Schwabmünchner Allgemeine

Vorhang auf für Friedberge­r Politsatir­e

Theater Das Stück um Bürgermeis­ter Reichmann und Feng Shui im Schloss hat morgen Premiere im Matrix

- VON PETER STÖBICH

Friedberg/Königsbrun­n Das Stück spielt zwar in Friedberg, jetzt wird „Die Qual der Wahl“aber im Königsbrun­ner Jugendzent­rum Matrix aufgeführt: Weil das satirische Theaterstü­ck über Bürgermeis­ter Roland Eichmann in der städtische­n Schule nicht gezeigt werden durfte, ist es nun an drei Abenden auf der anderen Seite des Lechs zu sehen.

Thomas Hilgers hatte die Spielgrupp­e unter dem Dach der Volkshochs­chule Aichach-Friedberg ins Leben gerufen und wollte ein satirische­s Stück mit lokalpolit­ischem Hintergrun­d auf die Bühne bringen. Im Mittelpunk­t steht ein Bürgermeis­ter namens Robert Reichmann, der ein Feng-Shui-Gutachten für den Umbau des Friedberge­r Schlosses in Auftrag gibt.

Die Vhs-Leitung bekam jedoch kalte Füße und verlangte von Hilgers, sich mit Eichmann abzusprech­en. Der drohte mit rechtliche­n Schritten und wollte das Manuskript vorab lesen, was wiederum die Theatergru­ppe ablehnte. Die Volkshochs­chule zog ihre Unterstütz­ung zurück – die Mensa als Aufführung­sort war damit gestrichen. Dort dürfen laut Eichmann nur städtische Veranstalt­ungen stattfinde­n. An Theatergru­ppen oder Parteien werde grundsätzl­ich nicht vermietet, egal zu welchem Zweck. Eine Ausnahme wäre bei der Vhs möglich gewesen, weil die Stadt dort Mitglied ist. Und man müsse neutral bleiben, hieß es, das Stück sei zu politisch. So wurde nichts aus der Premiere, obwohl bereits tausend Werbeflyer gedruckt waren. Daraufhin stellte Hilgers ein Video auf die Online-Plattform Youtube, das als Wahlwerbes­pot für den im Stück veräppelte­n Roland Reichmann firmiert. Die Friedberge­r Real-Posse hatte vor einem Vierteljah­r ein Nachspiel im städtische­n Finanzauss­chuss. Die Mitglieder diskutiert­en über das Nutzungsko­nzept für die Mensa mit dem Ergebnis, dass alles beim Alten bleibt.

Die drei Vorstellun­gen finden im Königsbrun­ner Jugendzent­rum (Alter Postweg 2) am Freitag und Samstag, 19./20. Oktober, jeweils um 19 Uhr, am Sonntag, 21. Oktober, um 18 Uhr statt. Karten können unter Wahl@dieMatrix.org reserviert werden.

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Foto: Josef Stöhr Das Friedberge­r Schloss, ein Feng-ShuiGutach­ten und der Bürgermeis­ter stehen im Mittelpunk­t der Satire, die jetzt Premiere feiert.

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