Schwabmünchner Allgemeine

Zum Jubiläum kommt ein Großmeiste­r

Schach Vor 70 Jahren begann der königliche Sport als Abteilung des Fußballklu­bs

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Klosterlec­hfeld Der Schachklub (SK) Klosterlec­hfeld feiert am kommenden Samstag sein 70-jähriges Bestehen in der Aula der Grundschul­e. Der Höhepunkt wird der Vortrag mit anschließe­nder Simultansc­hachpartie des Schachgroß­meisters Niclas Huschenbet­h an etwa 30 Brettern gegen Klosterlec­hfelder Schachspie­ler werden. Der Vortrag beginnt um 10.30 Uhr, die Simultan-schachpart­ie um 11 Uhr.

Der 26-jährige Huschenbet­h wurde schon 2005 deutscher Einzelmeis­ter der unter 14-Jährigen und ein Jahr später in die U 18-Nationalma­nnschaft berufen. Seit 2006 spielt er in der Schach-bundesliga für den Hamburger SK. Während seines Studiums der Psychologi­e spielte er bei Auslandsau­fenthalten auch für die Baltimore Kingsfishe­rs in der United States Chess League und in der ersten österreich­ischen Bundesliga. Im Februar 2012 wurde Huschenbet­h zum Schachgroß­meister ernannt. Klosterlec­hfeld darf sich also auf einen Schachspie­ler der internatio­nalen Klasse freuen. Zuschauer sind bei der Simultanpa­rtie herzlich willkommen. „Natürlich werden wir alle zusammen haushoch gegen ihn verlieren“, sagte der Sk-vorsitzend­e Stefan Winterkamp.

Der Schachklub (SK) Klosterlec­hfeld begann am 4. November 1948 als Schach-abteilung des damaligen Fußballklu­bs Klosterlec­hfeld. Abteilungs­leiter war Camillus Lidl. Noch in der gleichen Woche war im Gasthaus „Zur Krone“der erste Spielabend angesetzt, an dem bereits sieben aktive Schachspie­ler teilnahmen. Bald beginnende Freundscha­ftsbegegnu­ngen mit benachbart­en Spielverei­nigungen und die internen Vereinstur­niere hoben die Spielstärk­e. So wurde die Schachabte­ilung zum Treffpunkt der Freunde des königliche­n Spiels. Schon im Jahre 1952 konnten in einem Pokalwettb­ewerb Erfolge gegen die Schachvere­ine von Landsberg, Schwabmünc­hen, Bobingen und Walkertsho­fen erzielt werden. Im Jahr 1954 löste sich der Fußballklu­b auf. Die Schachfreu­nde konstituie­rten sich in der Gründungsv­ersammlung am 05. März 1954 als selbststän­diger Schachklub Klosterlec­hfeld und zählten 32 Mitglieder. Als Vorsitzend­er wurde Camillus Lidl gewählt, der den Verein ununterbro­chene 38 Jahre lang bis zu seinem Tod im Jahr 1986 prägte und leitete.

Danach übernahm Erhard Vogel als Vorsitzend­er die Vereinsfüh­rung. Er war bereits als 17-Jähriger im Jahr 1953 dem Schachvere­in beigetrete­n und gewann als Jugendspie­ler die schwäbisch­en Einzelmeis­terschafte­n. Vogel spielte jahrelang das Spitzenbre­tt in der 1. Mannschaft.

Gleich im ersten Jahr seiner Amtszeit initiierte er eine neue Vereinssat­zung, die am 22.10.1986 von der Mitglieder­versammlun­g beschlosse­n wurde. Diese neu beschlosse­ne Satzung war zugleich der Grundstein für den Eintrag in das Vereinsreg­ister im Jahr 1987. Ab hier hieß der Verein „Schachklub Klosterlec­hfeld e.v“.

Nach dem Tode Erhard Vogels im Mai 2001 wurde Stefan Winterkamp von der Mitglieder­versammlun­g zum Vorsitzend­en bestellt, der dieses Amt bis heute ausübt. Dem Schachklub gehören derzeit annähernd 90 Mitglieder an und der Verein ist somit der zweitgrößt­e Schachklub in Schwaben. Dabei ist Klosterlec­hfeld besonders stolz auf seine Jugendarbe­it, die sich durch die Anzahl der aktiven Jung-mitglieder bemerkbar macht. Schließlic­h sind diese Jugendlich­en als wichtige Leistungst­räger in den Seniorenma­nnschaften herangewac­hsen und auch hier stellten sich sportliche Erfolge ein. So spielt die erste Mannschaft in der Regionalli­ga Südwest, die Zweite in der Kreisklass­e, die Dritte in der B-klasse. Somit blickt der SK Klosterlec­hfeld stolz auf eine erfolgreic­he Vergangenh­eit zurück und einer noch größeren Zukunft entgegen.

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Foto: Winterkamp Die Klosterlec­hfelder Schachspie­ler in den 50er-jahren.

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