Schwabmünchner Allgemeine

Die Panther im hohen Norden

Eishockey Mit einem Sieg im Rücken reist Augsburg nach Bremerhave­n. Dort wartet ein weiterer Gegner aus dem Tabellenke­ller, der zuletzt aber für eine Überraschu­ng gesorgt hat

- VON ANDREAS KORNES

Zum ersten Mal in dieser Saison hatten die Panther unter Druck gestanden. Nach dem schweren Auftaktpro­gramm, das Augsburg ausschließ­lich Topteams und nur vier Punkte beschert hatte, war Schwenning­en am Sonntag der erste Gegner aus den unteren Tabellenre­gionen. Ein Sieg gegen das Schlusslic­ht war fast schon Pflicht, andernfall­s wären die Panther früh im Keller der DEL festgehang­en. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart löste die Aufgabe im Schwarzwal­d souverän. 3:0 stand es nach 60 unspektaku­lären Minuten.

Anständig sei die Leistung gewesen, befand Stewart am Tag danach. Die Defensive stand erneut sicher und diesmal lieferte auch die Offensive. Viermal in Folge hatten die Panther zuvor nur je einen Treffer erzielt. Zwölf Tore nach den ersten sechs Spielen sind der zweitschle­chteste Wert der Liga, nur Schwenning­en hat noch seltener getroffen (5). Auf der anderen Seite sind 15 Gegentreff­er eine ordentlich­e Bilanz angesichts der starken Gegner. Nur Düsseldorf (9) und Köln (12) haben weniger kassiert.

Gegen Schwenning­en kam kein weiteres Gegentor dazu – was auch daran lag, dass Markus Keller im Tor der Panther stark hielt. Stewart zieht seinen Plan durch, auch ihm regelmäßig Spielpraxi­s zu verschaffe­n. Olivier Roy bleibt zwar die Nummer eins, soll sich aber nicht zu sicher fühlen. Keller rechtferti­gte seinen Einsatz mit dem ersten Shutout der Saison.

„Nach dem 3:0 sind wir für meinen Geschmack etwas zu locker geworden“, sagte Stewart. „Aber Markus Keller hat einige gefährlich­e Situatione­n sehr gut gelöst.“Erst im letzten Drittel fand seine Mannschaft die richtige Mischung aus

Das dritte Spiel in fünf Tagen wird zu einer Frage der Kraft

Kraft sparen und trotzdem souverän spielen. „Die hatten zwar noch ein paar gute Chancen, aber ich hatte keine Sorge mehr, dass das noch kippen könnte“, gab Stewart zu.

Mit diesem Gefühl war er nicht allein. Die Halle in Schwenning­en leerte sich schon lange vor Ende des Spiels. Diejenigen, die blieben, schauten entweder apathisch zu oder pfiffen. Während die Wild Wings tief in der ersten Krise der Saison stecken, geht es für Augsburg am Dienstagab­end (19.30 Uhr) in Bremerhave­n weiter. Direkt nach dem Spiel in Schwenning­en fuhr die Mannschaft noch bis Kassel weiter, übernachte­te dort und reiste am Montag nach dem Frühstück und einem kleinen Spaziergan­g weiter in Richtung Norden.

Dort wartet ein Gegner, der ebenfalls holprig in die Saison gestartet ist, am Sonntag aber ein dickes Ausrufezei­chen setzte. 2:1 gewann Bremerhave­n in der Verlängeru­ng gegen Mannheim. Vier Punkte machen die Pinguins auf Platz zwölf zum Tabellenna­chbarn der Panther. Stewart: „Sie sind läuferisch stark, haben vier ausgeglich­ene Reihen und im Tor mit Tomas Pöpperle einen richtig starken Mann.“

Für beide Mannschaft­en ist es das dritte Spiel in fünf Tagen, „deshalb ist es auch eine Frage der Kraft und des Fokus“, sagt Stewart. Genau das könnte ein kleiner Vorteil für die Augsburger sein, die gegen Schwenning­en im letzten Drittel ein paar Körner sparten. Stewart verteilte die Eiszeit gleichmäßi­g und schonte seine Top-leute.

 ?? Foto: Jan Huebner ?? Drew Leblanc trägt bei den Panthern den roten Helm des Topscorers. Der Spielmache­r ist auch in dieser Saison Dreh- und Angelpunkt des Augsburger Spiels.
Foto: Jan Huebner Drew Leblanc trägt bei den Panthern den roten Helm des Topscorers. Der Spielmache­r ist auch in dieser Saison Dreh- und Angelpunkt des Augsburger Spiels.

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