„Neue Mitte“geht in die dritte Runde
Stadtrat Ein verkehrsberuhigter Bereich soll das Zentrum für Fußgänger und Radfahrer noch attraktiver machen. Schwabmünchen sucht einen Kulturmanager
Schwabmünchen Die Neugestaltung der Schwabmünchner Innenstadt geht in die nächste Runde. Der dritte Bauabschnitt in der Fuggerstraße steht an. Er reicht vom Landratsamt stadtauswärts Richtung Polizei bis zum ehemaligen Forstamt beim Rathaus. In dieser Zone soll in Zukunft Tempo 30 gelten, wie bereits weiter südlich. Der Stadtrat hatte sich in einer Klausur gegen Tempo 20 entschieden. Die Fahrbahn wird insgesamt verschmälert und soll auf Höhe des Forstamts zusätzlich verengt werden, um die Autos, die ins Zentrum fahren, etwas auszubremsen. Bei Gegenverkehr wird dann wohl einer warten müssen. Anders kommen zwei Autos nicht aneinander vorbei. Etwa auf Höhe der Alten Apotheke soll zudem eine Fußgängerinsel in die Mitte der Straße gebaut werden, darauf verständigten sich die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich. Ziel ist es die Innenstadt fußgänger- und radfahrerfreundlich zu gestalten.
Keinen Konsens fanden die Mitglieder in Sachen Bushaltestelle auf der westlichen Straßenseite (Schöffel, Altes Rathaus, Stadtplatz). Dort gibt es momentan – seit etwa acht Jahren keine mehr. Die Haltestelle wurde zur Grundschule in der Holzheystraße verlegt. Einige Räte würden die Haltestelle gerne sehr zentral auf Höhe des alten Rathauses sehen, dort gingen dann aber drei Parkplätze verloren. Durchaus ein Problem, da der Parkplatzmangel in der Stadt wächst. Andere Räte wären mit einer Haltestelle beim Frisör (gegenüber der Hypovereinsbank und der Reinigung) einverstanden. Noch weiter stadtauswärts Richtung Polizei will sie der AVV nicht haben. Die Entscheidung wurde vertagt. Auf der anderen Straßenseite (Buchhandlung, Landratsamt) bleibt die Haltestelle in etwa dort, wo sie war – bei der Raiffeisenbank. Sie wird nur geringfügig einige Meter vorverlegt bis zur Kante des Ferdinand-Wagner-Hauses.
Die Ausschreibung für den dritten Bauabschnitt der Neugestaltung der Innenstadt soll noch im Winter erfolgen, informierte Bürgermeister Müller, sodass bereits im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden kann.
● Kulturmanager Weiteres Thema der Sitzung war die Schaffung eines Kulturamtes, die der Rat vor längerer Zeit beschlossen hatte. Eine Ar- beitsgruppe hat sich mittlerweile mit dem Thema befasst, federführend war hier Konstantin Wamser, der auch eine entsprechende Tätigkeitsbeschreibung für den künftigen Kulturmanager erarbeitet hat. Demnach ist dieser unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt zuständig, organisiert Feste, unterstützt Veranstalter, vernetzt Kulturakteure und schafft eine eigene Marke, unter der die kulturellen Angebote präsentiert werden. Das Museum ist vorerst ausgenommen und bleibt in der Hand von Sabine Sündwoldt. Der nächste Schritt ist nun die öffentliche Stellenausschreibung. Eingestellt werden soll der neue Kultur- und Veranstaltungsmanager zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
● Wasser Aufgrund von verunreinigtem Wasser in anderen Städten und Gemeinden des Landkreises bat Stadtrat Andreas Rest bereits im Juni um einen aktuellen Sachstandsbericht zum Schwabmünchner Was- ser. Wassermeister Udo Dehne berichtete nun über das Wasserwerk und die Trinkwasserversorgung der Stadt. Er machte deutlich, wie viel Arbeit es ist, alle Vorgaben, Gesetze und Richtlinien einzuhalten: „Mit Putzen ist es nicht getan.“Selbst eine einzelne Mücke im Wasserbehälter könne für Probleme sorgen. Dehne machte aber auch klar, dass die Stadt in Zukunft stärker in die Trinkwasserversorgung, unter anderem in das rund 85 Kilometer lange Rohrnetz, investieren müsse. Es bestehe ein Sanierungsstau. Über kurz oder lang bedeute dies auch, dass die Gebühren für das Wasser steigen werden. In Schwabmünchen zahlt man aktuell rund 89 Cent pro Kubikmeter und 24 Euro für den Wasserzähler im Jahr. „Früher war billiges Wasser eine Auszeichnung. Heute werde ich in Fachkreisen gefragt, wie man damit eine vernünftige Wasserversorgung ordnungsgemäß aufrecht erhalten kann“, so Dehne. Müller stimmte zu: „Es ist die primäre Aufgabe einer Stadt für einwandfreies Trinkwasser zu sorgen, da darf der Preis nicht die einzige Maßgabe sein. Ich bin seit elf Jahren Bürgermeister, seitdem hat sich der Wasserpreis nicht verändert.“
Sauberes Trinkwasser bedeutet viel Arbeit: Putzen reicht da nicht