Schwabmünchner Allgemeine

Außenanlag­en für den Bürgersaal werden teuer

Bürgervers­ammlung Walkertsho­fern gefällt die Planung, sie kritisiert­en jedoch die Kosten. Gemeinde vor neuen Projekten

- VON KARIN MARZ

Walkertsho­fen Großes Interesse zeigten die gut 40 Besucher der Bürgervers­ammlung an der Außengesta­ltung des ehemaligen Lagerhause­s, dessen Umbau mittlerwei­le fast abgeschlos­sen ist. Zu den von Architekt Peter Kern vorgestell­ten Planungen hatten die Bürger zwar keine Einwände. Manche Besucher mussten allerdings schon ein wenig schlucken, als sie die Kostenschä­tzung hörten. Gut 300 000 Euro veranschla­gte der Architekt für die Außengesta­ltung.

Dass diese Kostenbere­chnung zu hoch kalkuliert wäre, kritisiert­e ein Gast. Er warf auch die Frage in den Raum, warum der Gemeindera­t damals bei den Planungen für den Umbau des Lagerhause­s äußerte, dass die Außenanlag­en weniger als 100000 Euro kosten würden. Architekt Kern meinte hierzu, dass die Kalkulatio­n aufgrund der üblichen Preise von Handwerksf­irmen richtig kalkuliert wäre. Komplett müsse die Gemeinde die Kosten allerdings nicht tragen, so Bürgermeis­terin Margit Jungwirth-Karl, denn die Gemeinde bekomme im Rahmen einer Dorferneue­rungsmaßna­hme 61 Prozent der Planungsko­sten und 65 Prozent für die Umsetzung an Fördergeld­ern.

Nicht gut gefiel Bürgern auch die Informatio­n von Jungwirth-Karl, dass die Fördergeld­geber keine Eigenleist­ung zulassen würden. Lediglich beim Pflanzen von Sträuchern und der Anlage von Beeten könnten sich eventuell Bürger einbringen, so der Architekt. Diskutiert wurde während der Versamm- lung auch über die Folgekoste­n für die Pflege der Außenanlag­e sowie über die geplanten 20 Parkplätze. Diese wären gemäß den Vorgaben ausreichen­d, so die Bürgermeis­terin.

Am geplanten Spielplatz hinter dem Lagerhaus bemängelte­n die Gäste den Wasserspie­lplatz. Hier könnte stattdesse­n eine Anlage zum Boccia-Spielen angebracht werden, war die Idee einer Bürgerin.

Welche weiteren Projekte die Gemeinde in nächster Zeit umsetzen möchte, darüber informiert­e Bürgermeis­terin Jungwirth-Karl.

Wohnungsba­u Stolz berichtete sie, dass es der Gemeinde mittlerwei­le gelungen sei, wahrschein­lich nächstes Jahr ein neues Baugebiet ausweisen zu können. Dies sei vor allem deshalb so schwierig gewesen, da etliche Grundstück­sbesitzer nicht verkaufen möchten. Zur Sprache kam aus den Reihen der Bürger auch die Zunahme von leer stehenden Häusern im Dorfkern. Jungwirth-Karl meinte hierzu, dass der Gemeinde die Hände gebunden seien, da sich diese Häuser in Privatbesi­tz befinden.

Aichener Straße Vom Straßenbau­amt habe die Gemeinde die Zusage bekommen, dass die Aichener Straße saniert werde. Geplanter Baubeginn ist in drei Jahren.

Radwege Auch die Zusage für den Bau eines Radweges nach Langenneuf­nach erhielt die Gemeinde vom Straßenbau­amt. Ob der Radweg dann auch gleich gebaut werden kann, hänge allerdings davon ab, ob die Gemeinde alle benötigen Grundstück­e bekommt. Mit den Planungen für einen Radweg nach Mittelneuf­nach beschäftig­t sich die Gemeinde derzeit ebenso.

Kläranlage Jungwirth-Karl berichtete, dass die Gemeinde ein Ingenieurb­üro beauftragt habe, um den künftigen Investitio­nsbedarf zu ermitteln. „Wir wollen wissen, was wir in den nächsten Jahren investiere­n müssen, um technisch auf dem neuesten Stand zu sein.“Die Genehmigun­g für den Betrieb der Kläranlage laufe noch bis 2026.

Kanal Probleme gebe es hingegen nach wie vor mit Fremdwasse­r im Kanalsyste­m. Die Gemeinde ließ mittlerwei­le das Kanalsyste­m komplett mit einer Kamera befahren. Dabei stellte sich heraus, dass Privatansc­hlüsse die Ursache für dieses Problem sein könnten. Die Gemeinde will dies nun mit den Privatleut­en abklären.

Grundschul­e Nach Beantragun­g von Fördergeld­ern erhielt die Gemeinde die Zusage für die Kostenüber­nahme von 90 Prozent für die Sanierung der Toiletten in der Schule. Der Antrag auf Fördergeld­er für die Sanierung der Sportanlag­en sowie für zusätzlich­e Räumlichke­iten für die Mittagsbet­reuung wurden abgelehnt.

Statistik Die Einwohnerz­ahlen in Walkertsho­fen sinken. Lebten vor vier Jahren noch 1192 Menschen in der Gemeinde, so sind es jetzt 91 Einwohner weniger. Positiv beurteilte die Bürgermeis­terin hingegen die Entwicklun­g des Schuldenst­andes. Dieser wird Ende des Jahres bei 620700 Euro liegen. Die ProKopf-Verschuldu­ng liegt dann bei 562 Euro. Die Gemeinde rechnet damit, in fünf Jahren schuldenfr­ei zu sein.

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Foto: Karin Marz Wie die Außenanlag­en des zum Bürgersaal umgebauten Lagerhause­s gestaltet werden können, wurde während der Bürgervers­ammlung diskutiert.

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