Ein Herbstfest rund um die Kartoffel
Beim ersten Kartoffelhoffest in Mittelneufnach gibt es die tolle Knolle in vielen Variationen
Mittelneufnach Das hat allen Beteiligten offenbar richtig Spaß gemacht: Unzählige Gäste und sogar eine kleine Delegation aus der französischen Partnergemeinde Nuillésur-vicoin ließen sich bei herrlichstem Herbstwetter von den Ortsvereinen aus Mittelneufnach mit ihren Kartoffelgerichten verwöhnen. Dazu informierte ein wahrer Kartoffelguru über die zahlreichen Kartoffelsorten und eine Apfelpresse sorgte für frischen Apfelsaft.
Wer sich in der Kartoffelwelt nicht ganz so auskennt, würde bei Namen wie Schomlauer Kipfler, Mr. Moerles Purple Baker, Allerfrüheste Gelbe oder Roter Hörner nicht unbedingt auf die Knolle tippen. Auch „Hermanns Blaue“hat nicht unbedingt mit Hermann Zott zu tun – außer er verarbeitete sie früher in seiner Küche. Mittlerweile hat den Gasthof Zott sein Sohn Frank übernommen und er war auch der Initiator des ersten Kartof- in Mittelneufnach. Er selbst stellte dabei aber nur die Örtlichkeit rund um den Gasthof zur Verfügung. Veranstaltet wurde das Fest ausschließlich von den Ortsver- einen, die für diese Premiere sofort ein offenes Ohr hatten. Bürgermeisterin Cornelia Thümmel war davon sichtlich begeistert: „Es war klasse, wie sich die Vereine in den Sitzunfelhoffests gen Gedanken machten und sich zusammenschlossen und das Fest wirklich Hand in Hand in kürzester Zeit auf die Beine stellten.“So hatten der Faschingsverein Neufnarria und der TSV Mittelneufnach knusprige Spirelli, bunte Kartoffel mit Dip sowie Braten mit Kartoffelsalat im Angebot, der Deutschfranzösische Freundeskreis gab Bratwurst in der Kartoffelsemmel aus, die Schützen schöpften Kartoffelsuppe und die Musikvereinigung Mittelneufnach-immelstetten kümmerte sich um die Getränke. Am Nachmittag fand das Kuchenangebot des Frauenbundes regen Anlauf bei den zahlreichen Besuchern aus Nah und Fern. Sogar eine kleine vierköpfige Gruppe aus der Partnergemeinde Nuillé-sur-vicoin ließ sich das Fest nicht entgehen und so durfte Freundeskreis-vorstand Peter Schmid gleich einmal seine französischen Fachkenntnisse über die Kartoffel zum Besten geben. Neben den kulinarischen Leckerbissen trug der Theaterverein mit Kinderschminken bei und die Feuerwehr sorgte auf den Parkplätzen und Straßen für Ordnung. Die Kartoffel gibt es in vielen Variationen. Die meisten von uns kennen wahrscheinlich zwei oder drei Kartoffelsorten. Christian Müller aus Traunried kennt an die 200 Sorten und wird zu Recht auch „Kartoffelguru“genannt. Er brachte auf einem Wagen fast einhundert Sorten seiner selbst angebauten „Bodabira“mit und viele Besucher waren erstaunt, in wie vielen Formen und Farben es die Kartoffel gibt. Da ist Christian Müller in seinem Element und kann zu jeder Kartoffel eine Geschichte oder von ihrem Ursprung erzählen.
Nebenan stand sein Kollege am Kartoffeldämpfer bereit und verteilte Kostproben der verschiedenen Arten an die Festgäste. Die Interessengemeinschaft Streuobstwiese war mit einer urigen Apfelpresse anwesend und fand ebenfalls bei Alt und Jung großes Interesse. Der Erlös des Festes geht zu gleichen Teilen an die Vereine, die mit dem Anklang des ersten Kartoffelhoffestes durchwegs zufrieden waren. Vielleicht war es auch der erfolgreiche Auftakt eines neuen Herbstfestes in der kleinen Staudengemeinde.