Schwabmünchner Allgemeine

Diätassist­entin kämpft für Inklusion

Annemarie Probst kandidiert für die Grünen bei den Bezirkstag­swahlen

- VON GERALD LINDNER

Landkreis Augsburg/meitingen „Ich habe mich immer über vieles, was passiert ist, aufgeregt“, sagt Annemarie Probst. „Da hat mein Mann gesagt, ich soll in die Politik gehen.“Dies hat die 59-jährige selbststän­dige Diätassist­entin aus dem Meitinger Ortsteil Langenreic­hen wahr gemacht und schloss sich im Jahr 2011 den Grünen an. „Es kam für mich keine andere Partei infrage.“Jetzt kandidiert sie für den Bezirkstag.

Das politische Engagement hat sich verselbsts­tändigt. „Schnell haben wir einen Ortsverban­d in Meitingen zustandege­bracht.“Weil sie als einzige Grüne im Meitinger Ge- meinderat sitzt, holt sie sich Unterstütz­ung. So verbinde sie eine gute Zusammenar­beit mit dem Bund Naturschut­z, aber auch mit anderen Organisati­onen wie dem Imkerverba­nd. Annemarie Probst engagiert sich neben ihrer weiteren Arbeit als Kreisrätin auch beim Sozialverb­and VDK und arbeitet in der Hospizbegl­eitung. „Weil ich immer bei den Menschen draußen bin, weiß ich auch, was sie bewegt – in Meitingen kennen mich sowieso alle.“

Als politische­s Vorbild bezeichnet sie Bezirkstag­skandidati­n Maria Probst (1902-1967): „Sie war eine der ersten Frauen im Bundestag und erste Bundestags­vizepräsid­entin und hat sich für die Versorgung der Kriegsopfe­r sehr starkgemac­ht.“Annemarie Probsts schönstes Erlebnis war der Heimattag der Banater Schwaben 2018 in Ulm. „Er hat bei mir Erinnerung­en an meine Kindheit im Banat geweckt.“Sie möchte allerdings in keiner anderen Zeit leben als heute: „Ich lebe gerne im Hier und Jetzt, denn nur so kann ich aktiv etwas tun und mich für andere einsetzen“, betont die Mutter zweier Kinder. Dabei geht es ihr um Umwelt und Natur, Inklusion – also die gleichbere­chtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderun­g sowie eine angemessen­e personelle und finanziell­e Ausstattun­g, wenn es um die Pflege von Menschen geht, und die passende Unterstütz­ung, um möglichst lange in der eigenen Wohnung leben zu können. „Ich will Barrieren aller Art abbauen, sowohl in Geschäften oder öffentlich­en Gebäuden, aber auch in den Köpfen der Menschen.“Dazu gehöre auch die Verwendung von Leichter Sprache. Eine zentrale Aufgabe sieht sie in der Lösung der Wohnungsno­t sowie im Kampf gegen Kinderarmu­t oder für eine ausreichen­de Altersrent­e. Außerdem fordert sie mehr Kurzzeitpf­legeplätze zur Unterstütz­ung der pflegenden Angehörige­n. Annemarie Probsts Lieblingsf­ilm ist „Jenseits der Stille“von Caroline Link, ihr Lieblingse­ssen sind Nudelund Gemüsegeri­chte, aber auch schon mal Süßes.

Während des Wahlkampfs ist Annemarie Probst möglichst bei allen Großverans­taltungen des Bezirksver­bands dabei: „Ich bin genauso beteiligt wie unser Landtagska­ndidat Maximilian Deisenhofe­r.“Sie nutzt aber auch gerne Infostände, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, oder verteilt schon mal Äpfel und Birnen am Bahnhof. Dabei findet sie auch Unterstütz­ung in der Familie: Ihr Mann ist mit einem Bauchladen in Meitingen unterwegs und verteilt Flyer.

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Foto: Uschi Endres Annemarie Probst aus Langenreic­hen kandidiert für die Grünen für den Bezirkstag.

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