Vorhang auf für Friedberger Politsatire
Theater Das Stück um Bürgermeister Reichmann und Feng Shui im Schloss hat morgen Premiere im Matrix
Friedberg/Königsbrunn Das Stück spielt zwar in Friedberg, jetzt wird „Die Qual der Wahl“aber im Königsbrunner Jugendzentrum Matrix aufgeführt: Weil das satirische Theaterstück über Bürgermeister Roland Eichmann in der städtischen Schule nicht gezeigt werden durfte, ist es nun an drei Abenden auf der anderen Seite des Lechs zu sehen.
Thomas Hilgers hatte die Spielgruppe unter dem Dach der Volkshochschule Aichach-Friedberg ins Leben gerufen und wollte ein satirisches Stück mit lokalpolitischem Hintergrund auf die Bühne bringen. Im Mittelpunkt steht ein Bürgermeister namens Robert Reichmann, der ein Feng-Shui-Gutachten für den Umbau des Friedberger Schlosses in Auftrag gibt.
Die Vhs-Leitung bekam jedoch kalte Füße und verlangte von Hilgers, sich mit Eichmann abzusprechen. Der drohte mit rechtlichen Schritten und wollte das Manuskript vorab lesen, was wiederum die Theatergruppe ablehnte. Die Volkshochschule zog ihre Unterstützung zurück – die Mensa als Aufführungsort war damit gestrichen. Dort dürfen laut Eichmann nur städtische Veranstaltungen stattfinden. An Theatergruppen oder Parteien werde grundsätzlich nicht vermietet, egal zu welchem Zweck. Eine Ausnahme wäre bei der Vhs möglich gewesen, weil die Stadt dort Mitglied ist. Und man müsse neutral bleiben, hieß es, das Stück sei zu politisch. So wurde nichts aus der Premiere, obwohl bereits tausend Werbeflyer gedruckt waren. Daraufhin stellte Hilgers ein Video auf die Online-Plattform Youtube, das als Wahlwerbespot für den im Stück veräppelten Roland Reichmann firmiert. Die Friedberger Real-Posse hatte vor einem Vierteljahr ein Nachspiel im städtischen Finanzausschuss. Die Mitglieder diskutierten über das Nutzungskonzept für die Mensa mit dem Ergebnis, dass alles beim Alten bleibt.
Die drei Vorstellungen finden im Königsbrunner Jugendzentrum (Alter Postweg 2) am Freitag und Samstag, 19./20. Oktober, jeweils um 19 Uhr, am Sonntag, 21. Oktober, um 18 Uhr statt. Karten können unter Wahl@dieMatrix.org reserviert werden.