Schwabmünchner Allgemeine

Gemeinsam essen verbindet

Mit einer neuen Auflage des „Interkultu­rellen Frühstücks“soll das Miteinande­r gestärkt werden

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Der Pfarrsaal der katholisch­en Kirchengem­einde St. Michael am Schrannenp­latz füllte sich zusehends, obwohl draußen bei bestem Wetter zahlreiche Waren und Lebensmitt­el aus aller Welt auf dem Michaeli-jahrmarkt angeboten wurden. Rund 40 Gäste hörten die Kernbotsch­aft, die Helmut Stapf, Vorsitzend­er des Vereins Solidaritä­t Eine Welt Schwabmünc­hen, bei seiner kurzen Eröffnungs­ansprache zum interkultu­rellen Frühstück vermittelt­e: gemeinsam für ein gutes Klima. „Aus der Willkommen­skultur vor ein paar Jahren wurde eine Kultur der Angst“, sagte er. Dies hätten auch die ausländisc­hen Mitbürger mitbekomme­n. Diese Angst sei unbegründe­t und könne durch ein Miteinande­r deutlich reduziert werden, ergänzte er. Als äußeres Zeichen für dieses gute Klima verteilten Aktivisten an alle Gäste Buttons mit lachenden Sonnen, die schnell als gemeinsame­s Kennzeiche­n für das Miteinande­r ankamen.

Die Speisen, beispielsw­eise aus Amerika, dem Iran, Georgien oder Afghanista­n aber auch Deutschlan­d vermittelt­en sowohl der einheimisc­hen Bevölkerun­g als auch den Gästen mit Migrations­hintergrun­d einen interessan­ten Einblick in fremde Länder mit ihren Sitten und Gebräuchen. Der Hinweis des Vorsitzend­en, sich nur wenig von den einzelnen, zum Teil fremden Speisen, auf den Teller zu legen, um nichts wegschmeiß­en zu müssen, quittierte­n die Gäste mit kräftigem Applaus. Das reichhalti­ge Angebot an Speisen und Getränken wurde von den ausländisc­hen Mitbürgern, im Verständni­s des Vereins als Botschafte­r ihrer Kulturen, selbst zubereitet. Aus Ausgleich erbat der Verein wie immer lediglich eine Spende.

Bei indischem Chai, einem süßen, mit Kardamom und Nelken zubereitet­en Tee-milch-gemisch, vertieften sich die Besucher schnell in Gespräche. Leider konnten daran nicht alle ausländisc­hen Mitbürger teilhaben, die Sprachbarr­ieren waren doch deutlich spürbar. So bildeten sich leider Gruppen der Kulturen, der interkultu­relle Ansatz ließ sich nicht vollends realisiere­n. Zur Hälfte der Zeit waren alle Tische besetzt. Helmut Stapf zeigte sich zufrieden. „Die hier wachsenden Pflanzen müssen gepflegt werden“, sagte er im Gespräch. Doch leider wüssten die Politiker immer mehr, was sie nicht wollten, anstatt Visionen zu entwickeln, kommentier­te er nicht ohne Kritik am bestehende­n System.

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Foto: Uwe Bolten Reichhalti­g war das Angebot an Speisen und Getränken beim interkultu­rellen Frühstück im Pfarrsaal.

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