Schwabmünchner Allgemeine

An Nachruhe war nicht zu denken

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Zur Aktion „Play me, I’m yours“:

Die Aktion „Play me“ist eine schöne und belebende Aktion für die Stadt Augsburg und ich kann verstehen, dass wenn man in der Stadt unterwegs ist, gerne den Klavierklä­ngen kurz lauschen möchte. Jedoch bleibt kein Passant länger als 15 Minuten stehen. Ganz anders sieht es aus, wenn man sein Schlafzimm­erfenster über einem Klavier hat. Das bedeutet, vor allem am Wochenende, 24 Stunden Beschallun­g. Das Absperren der Klaviere ab 22 Uhr hat wohl nicht überall geklappt.

Am Wochenende kommen die Betrunkene­n und nehmen die Hülle des Klaviers ab und es gibt in der Tat immer wieder jemanden der bis 4/5 Uhr gespielt hat. Dieses Geklimper war wirklich unerträgli­ch, es wurden in der Regel Tonleitern, Alle meine Entchen und Für Elise gespielt. An eine ruhige Nacht war hierbei, trotz geschlosse­nem Fenster bei dieser Hitze, nicht mehr zu denken. Die Rückmeldun­g der Stadt Augsburg war der übliche Satz: „Sie wohnen doch in der Stadtmitte.“

Erstens sollte die Stadtmitte nicht entvölkert werden und zweitens haben trotzdem die Anwohner ein Recht auf Nachtruhe. Es ist schon verwunderl­ich, dass die Freilichtb­ühne wegen Lärmbeläst­igung für Weltstars keine Spielstätt­e mehr ist. Aber wiederum in der Stadt wahllos Klaviere aufgestell­t werden dürfen und so zu einem dauerhaft erhöhten Lärmpegel in der Nacht beitragen.

Maria Löffler (Konzertbür­o Augsburg)

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