Hexenschuss auf der Theaterbühne
Die Mittelneufnacher Hobbymimen starten mit einer turbulenten Farce in die neue Spielzeit. Sechs Vorstellungen versprechen Humor nicht nur für Briten
Mittelneufnach Alljährlich im Frühherbst grassiert in Mittelneufnach das hartnäckige Theatervirus. Es hat auch heuer wieder mit voller Wucht das Ensemble der örtlichen Theaterfreunde erfasst. Doch spätestens am Premierenabend, 10. November, da ist sich Spielleiter Gottfried Wenger sicher, wird sich das fiebrige Befinden der Mitwirkenden schlagartig bessern, werden alle Beschwerden wie weggeblasen sein. Schon seit Wochen geht es auf der Probebühne im Gemeindezentrum drunter und drüber, gilt es doch, mit der englischen Farce „Hexenschuss“(im Original „A Slip of the Disc“) an die turbulenten Erfolge der vergangenen Jahre anzuknüpfen.
Die Handlung, die sich der Autor John Graham ausgedacht hat, ist so recht nach dem Geschmack der Mittelneufnacher Hobbymimen. Sie ha- ben schon seit einigen Jahren am Hochgeschwindigkeits-genre der Boulevardkomödien Gefallen gefunden und sich inmitten der vielen Theaterbühnen in den Stauden eine Alleinstellung auf diesem Gebiet erarbeitet. Auch beim „Hexenschuss“dürfen sich die Zuschauer wieder auf ein Feuerwerk an Verwirrungen, Missverständnissen und Verwechslungen freuen, auf ein Stakkato scharfzüngiger Dialoge und treffender Pointen im Minuten-, ach was - im Sekundentakt. Sechs Vorstellungen stehen auf dem Spielplan.
Und darum geht es: Der stets um sein tadelloses Saubermannimage besorgte Bbc-fernsehprediger Peter Raven wird in der Badewanne jäh von einem schmerzhaften Hexenschuss überwältigt. Dies wäre an sich kein allzu großes Malheur, wenn die Badewanne im ehelichen Badezimmer - und dummerweise nicht in der Wohnung seiner Geliebten Sally stünde. Um sein erfolg- reich aufgebautes Image als Tvgutmensch zu wahren, wird schon die Auswahl des Notarztes zu einer heiklen Angelegenheit, die trotz unsäglicher Schmerzen gut durchdacht sein will. Als in dieser peinlichen Situation plötzlich Sallys Ehemann und weitere unerwartete Besucher auftauchen, ist guter Rat teuer, die Katastrophe nimmt unaufhaltsam Fahrt auf. Beim Versuch, die Existenz und Identität des unfreiwilligen Patienten in ihrer Badewanne zu vertuschen, verheddert sich Sally heillos in einem Gewirr aus Notlügen und Ausreden, Verdrehungen und Verwicklungen. Da trifft es sich nur zu gut, dass der blinde Klavierstimmer Mr. Phips nicht sehen kann. Hören tut er aber umso besser.
Zum Ensemble der Mittelneufnacher Hexenschuss-farce gehören Verena Kneipp, Heidi Happacher, Martin Zwerger, Robert Happacher und Kurt Reiser. Erstmals auf der „großen“Bühne stehen Magdalena Müller und Rebecca Zwerger, die schon in der Jugendgruppe und im Schultheater ihre ersten Theatererfahrungen gesammelt haben. Souffleuse ist Alexandra Zwerger, für die Maske zeichnen Andrea Wenger und Ramona Zwerger verantwortlich.
Die Spieltermine: Samstag, 10. November, 19.30 Uhr (Premiere); Sonntag, 11. November, 14.30 Uhr - mit Kaffee und Kuchen; Samstag, 17. November, 19.30 Uhr; Sonntag, 18. November, 19.30 Uhr; Sonntag, 25. November, 19.30 Uhr; Samstag, 1. Dezember, 19.30 Uhr; Vor den Aufführungen und in der Pause gibt es Getränke und Sandwiches. Eintritt sieben Euro, telefonische Kartenreservierungen unter 08262/ 510 bei Familie Wenger, wochentags zwischen 18 und 20 Uhr, sowie über die Internetseite der Theaterfreunde www.theatermacht-spass.de.