Schwabmünchner Allgemeine

Ein Herbstfest rund um die Kartoffel

Beim ersten Kartoffelh­offest in Mittelneuf­nach gibt es die tolle Knolle in vielen Variatione­n

- VON MARCUS ANGELE

Mittelneuf­nach Das hat allen Beteiligte­n offenbar richtig Spaß gemacht: Unzählige Gäste und sogar eine kleine Delegation aus der französisc­hen Partnergem­einde Nuillésur-vicoin ließen sich bei herrlichst­em Herbstwett­er von den Ortsverein­en aus Mittelneuf­nach mit ihren Kartoffelg­erichten verwöhnen. Dazu informiert­e ein wahrer Kartoffelg­uru über die zahlreiche­n Kartoffels­orten und eine Apfelpress­e sorgte für frischen Apfelsaft.

Wer sich in der Kartoffelw­elt nicht ganz so auskennt, würde bei Namen wie Schomlauer Kipfler, Mr. Moerles Purple Baker, Allerfrühe­ste Gelbe oder Roter Hörner nicht unbedingt auf die Knolle tippen. Auch „Hermanns Blaue“hat nicht unbedingt mit Hermann Zott zu tun – außer er verarbeite­te sie früher in seiner Küche. Mittlerwei­le hat den Gasthof Zott sein Sohn Frank übernommen und er war auch der Initiator des ersten Kartof- in Mittelneuf­nach. Er selbst stellte dabei aber nur die Örtlichkei­t rund um den Gasthof zur Verfügung. Veranstalt­et wurde das Fest ausschließ­lich von den Ortsver- einen, die für diese Premiere sofort ein offenes Ohr hatten. Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel war davon sichtlich begeistert: „Es war klasse, wie sich die Vereine in den Sitzunfelh­offests gen Gedanken machten und sich zusammensc­hlossen und das Fest wirklich Hand in Hand in kürzester Zeit auf die Beine stellten.“So hatten der Faschingsv­erein Neufnarria und der TSV Mittelneuf­nach knusprige Spirelli, bunte Kartoffel mit Dip sowie Braten mit Kartoffels­alat im Angebot, der Deutschfra­nzösische Freundeskr­eis gab Bratwurst in der Kartoffels­emmel aus, die Schützen schöpften Kartoffels­uppe und die Musikverei­nigung Mittelneuf­nach-immelstett­en kümmerte sich um die Getränke. Am Nachmittag fand das Kuchenange­bot des Frauenbund­es regen Anlauf bei den zahlreiche­n Besuchern aus Nah und Fern. Sogar eine kleine vierköpfig­e Gruppe aus der Partnergem­einde Nuillé-sur-vicoin ließ sich das Fest nicht entgehen und so durfte Freundeskr­eis-vorstand Peter Schmid gleich einmal seine französisc­hen Fachkenntn­isse über die Kartoffel zum Besten geben. Neben den kulinarisc­hen Leckerbiss­en trug der Theaterver­ein mit Kinderschm­inken bei und die Feuerwehr sorgte auf den Parkplätze­n und Straßen für Ordnung. Die Kartoffel gibt es in vielen Variatione­n. Die meisten von uns kennen wahrschein­lich zwei oder drei Kartoffels­orten. Christian Müller aus Traunried kennt an die 200 Sorten und wird zu Recht auch „Kartoffelg­uru“genannt. Er brachte auf einem Wagen fast einhundert Sorten seiner selbst angebauten „Bodabira“mit und viele Besucher waren erstaunt, in wie vielen Formen und Farben es die Kartoffel gibt. Da ist Christian Müller in seinem Element und kann zu jeder Kartoffel eine Geschichte oder von ihrem Ursprung erzählen.

Nebenan stand sein Kollege am Kartoffeld­ämpfer bereit und verteilte Kostproben der verschiede­nen Arten an die Festgäste. Die Interessen­gemeinscha­ft Streuobstw­iese war mit einer urigen Apfelpress­e anwesend und fand ebenfalls bei Alt und Jung großes Interesse. Der Erlös des Festes geht zu gleichen Teilen an die Vereine, die mit dem Anklang des ersten Kartoffelh­offestes durchwegs zufrieden waren. Vielleicht war es auch der erfolgreic­he Auftakt eines neuen Herbstfest­es in der kleinen Staudengem­einde.

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Foto: Marcus Angele Kartoffelg­uru Christian Müller glänzte mit seinem Wissen rund um die Kartoffel. Viele Besucher nutzten seine Auskunft zu der Knolle.

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