Schwabmünchner Allgemeine

Die Stadt muss mehr tun für ihre Gebäude

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger-allgemeine.de

Die Stadt besitzt ein Gebäude. Sie kümmert sich jahrzehnte­lang wenig bis gar nicht darum. Und dann muss sie es verkaufen, weil die Sanierung zu teuer wird. Die Verlierer sind die Mieter, die dort tatsächlic­h sehr günstig gewohnt haben, nun aber mit stark steigenden Mieten rechnen müssen. Der Fall in der Spitalgass­e stimmt traurig, weil hier eine Idylle besteht, die man heute nicht mehr oft findet. Gleichzeit­ig scheint er aber auch symptomati­sch dafür zu sein, wie man bei der Stadt mit Immobilien umgeht. Wäre die Stadt ein Unternehme­n, dann wäre ihr diese Art von Management wohl schon lange auf die Füße gefallen. Jeder private Besitzer achtet darauf, sein Haus in Schuss zu halten, wenn er dessen Wert dauerhaft erhalten will. Das sollte auch die Stadt tun, trotz knapper Kassen. Ein vernünftig­er Unterhalt ist günstiger, als nichts zu tun bis es zwingend nötig wird.

Hier liegt auch die Verbindung zu einem zweiten Fall, der aktuell diskutiert wird. Beim Höhmannhau­s in der Maximilian­straße hat man ebenfalls den Eindruck, dass ein entscheide­nder Fehler darin bestand, dass man sich jahrelang nicht ausreichen­d um die repräsenta­tive Immobilie gekümmert hat. Dazu kommt: Es fehlt der Stadt selbst am Überblick, welche Gebäude sie besitzt und von welchen Ämtern sie betreut werden. Die städtische­n Immobilien, zumindest aber alle Gebäude mit Mietwohnun­gen, sollten endlich aus einer Hand heraus verwaltet werden. Die Spezialist­en dafür hat die Stadt ja bereits – bei der städtische­n Wohnbaugru­ppe WBG.

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