat der Kandidat inzwischen mehrere Funktionen inne. Er ist stellvertr­etender Vorsitzend­er im Kreisvorst­and und Chef des Ortsverban­des in Königsbrun­n, arbeitet am Landesprog­ramm der Partei mit, die mit hoher Wahrschein­lichkeit erstmals in den Landtags einziehen wird.

In Königsbrun­n will Skipiol in zwei Jahren mit einer AfD-Liste für den Stadtrat kandidiere­n – eigentlich. Skipiol gehört offenbar zu jenen AfD-Mitglieder­n, denen das Abdriften ihrer Partei an den rechten politische­n Rand Unbehagen bereitet. Er macht dies an der Person des umstritten­en Partei-Rechtsauße­ns Björn Höcke fest und betont: „Wenn Herr Höcke wieder salonfähig gemacht wird, bin ich nicht mehr dabei.“

Zu tun hat der gebürtige Augsburger (verheirate­t, vier Kinder zwischen vier und 15 Jahren) auch ohne Politik genug. Der Polizeibea­mte, der seit über 20 Jahren im Schichtdie­nst arbeitet, ist vielseitig interessie­rt. Er geht gerne angeln und sammelt alte Flugzeugan­triebe, hilft mit beim Historisch­en Feuerwehrv­erein seiner Heimatstad­t Königsbrun­n. Im Nebenerwer­b arbeitet er als Handwerksm­eister der Elektrotec­hnik. Seine Ziele für die Arbeit im Bezirkstag hat Skipiol detaillier­t benannt.

Dazu gehören unter anderem mehr Kapazitäte­n in den Bezirkskra­nkenhäuser­n und mehr Geld fürs Personal. Skipiol fordert Musikförde­rung für einheimisc­he Instrument­e ebenso wie die Renaturier­ung von Bachläufen und Wiesen und den Erhalt einheimisc­her Fischarten. Ein Bezirksmus­eum für mittelalte­rliche und antike Handwerksf­ertigkeite­n steht ebenso in dem Forderungs­katalog.

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Frank Skipiol

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