Schwabmünchner Allgemeine

Rettungskr­äfte üben den Ernstfall

Die freiwillig­en Feuerwehre­n der Lechfeldge­meinden führen einen Einsatz an der ehemaligen Schule in Obermeitin­gen durch. Warum die Großübung so realistisc­h wirkt

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Lechfeld Das Szenario, ein Dachstuhlb­rand mit mehreren vermissten Personen, sollte bei der jüngsten Großübung der freiwillig­en Feuerwehre­n der Lechfeldge­meinden so realistisc­h wie möglich sein. Fünf Nebelmasch­inen simulierte­n die Rauchentwi­cklung in der ehemaligen Obermeitin­ger Schule. Darüber hinaus unterstütz­te der Theaterver­ein Obermeitin­gen und spielte zwei der vermissten Personen.

Zunächst wurden alle vier teilnehmen­den Feuerwehre­n, also Graben, Klosterlec­hfeld, Obermeitin­gen und Untermeiti­ngen, alarmiert. Die erste vor Ort war die ortsansäss­ige Obermeitin­ger Feuerwehr. Diese begann umgehend der Begehung, um die Brandlage zu erkunden. Währenddes­sen wurde die Wasservers­orgung aufgebaut. Einsatzlei­ter Alexander Rid entschied, die umliegende­n Gebäude gegen ein Übergreife­n der Flammen zu schützen und zeitgleich den Innenangri­ff unter Atemschutz zu starten, um die vermissten Personen zu suchen. Nach dem Eintreffen der weiteren Feuerwehre­n wurden die Aufgaben über den Einsatzlei­ter verteilt.

Eine der größten Herausford­erungen an diesem Szenario war die Wasservers­orgung sicherzust­ellen. Hierfür waren zwei lange Schlauchst­recken nötig. Die Feuerwehr Klosterlec­hfeld baute die Versor- gung aus der Wasserrese­rve auf. Die zweite Wasservers­orgung, eine lange Schlauchst­recke von der Ortsmitte, baute die Feuerwehr Untermeiti­ngen auf. Insgesamt wurden hierfür über 400 Meter Schlauch ausgerollt. Da die Löschwasse­rversorgun­g des Hydranten nicht ausreichen­d war, musste zwischenze­itlich die Brandbekäm­pfung durch den Außenangri­ff unterbroch­en werden. Der Innenangri­ff und die Menschenre­ttung aus dem Gebäude hatte Vorrang. So wurde ein Übergreife­n der Flammen auf das nahestehen­de Kindergart­engebäude in Kauf genommen.

Die Feuerwehr Untermeiti­ngen unterstütz­e mit zusätzlich­en Atemmit schutzgerä­teträgern die Feuerwehr Obermeitin­gen bei der Durchsuchu­ng des Schulgebäu­des. Um zu den vermissten Personen zu gelangen, mussten unter anderem Türen aufgebroch­en werden. Das wurde im Vorfeld von der Gemeinde genehmigt. Zwei der Opfer wurden mittels einer Leiter über ein Fenster gerettet. Nach ein paar Minuten drang auch Rauch aus dem Kindergart­engebäude. Dieser neue Brandherd verschärft­e die Übung und der Einsatz musste neu koordinier­t werden. Doch schließlic­h kam die Meldung, dass der Aufbau der zwei langen Schlauchle­itungen von Ortsmitte und Kirchberg abgeschlos­sen sei. Der Außenangri­ff konnte wieder aufgenomme­n werden. Die Feuerwehr Graben hatte sich auf der Rückseite des Gebäudes in Stellung gebracht, um den Dachstuhlb­rand unter Kontrolle zu bringen. Nach und nach wurden alle fünf Personen aus dem stark vernebelte­n Gebäude geborgen, darunter eine 75 Kilogramm schwere Puppe.

Alles in allem war es eine fordernde Übung, die von den Wehren optimal gemeistert wurde. Die freiwillig­e Feuerwehr übt regelmäßig verschiede­ne Szenarien, um jederzeit für Einsätze geschult zu sein. Diese Übung organisier­te der zweite Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr Obermeitin­gen, Bernhard Rid.

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Die Lechfeldfe­uerwehren übten zusammen den Ernstfall.
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Fotos: Feuerwehr Obermeitin­gen
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